Jetzt melde ich mich mal wieder, um zu berichten. Also mittlerweile bemühe ich den Schutzanzug nicht mehr und auch die Katze wird verschont, will heißen: Ich traue mich wieder angstfrei in den Weinkeller
Nachdem alles so geblieben ist wie am Tag der Abfüllung und nach euren Beiträgen nehme ich die Sache wieder ganz gelassen. Wer mich kennt, der weiß ohnehin, dass ich stets souverän auch die schwierigsten Situationen überblicke und mich niemals aus der Ruhe bringen lasse
("Schatz!! Da brennt was an auf dem Herd!")
Aber zurück zu den Weinen. Heute konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und habe eine Flasche der besagten Erdbeere geöffnet. Das war der Wein mit der Nachgärung im Ballon, der zudem nach der Filtration einen üblen Filtrationsschock erlitt (2x steril filtriert). Was soll ich sagen? Erstens habe ich keinerlei Nachgärungsanzeichen mehr: Der Wein ist klar und perlt kein bisschen. Und zweitens ist das Aroma wieder da - uff! Ich hatte da wirklich Bedenken, dass die Filtration den Aromen endgültig den Garaus bereitet. Aber nein: Schon aus dem Glas macht sich der verführerische Duft der Erdbeere breit. Und sag keiner Erdbeerwein schmecke nicht nach Erdbeeren! Dieser hier schmeckt auf jeden Fall köstlich nach Erdbeeren. Die 11,5 vol% passen prima zu diesem halbtrockenen Wein, die Säure mit 8 g/l könnte der eine oder andere als etwas zu viel empfinden, macht den Wein aber sehr frisch und spritzig. Ich werde jedoch beim nächsten Ansatz nicht mehr nach Rezept standardmäßig 20 g Milchsäure zugeben, sondern lieber messen nach dem Abpressen von der Maische und gegebenenfalls mit Mixacid die Säure einstellen. Nun hoffe ich, dass er die Lagerung bis ins Frühjahr gut übersteht, ohne allzuviel an Aromen zu verlieren. Schließlich fängt da die Zeit an, wo man einen Erdbeerwein richtig genießen kann
LG
Vine