Verluste beim Filtern

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schreberpeter
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Verluste beim Filtern

Beitrag von schreberpeter »

Ich gehöre ja nun auch zum Club der Simplex- bzw. Vinoferm-Filterer. Das Ergebnis ist ja auch wirklich überzeugend. Und wenn der Wein von vornherein nicht sonderlich trüb ist (weil er sich gut abheben ließ, oder, weil ich ihn, wie kürzlich eingeführt, zuvor durch den Stoffeinkaufsbeutelvorfilter schicke, wobei, da sollte man vielleicht vorher ein wenig Vitamin C zusetzen, wegen möglichen Braunwerdens durch Oxidation, aber das nur nebenbei, mei, wat bin ich heute wieder nebenläufig), dann klappt das auch eigentlich ganz prima.

Aber ... mich stören die Verluste.

Besonders problematisch ist das natürlich, wenn es eh nur ein kleiner Ansatz ist, wie z. B. die 8l Holunderblüte-Apfel, die jetzt eigentlich gefiltert werden müßten.

Wie macht ihr das eigentlich? Zu Beginn muss der Filter ja mit Wasser gespült werden. Wenn dann der Wein dran ist, kommt ja zunächst ein Wasser-Wein-Gemisch. Das kipp ich dann weg, so ungefähr den ersten Liter.

Oder öffnet ihr vorher den Filter nochmal und kippt das ganze Wasser raus?
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo Peter,

ich halt den Filter immer hoch, so daß das Wasser heraus läuft und dann verwende ich auch das Wasser/Weingemisch mit.
Laut Anleitung auf den Filterscheiben kannst Du auch im Kreislauf spülen. Sprich statt mit Wasser zu spülen, gleich mit Wein beginnen und die ersten 5l dann nur erneut filtern.

Gruß Birgit
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Brigit hat schon ausführlich vom möglichst verlustarmen Filterbeginn geschrieben. Der Rest, der beim Beenden zwischen den Filterschichten bleibt, bekommst du auch fast heraus, wenn der Filter aufgehängt wird und der Ablaufschlauch fast senkrecht ist. Dann einfach weiter Luft pumpen, bis nichts mehr rauskommt.

Habe mal ein Bild davon eingestellt, finde das nicht mehr. Hier noch mal.

Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Jo, das ist ne gute Idee, einfach erstmal 2 Liter Wein durchspülen und die gleich wieder in der Druckbehälter :shock:

Ansonsten hänge ich immer überm Schlauch und koste :schlecht: und sobald es halbwegs nach Wein schmeckt, kommt es als Filtrat in den Ballon.

Noch ein vielleicht überflüssiger Hinweis:
Wenn Du in Versuchung kommst, beim ersten Filtervorgang (meinethalben Grob) den Schmock zuletzt noch nach der Suche der letzten 200ml Wein durchzufiltern, dann vergiß nicht den Druckbehälter gründlich auszuspülen.
Ein beliebter Fehler meinerseits aus meiner Anfängerzeit, der mich einige EK-Scheiben gekostet hat, die dann ja sofort zu sind... ?-|
Oak ne jechn!
Lagrein
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Beitrag von Lagrein »

Mal eine Frage zu den Filtern

Simplex und Vinoferm Filter sind wohl die gebräuchlichsten hier im Forum. Was spricht eigentlich gegen kleine Plattenfilter mit eingebauter Pumpe(abgesehen vom Preis)? Als Beispiel: Bei Brouland Art. 019.035.6 (Filtergärte, 2. Seite) oder noch kleiner mit 3 Plattenfilter.

Bleibt da bei kleineren Ansätzen zu viel Wein in den Filtern hängen und man hat viel Verlust?
Gibt es noch andere Nachteile für Hobby-Fruchtwein'ler im Umgang damit.

Die Vorteile wären doch, schneller Durchlauf, kein händisches Pumpen und dadurch kein zusätlicher Behälter zu reinigen, weniger Luftkontakt. Man kann die Pumpe zum Umstechen verwenden usw.

Ist sowas eigentlich empfehlenswert?

Gruß
Lagrein ...der auf einen Filter spart
"Es steckt mehr Philosophie in einer Flasche Wein als in allen Büchern dieser Welt" (Louis Pasteur)
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

spricht nichts gegen, ist nur eine Preisfrage :)
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schreberpeter
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Beitrag von schreberpeter »

Vielen Dank für die Tipps!

Dass mit dem im Kreis spülen ist eine gute Idee und das mit dem Filter hochhalten / bzw.aufhängen genauso. Hätt' ich ja eigentlich auch selbst drauf kommen können.
keckel
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Beitrag von keckel »

Hallo,
soll nicht durch das Spülen mit Wasser der Papiergeschmack entfernt werden?
Wenn mann gleich mit Wein im Kreislauf Spült kommt der Papiergeschmack doch in den Wein.(?)
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich spekuliere jetzt mal: Der Papiergeschmack kommt durch kleine Papierpartikel die sich in den aus "untersten" Filterschichten lösen und so in den Wein geraten.. Wenn ich im Kreis filtere bleiben sie auf der Oberfläche des Filters hängen, genau wie die Trübstoffe. Ist aber, wie gesagt, Spekulation. Wir filtern meist auch mit Wasser/Schwefellösung und lassen den Filter zwischendurch sorgfältig auslaufen (ähnlich wie auf dem Bild vom Fibrion zu sehen ist) um den Wein möglichst wenig zu verdünnen.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Beim Filtern habe ich folgende Technk entwickelt: Die Filterscheiben werden vor dem Zusammenbau des Filters eingenäßt. Während des Zusammenbaus und des Pumpbehälter füllen können die Scheiben quellen. Die erste Flüssigkeit, die den Filter verläßt ist dann Wasser mit Pappgeschmack. Das lasse ich weglaufen. Dann kommt wässirger Wein mit weniger Pappe im Aroma. Immer noch in den Ausguß. Dann nimmt der Wein seine Farbe an und der Pappgeschmack verschwindet. Jetzt beginnt der gute Mittellauf. :D

Die erste Flasche dieses Weins schütte ich beim EK-Filtern wieder zurück zum nochmaligen Filtern. 8-)

Ich hoffe, das ist nachzuvollziehen. :shock:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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