doch lieber mehrmals abziehen

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Flunki
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doch lieber mehrmals abziehen

Beitrag von Flunki »

Hallo,
ich meld mich auch mal wieder, weil ich zwei Fragen habe:
1. mein 25 l Apfelwein und 25 l Quitte gären schon dreieinhalb Monate. Auf dem Boden hat sich eine jeweils ca. 6 cm dicke Schicht gesammelt. Wie ich im Forum gelesen habe, soll man möglichst wenig abziehen. Besteht dabei aber nicht die Gefahr, dass ich mir einen Weinfehler (Böcksler) einhandele, wenn der Bodensatz so lange drinbleibt? Ich hatte bei meinen vorherigen Weinen immer einen leicht bitteren Geschmack, daher dachte ich, dass ich ihn zu lange auf dem Bodensatz stehen gelassen habe.
2. Im Forum steht auch, dass der Bodensatz immer wieder aufgeschüttelt werden soll, was ich auch 1x/Woche mache. Danach ist die Gärsituation für mich im wahrsten Sinne des Wortes undurchsichtig und es es dauert ca. 1-2 Tage bis wieder Gärbläschen aufsteigen bzw. kleine Schauminseln sich bilden. Deshalb frage ich mich, ob ich das Schütteln lieber lassen soll, weil der Gärprozess dadurch gestört wird?

Für wieder gute Tipps bedanke ich mich im Voraus
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Fruchtweinkeller
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Re: doch lieber mehrmals abziehen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

zu 1) Bittergeschmack hat nichts mit einem Böckser zu tun. Um die Böcksergefahr zu reduzieren soll die Hefe regelmäßig aufgerührt oder aufgeschüttelt werden.

zu 2) Da wird überhaupt nichts "gestört", ganz im Gegenteil. Die CO2-Freisetzung verläuft schlicht nicht linear zur Gärung, wenn das CO2 in größeren Mengen während der Schüttelei ausgetrieben wird.
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Flunki
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Re: doch lieber mehrmals abziehen

Beitrag von Flunki »

Ok, dann mach ich so weiter wie bisher und Danke für die Klarstellung.
Flunki
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Re: doch lieber mehrmals abziehen

Beitrag von Flunki »

Hallo,
ich muss noch mal was nachfragen: Kann der etwas bittere Geschmack beim Apfel- und Pflaumenwein evtl. daher kommen, dass zuviel Tannine enthalten sind? Wenn ja (oder auch nein), wie kann man den mir zu bitteren Wein wieder etwas weniger bitter machen
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Fruchtweinkeller
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Re: doch lieber mehrmals abziehen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Möglich wäre das. Wobei mir speziell Pflaume bisher eher nicht so gerbstoffreich vorkam, aber das kann sortenabhängig/reifeabhängig sein (waren die reif?). Gerbstoffe werden mit der Zeit mürbe, sprich Lagerzeit sollte den Bittergeschmack in diesem Fall brechen. Alternativ könnte man Gerbstoffe auch ausfällen. Könnte man testen mit Backgelatine oder mit Spezialgelatine. Aber Fällungen sind immer garstig, würde ich nicht machen.

Ich würde ohnehin erstmal abwarten bis der trübstofffrei ist, erst dann kann man den Geschmack halbwegs beurteilen.
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Flunki
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Re: doch lieber mehrmals abziehen

Beitrag von Flunki »

Ja, die Pflaumen waren reif, einige noch nicht ganz vollreif. Die Sorte kenn ich nicht, es sind die Pflaumen, die hier in Brandenburg sehr oft an den Feldwegränder wachsen. Die Apfelsorte hab ich im Garten, lt. Apfelfachmann ist es der Purpurrote Cousinot, mir schmeckt er wegen der herben Süße, meiner Frau ist er zu sauer oder herb.
Alle Weine gären noch, werde also warten bis zum Abzug, dann meld ich mich nochmal.
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