Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Konfusius
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Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Konfusius »

Hallo,

durch einen dummen Fehler habe ich nach dem Abstechen viel zu viel Kaliumpyrosulfit in den Wein gegeben, nämlich 1 g/l statt 0,1 g/l.
Ist da noch was zu retten oder muss ich dein Wein wegkippen? :?
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Chesten
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Chesten »

Oh das ist nicht schön aber der sollte eigentlich noch genießbar sein dieser Fehler passiert Leuten öfter.
Am besten den Wein großzügig belüften um einen Teil des Schwefels zu neutralisieren.
Also z.B. mit einem Schlauch Luft rein blasen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Prinzip ja, aber man es wäre sehr empfehlenswert, das SO2 nach ausgiebiger Belüftung per Messung zu kontrollieren um sicherzustellen dass du wieder im trinkbaren Bereich bist. Das setzt voraus dass der Wein kein Vitamin C enthält (also weder aus Früchten noch zugegeben).
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Igzorn »

Alternativ mit Wasser oder Wein in Verhältnis 1:10 verdünnen. Alles andere ist ohne Messung eher schwierig. Mit dem Rachen bzw. Magen würde ich die schweflige Säure nicht messen wollen.

Kannst natürlich auch mit Saft verdünnen und wieder von vorne anfangen. Also zu einem bereits gärenden Weinling schluckweise zugeben. KPS ist gärhemmemd.

Du kannst Proben auch ins Labor geben. Wenn Du in einer Weingegend wohnst, dann macht das sogar Sinn, sonst weg und neu. Kostet bestimmt 30€
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Konfusius »

Wirklich, den kann man vielleicht noch trinken? :) Ich hatte mich innerlich schon damit abgefunden den ganzen schönen Met wegkippen zu müssen. Ich ärgere mich furchtbar über mich selbst, denn ich meine, dass gerade mir dieser Fehler niemals hätte passieren dürfen. Aber nun ja ...

Der Met ist nach dem Standardrezept aus "Mein erster Met", aber ohne Zugabe von Säure in Form von Wein- oder Zitronensäure. Es ist aber natürlich Apfelsaft drin und ein paar geriebene Äpfel. Ich hatte die Säure vor dem Fehler mal bestimmt, ist aber vielleicht nicht ganz genau wegen Kohlensäure im gärenden Ansatz. Misst man die schwefelige Säure auch per Titration? Dann könnte ich ja den ermittelten Wert nehmen und den vorher ermittelten Wert davon abziehen?

Der Fehler ist nach dem Abziehen passiert, nicht vor oder während der Gärung. Ein Verdünnen 1:10 ist definitiv keine Option, dann eher Wegkippen.
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, es gibt ein Titrierset für SO2, aber das Vitamin C aus dem Apfelsaft wird die Messung verfälschen. Das "blind" zu trinken wäre mir zu heikel, auch nach gründlicher Belüftung.

Alternative pragmatatische Lösung zum Wegschütten: Belüften, in Ballon mit viel Leerraum füllen. Wenn es Anzeichen von Oxidation (Verfärbung/Geschmack) gibt ist das SO2 ganz sicher inaktiviert. Man muss das "anoxidierte" Getränk dann nur noch mögen.
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Konfusius »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 31 Mai 2018 11:37Das "blind" zu trinken wäre mir zu heikel, auch nach gründlicher Belüftung.
Mal dumm nachgefragt: Was ist daran heikel bzw. welche gesundheitlichen Gefahren drohen?
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 31 Mai 2018 11:37Alternative pragmatatische Lösung zum Wegschütten: Belüften, in Ballon mit viel Leerraum füllen. Wenn es Anzeichen von Oxidation (Verfärbung/Geschmack) gibt ist das SO2 ganz sicher inaktiviert. Man muss das "anoxidierte" Getränk dann nur noch mögen.
Hm. Klingt nicht nach der Methode der Wahl. Vielleicht kippe ich es doch besser weg.

Kann man nicht einfach die Gesamtsäure bestimmen und so lange belüften, bis sich der Wert auf den vorherigen Wert einpendelt? Ggf noch etwas weiter belüften zur Sicherheit. Oder ist das SO2 schlicht nicht als Gesamtsäure messbar?

Oder mit Titration mit Jodid/Jodat: Wäre es nicht möglich, die Mengenverhältnisse von Apfelsaft, Äpfeln neu anzusetzen und das zu titrieren, um diesen Wert dann von der Messung der eigentlich Probe abzuziehen?
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Chesten »

Kaliumpyrosulfit wirkt sich nicht auf den Gesamtsäuregehalt aus.
Ich verstehe die zweite Frage mit dem Apfelsaft nicht ganz ?
Was soll der Apfelsaft mit der SO2-Bestimmung zu tun haben ?
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Konfusius »

Fruchtweinkeller schrieb doch, dass das Vitamin C aus dem Apfelsaft das Ergebnis der SO2-Titration verfälscht. Daher mein Gedankengang.
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Igzorn »

Du musst erstmal das SO2 messen. Das geht nicht mit dem Blaulauge Kit. Da gibt es was eigenes.
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Chesten »

Das Hauptproblem ist das das Vitamin C das SO2 wieder reaktiviert und deswegen man keine richtige Messung bekommen kann.
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Re: Zu viel Kaliumpyrosulfit KPS

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bei der Titration misst man die Summe aller Reduktone im Wein. Und zu denen zählen sowohl SO2 als auch Vit. C.

Die Idee, den durch das VC fälschlicherweise gemessene "SO2"" abzuziehen ist nicht schlecht. Leider kann der VC-Gehalt von Saft zu Saft und Apfel zu Apfel sehr stark variieren. Streng genommen hätte man idealerweise also vor der Gärung titrieren müssen um den abzuziehenden Wert zu ermitteln.

Ich liefere eine zweite pragmatische Lösung nach: Wenn der gemessene Wert nach Belüftung einen SO2-Wert im trinkbaren Bereich anzeigt (trotz VC), dann muss der SO2-Gehalt ja kleiner sein = du kannst es trinken.
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