Klärung, Schönung, Filtern - was muss/muss nicht sein?

[rob.moore]

Hallo,

mir ist noch nicht ganz klar, was mindestens gemacht werden muss und was "nice to have ist" bzw. wann man was macht/welche Vorteile das hat., in welcher Kombination die drei Schritte gemacht werden.

Ich glaube, es ist so:

Klärung
- sehr empfehlenswert
- Vorteile: braucht weniger Filterschichten beim Filtern, Feinhefen verändern noch den Geschmack

Schönung
- "nice to have"
- alternativ oder zusätzlich zur Klärung
- Vorteil macht den Wein klarer und damit optisch ansprechender

Filtern
- auf alle Fälle machen
- Zweck: vermeidet Nachgärungen

Stimmt das so? Gibt's noch was, wieso man das eine/andere macht oder auch weglassen kann?

Macht Ihr i.d.R. alle 3 Schritte?

Gruß,

Rob

[Flowie91]

Zur Schönung ist noch hinzu zu fügen, dass diese den Geschmack beeinflussen kann.
Ich verzichte deshalb immer auf eine Schönung.

Der Rest stimmt so.
Also besten Weg würde ich eine lange Klärung und danach eine Filterung bezeichnen. Durch die Klärung, welche wie gesagt auch wegen den Feinhefen den Geschmack positiv beeinflussen kann, muss man auch weniger Filterschärfen verwenden, was die Mechanische Beanspruchung des Weines verringert und was wiederum dem Wein zu gute kommt.

[tiga]

Ich habe meinen Met am Anfang nur ein wenig klären lassen und ihn dann ohne Filterung abgefüllt. Das geht auch, aber er war eben nicht immer klar.

Wenn man den Met/Wein schnell verbraucht, ist das vermutlich absolut ausreichend. Eine Spur Resthefe macht den jungen Wein auch oft ein wenig "weicher".
Im Grunde ist also alles "optional".

Inzwischen nehme ich die Selbstklärung weniger genau und filtere nach 1-2 Wochen in 3 Schritten. Das scheint mir einfacher

[Nathea]

Hallo Rob,

mir scheint, als wolltest Du derzeit "zu viel auf ein Mal".

Du hast mehrere Ansätze halbfertig und dabei immer noch Probleme (Säure zu hoch, Gärprobleme, Verdünnen ...), bist also im Augenblick noch dabei, erste Erfahrungen zu sammeln.

Es werden mir hier im Forum viele User zustimmen, dass es zunächst einmal wichtiger wäre, diese Ansätze "sauber" zu Ende zu bekommen, bevor Du Gedanken an Schönung und Ähnliches verschwendest. Es wäre gut, zu verstehen, was da geschieht und zu erkennen, wann man wie Einfluss nehmen kann/muss, bevor man sich an Specials heranwagt, die auch hier vor allen Dingen Weinproduzenten benutzen, die bereits viele Erfahrungen gesammelt haben.

Es ist schön, dass Du Dich informierst. Tu aber bitte nicht alles querbeet durcheinander, das ist kontraproduktiv und wird zu vielen "Was kann ich jetzt bloss noch tun?"-Threads führen.

Viele Grüße,
Sylvia

[rob.moore]

Hi Sylvia,

stimmt - der Eindruck könnte entstehen, dass ich zu viel Sachen auf einmal frage (Du scheinst auch die Säurediskussion zu verfolgen) - zur Erklärung: ich habe zwei Ansätze parallel am Laufen:
1. Banane (der hat zu viel Säure, wurde verdünnt, jetzt gerade zähe Gärung - DAS ist im Moment das Sorgenkind)
2. Birne (5 g/L Säure, evtl. nachsäuern).

Die Frage hier bezieht sich auf die Birne - die ist bald so weit und da will ich einfach wissen, was die nächsten Schritte nach dem Schwefeln sind - ist glaub ich absolut legitim, glaubst Du nicht? Fände ich nicht so toll, wenn ich jetzt Fragen zurückhalten muss, weil's erst in 1-2 Wochen so weit ist ... Muss ja dann evtl. auch n paar Gerätschaften besorgen und da sind 1-2 Wochen nicht sehr viel Zeit.

Rob

[420]

Die Frage hier bezieht sich auf die Birne - die ist bald so weit und da will ich einfach wissen, was die nächsten Schritte nach dem Schwefeln sind - ist glaub ich absolut legitim, glaubst Du nicht? Fände ich nicht so toll, wenn ich jetzt Fragen zurückhalten muss, weil's erst in 1-2 Wochen so weit ist ... Muss ja dann evtl. auch n paar Gerätschaften besorgen und da sind 1-2 Wochen nicht sehr viel Zeit.

Rob

Springe mal kurz mit hinein. Wenn Dein Wein soweit ist, dass Du Ihn in den Keller stellst und nach ca. 14 Tagen von der Hefe abziehst, brauchst Du vorerst nur einen Weinheber, eine Waage, Schwefel und ggf. kleinere Behälter, damit der Wein spundvoll liegen kann. Danach kannst Du Dir viel Zeit nehmen.

Bei mir liegst oft zwischen abziehen von der Hefe und der Filterung 3-8 Monate. Deshalb einfach lesen, lesen und Geduld bewahren. Dann kommst Du sicherlich auch dahin, wie Du in Zukunft Deinen Wein ausbauen und stabilisieren willst.

Ruhig Blut also.

[rob.moore]

Hi 420,

vielen Dank für Deine Antwort.

Das "spundvoll" war mir neu - d.h. Du machst den Behälter soweit geht voll und dann Deckel drauf?
Nimmst Du dazu ausschließlich Most-/Gärfässer/-ballons - stelle ich mir schwer vor, die vorhandene Menge möglichst spundvoll unter zu bekommen. Oder verwendest Du dazu auch was anderes (z.B. Flaschen)?

Rob

[Onza]

Also, ich mache das bisher so:

Nach der Maischegärung habe ich meine Johannisbeeren in einen 15 Liter Gärballon gefüllt. Dieser war nicht ganz voll, was auch gut war, denn es musste noch Platz zum Nachzucker verbleiben. Ich schätze, am Ende der Gärung waren es so ca. 13 Liter.

Jetzt habe ich aus diesem Ballon in einen 10 Liter Ballon umgefüllt. Da passen natürlich nicht alle 13 Liter rein - logisch. 0,5 bis 1,0 Liter gingen gleich in den Ausguss. Das war eh nur die Hefe, die sich bis jetzt schon abgesetzt hatte. Denn Rest habe ich in Flaschen gefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Die werden vorab verkostet. Das verkürzt die Wartezeit!

[Fruchtweinkeller]

Spundvoll bedeutet: So viel wie möglich, aber nicht so voll dass die Suppe im Ballon bei kleinen Temperaturschwankungen übersuppt

[420]

Da mein Keller recht gleichmäßige Temperturen hat, sind meine Behälter schon gut gefüllt. Natürlich wird mit Gäraufsatz und Sperrflüssigkeit gearbeitet. Mindestens 1 X im Monat wird kontrolliert, ggf. wird Sperrflüssigkeit hinzu gegeben. Einige verwenden Schnapps, andere Schwefellösung und wieder andere einfach nur Wasser als Sperrflüssigkeit.

Und wenn ich dann noch etwas übrig habe, schaue ich nach, ob ich noch geeigenet Behältnisse habe. Da stehen bei mir auch kleinere Flaschen herum ( 5, 3, 1,5 Liter) Zur Not nehme ich auch mal eine 1-Liter Flasche. Alles was darunter liegt, wird bald verköstigt.

VG