Bomben-Alarm im Weinkeller!

[Vinifikator]

Ja.... Ist mir danach auch so bewusst geworden. Da war das Ausfällen der Oxalsäure wesentlich gefährlicher als es nicht zu tun und den Wein so zu trinken...

Jedenfalls war mir diese Aktion mehr als eine Lehre...

[Vine]

Wie viel Wein muss man eigentlich trinken um so was zu verfassen?

Ähm ja... da hatte ich nur kurz von dem Roten johannisbeerwein probiert, um zu schmecken, ob ich nachzuckern muss. Aber freut mich, wenn ich dich amüsieren konnte. Eigentlich wollte ich nur fragen, woran man potenzielle Gefahren erkennt bezüglich Nachgärungen, was du mir ja auch direkt beantwortet hast

Aber in einem kann ich dich beruhigen: Eine Flasche fliegt dir nicht einfach so um die Ohren. So ein (für uns unbeteiligten) freudiges Ereignis kündigt sich immer durch einen Hefesatz in der Flasche an.

Und jetzt würde mich noch interessieren, nach welchem Zeitraum denn so eine Nachgärung stattfinden kann. Nicht dass ich hier umsonst im Schutzanzug in den Keller laufe ...

@Vinifikator Nein, Ich arbeite nicht beim Kampfmittelbeseitigungsdienst!

LG
Vine

[Josef]

In welchem Zeitraum findet eine Nachgärung statt, eine gute Frage, die man eigentlich nicht beantworten kann.

Grob würde ich sagen, wenn sich die ersten drei Monat nichts tut bleibt er stabil.
Aber wenn der Wein zB. im kühlen Keller, bei sehr niedrigen Temperaturen steht, haben die Hefen einfach keinen Bock ihrer Arbeit nachzukommen. Dann kann es auch länger dauern. Oder wenn der Wein wieder wärmer wird.

Ich denke da wird sich der ein oder andere noch Melden, der noch weiß wie lange es bei ihm dauerte.

[Nathea]

Es gibt ein altes Sprichwort:

Wenn der neue Wein blüht, gärt's im alten.

Das Sprichwort stammt von erfahrenen Winzern, die beobachtet haben, dass bei steigenden Temperaturen, wenn es draußen Frühling wird, auch in den Kellern oftmals wärmer wird. Der warm werdende Weinling bietet der Hefe wieder bessere Bedingungen, selbst wenn es im Winter kalt genug war, um sie ruhen zu lassen.

Gruß,
Sylvia

[Latemar]

Hallo,
meine erste und bislang einzig Flaschenbombe hatte ich 2013.
viewtopic.php?f=47&t=55&hilit=+Flaschenbombe
Der genannte Wein wurde vom mir am 6.4.13 steril gefiltert und abgefüllt.
Den Kork hat es dann am 8.8.13 rausgeschossen

Und welch ein Zufall: Habe gerade einen Wein aus der besagten Charge im Glas
Mir war heute nach Honig und seehr lieblich.

Es werden sich sicher noch andere hier melden, denn Flaschenbomben sind zwar selten (wenn man sauber arbeitet) kommen aber doch gelegentlich vor.

Also keine Angst, meistens fliegt der Korken raus und es gibt keine Glassplitter.

Grüße aus
Frankens gemütlicher Ecke
Latemar

[fibroin]

Das mit dem Sterilfilter ist so eine Sache. Meine ersten Weine waren steril in der Flasche. Weil sterilgefiltert. Manchmal, aber nur manchmal kam ein Korken raus.
Je länger ich filtere und das im selben Kellerraum, häufen sich die Nachgärungen. Vor zwei Jahren viele Flaschen meines Apfelweines und einige Jobeerweine. Letztes Jahr fast alle Mirabellen und Pflaumenweine. Die sind zwar trinkbar, aber so viele Schaumweine sollten es nicht sein.

Meine Theorie:
Die Hefepilze haben es sich im laufe der Jahre in den Wandritzen gemütlich gemacht und warten geduldig darauf, wenn wieder Filteraktion ist. Dann kommt die Order: Hier können wir uns nützlich machen hinein in die Flasche.

Ich hoffe, ich habe Unrecht, aber die Nachgärungen häufen sich. Leider.

[Metinchen]

Das mit dem Sterilfilter ist so eine Sache. Meine ersten Weine waren steril in der Flasche. Weil sterilgefiltert. Manchmal, aber nur manchmal kam ein Korken raus.
Meine Theorie:
Die Hefepilze haben es sich im laufe der Jahre in den Wandritzen gemütlich gemacht und warten geduldig darauf, wenn wieder Filteraktion ist. Dann kommt die Order: Hier können wir uns nützlich machen hinein in die Flasche.

Ich hoffe, ich habe Unrecht, aber die Nachgärungen häufen sich. Leider.

Genau das habe ich auch beobachtet. Wenn möglich filtere ich mittlerweile auf der Terasse. Das heißt in der Küche vorbereiten, sterilisieren etc. , dann schnellstmöglich das Zeug nach draussen tragen und dort filtern und abfüllen. Ich bilde mir ein, es hilft .
Und natürlich ist es einfacher, hinterher die klebrige Terasse mit dem Gartenschlauch abzuspritzen, als die Küche von allen Spritzern zu befreien.

[Vine]

Gute Güte! Eure Antworten sind ... erschreckend
Wenn ich an all die Arbeit denke .. und dann kommt am Ende Schaumwein heraus ... oder sich von selbst ergießende Flaschen! Während der Abfüllung is bei mir nix mit steril. Ich hab so 'nen Einfüllstopptrichter.
Immerhin habt ihr mich etwas beruhigt, dass eine richtige Explosion selten ist und im Normalfall "nur" der Korken rausploppt. Wie machen denn die Profi-Weinbauern das? Ich habe noch nie eine Flasche Wein gesehen, die explodiert oder ausgelaufen wäre. Auf jeden Fall habe ich mir gleich nochmal die Katze und den Schutzanzug geschnappt und alles auf Trübstoffe kontrolliert. Sieht aber bislang alles völlig klar aus. Wenn meine Schätze nix werden, dann steig ich nächstes Jahr auf Essig um!

[Fruchtweinkeller]

Also ich habe die Filterei im Griff

[Vine]

Hast du auch die Pulcino oder Vergleichbares? Und wie füllst du ab?

[Fruchtweinkeller]

Nö, einfacher Simplex, ich filtere in einen sterilen Ballon und schütte per Füllstopptrichter in die Flaschen.

[420]

Bis jetzt klappt es auch bei mir. Nur mein Kiwi-Bananenwein hat Schlieren gezogen. In der Flasche ist aber kein Druck gewesen. Also wohl doch keine Nachgärung.

Am Anfang habe ich mit der Pulcino und dem Füllstopptrichter gefilter.

Nun filtere ich mit der Pulcino in eine sterile Ballonflasche und von da aus mit dem Abfüllventil und einer Vakuumpumpe in die Flasche.Im Filmchen ab ca. 2:40.

Demnächst dann mit Schichtenfilter 20x20. Aber die letzt genannte Reihenfolge bleibt, oder ich schaffe es direkt mit der Vakuumpumpe den Wein durch die Filterschichten in die Flasche zu ziehen.

VG