Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

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apple87
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Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von apple87 »

Guten Abend allerseits,

ich habe bis auf ein Jahr immer mehr oder weniger Probleme mit der Klärung vom Birnenmost (halbtrocken, im Druckfass). Ins Fass kommt nur Saft von Mostbirnen (viel Gerbstoff) und 15-20% Äpfeln.
Der Most vom letzten Jahr ist immer noch dick wie Küstennebel. Vorversuche mit Gelatine ergaben, dass ich Mengen zusetzen muss, die deutlich über der Empfehlung auf der Verpackung und denen der FK Seite sind. Der dabei entstehende Satz nimmt mehr als die Hälfte vom Gesamtvolumen ein. Ich hatte daraufhin eine Teilmenge mit weniger Gelatine versetzt, ein paar Wochen kalt stehen lassen und abgezogen, leider ohne nennenswerten Erfolg. Er ist etwas weniger Herb, das wars. Trüb ist er immernoch. Aber (gut) trinkbar.
Der Aktuelle Most zeigt wieder ein ähnliches Bild wie letztes Jahr, nicht ganz so schlimm. Mit Quitte (kaltgepresst) wars auch schon ähnlich. Ich glaube es liegt an den Gerbstoffen...

Jedenfalls spiele ich nun mit dem Gedanken mir einen Pulcino zuzulegen. Ob das bei so dicker Suppe einen Wert hat? Wie sind die Erfahrungen?
Vom Trübungsgrad her kommts gut an den Quittenwein von 420 ran, hier: viewtopic.php?f=34&t=12227
Da Schrieb er auch von seinem Erfolg mit Fibroklar, dem ich u.U. auch eine Chance geben würde. Viele Erfahrungen gibts dazu aber offensichtlich nicht...

Antigel wurde im übrigen nach dem Pressen zugegeben.
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von 420 »

Probier es. Bei mir hat es geholfen.
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apple87
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von apple87 »

Hättest du eine Chance gesehen, den Quittenwein mit einem Filter halbwegs klar zu bekommen oder eher nicht?

Mein Problem mit dem Fibroklar ist noch, dass ich den Most eigentlich nie komplett fertig gären lasse und ein klären unter drucklosen Umständen immer etwas schwierig ist, da durch die (auch nur leicht) laufende Gärung immer etwas Bewegung vorhanden ist. Er steht nun zwar bei 5 °C und hat die Aktivität weitestgehend eingestellt aber eben nicht komplett...
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von 420 »

Der Wein war durchgegoren und stand Monate zum Klären. Ist auch im verlinkten Beitrag zu lesen. Filter war nicht akzeptabel, da dann über 20 Filterschichten a 20x20 grob durchgegangen wären.
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apple87
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von apple87 »

Habs nun noch mal mit etwas mehr Gelatine probiert.
Bild
Links 0,4 g Gelatine pro Liter, rechts 0,2 g. Klärgrad links bereits nach einem Tag.
Dann auf die 55 L die entsprechende Menge zugegeben, kräftig gemischt, zwei Tage später bei kalter Lagerung (5 °C) abgezogen.
Bild
Reift nun im Druckfass vor sich hin.
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von 420 »

Glückwunsch!

... und TOP: Vorversuche gemacht :clap: :clap:

VG
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jupp, vorbildlich, du bekommst (ernst gemeint) den Klärungs-Stern des Tages.
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apple87
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Re: Mostbirne klären, Filter vs. Fibroklar

Beitrag von apple87 »

Naja, ich will nicht verheimlichen, dass ich es das Erste mal vor ein paar Jahren aus Faulheit auch verkehrt gemacht habe, ohne Vorversuche... :pfeif:
Zugute könnte man mir halten, dass ich daraus gelernt habe. :engel:

Eine schöne Farbe hat er und leicht, frisch spritzig. Wie ein Grauburgunder unter den Kernobstweinen...
Bild


Als nächstes kommt der Apfel-Quitte-Birne dran.
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