Wie geht es nun weiter...???

Spyke
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Beitrag von Spyke »

Hallo erstmal an Alle !!!

So ich hab da mal wieder ein bis zehn Fragen an euch :D

Also als mein letzter Met sich zu einem "Schimmelexpress" verwandelt hat, habe ich ja einen neuen angesetzt (17.11.04). Der hat auch alles gemacht, was der andere überhaupt nicht wollte... nämlich BLUBBERN :shock:
Am 23.11.04 habe ich dann, weil er nur noch alle 8-9 sec. geblubbt hat, 1Kg Honig hinzugefügt. Ich habe ihn zuerst gekostet, er schmeckte sehr nach Apfel (8 Ltr naturtrüber A-Saft auf 20 Ltr Ansatz und 4 Kg Honig) aber hatte einen sehr angenehmen spritzigen Geschmack. Der Alkohol war auch schon zu schmecken, nach einer messung mit einem Alkoholometer (ich habe noch kein Vinometer, ist aber unterwegs) habe ich einen Wert von ca 8% Vol festgestellt.
Heute habe ich dann die Gärung überprüft und stellte fest, das sich der Abstand von Tag zu Tag und Bläßchen zu Bläßchen jedes Mal vergrößert hat (jetzt 14 sec.)

So nach langem BLABLA meine Frage :

- Läuft alles RICHTIG ???
- Wann sollte ich einen Abstich machen ???
- Steigert sich die Gärung wieder(sind ja noch
7-8% Vol offen:wacky :) ???
- Und geht der extreme Apfelgeschmack noch weg (wollte doch Met haben... nicht Apfelwein) ????
- Was für einen Filter würdet ihr empfehlen, um die Trübstoffe (ganz schön trübe) heraus zu bekommen ???

...

Ich glaube das war es erstmal 8-) ... reicht ja auch...

Danke im VORAUS !!!


Chris :twisted:
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Hallo Chris,

Nochmal, Wein wird nicht im Schnelldurchgang hergestellt. Ich sehe auf Anhieb keine Fehler bei deinem Ansatz. Meist ist ein Weinling in 8-14 Tagen bei 10-12 Vol%. Und dann geht es ganz langsam. Und dann kannst du dir auch Zeit nehmen. Wöchentlich abschmecken und evt. nachzuckern und wenn sich nichts mehr bewegt, schwefeln, kälter stellen und einen Woche später abziehen. Diese Prozedur kann bis zu 4 Monaten dauern. Bis dahin hat sich der Wein weiter geklärt, dass evt. der Mittelfilter zur ersten Filterung reicht. Dann weiter ruhen lasen und einige Wochen später Restzucker einstellen, sterilfiltern und abfüllen.

Die Flaschen wieder ruhen lassen und dann erst genießen. :D

Du siehst, zum Weinherstellen gehört eine ganze Portion Geduld. 8-)

Das muß jeder von uns lernen! :|
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Antiquark
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Beitrag von Antiquark »

ich nochmal.....und wieder ohne paswort....naja, egal....

mach dir nichts draus dass es jetzt langsamer wird........mein erster met hat um auf 13% zu kommen beinahe 12 wochen gebraucht, aber jetzt schmeckt er wunderbar........

ich denke lieber ein wenig länger warten und eine gemächliche gärung in kauf nehmen und dafür einen aromatischen wein bekommen als turbo-gärung und dadurch alle aromaen futsch.......

ausserdem braucht met sowieso länger um zu vergären als andere sachen.....

was den filter angeht, lies am besten mal meinen thread zum thema "simplex-derivat vinoferm" im bereich filtern und abfüllung
kann den vinoferm nur empfehlen, ist zwar eine kostenintensive anschaffung, aber sie ist jeden cent davon wert.......
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Spyke
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Beitrag von Spyke »

OK..ok... ich weiß ja das ich GEDULD für meinen Honigwein brauche :?: ... ich kann es doch kaum erwarten :|
Aber ich glaube das Jeder von euch das gleiche Problem zu Anfang hatte... 8-) Die unsagbare FREUDE sein eigenen, wohltuhenden Met die schon gierige Kehle herunterrinnen zu lassen...*lechtz* :D

Danke für eure GEDULD mit einem Met-Neuling !! :|


Chris


PS: Wer Weinflaschen braucht schaut mal unter Sonstiges....
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Irgendwo habe ich schon eimal etwas zu dem Thema schnelle Gärung contra langsamer Gärung geschrieben, aber dank der neuen Suchfunktion finde ich es natürlich nicht wieder :(
Mein Gedankengang ist folgender: Um x Prozent Alkohol zu produzieren entsteht die Menge y Kohlendioxid. Dafür spielt es keine Rolle, wie lange die Gärung dauert. Die flüchtigen Aromen werden in die gasförmige Phase übertreten und werden mit den entstehenden Gas ausgetrieben. Dauert die Gärung besonders lang, so erwarte ich, dass der Verlust von Aromen besonders groß ist, weil die Aromen mehr Zeit haben, in die gasförmige Phase einzutreten.
Ganz unabhängig davon ist es möglich, dass der Wein schon reifer und abgelagerter schmeckt, wenn die Gärung lange dauert. Aber reifen kann der Wein auch in der Flasche.
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Merlin_Gor
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Beitrag von Merlin_Gor »

Hallo Andreas,

dazu habe ich auf einer Winzerseite genau das Gegenteil gelesen. Dort wurde behauptet, daß eine zu schnelle und heftige Gärung die Aromen des Weines zerstört. Ob die Wahrheit herauszufinden ist? Man müßte schon zwei gleich Ansätze haben mit unterschiedlicher Gärgeschwindigkeit. Aber wie soll man das hinkriegen? Jeder Veränderung würde sich ja schon auf das Aroma auswirken.

Merlin
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Das ist wohl eine Sache die wir nicht so einfach geklärt bekommen. Bei den deutschen Winzern heißt es immer, bei kühleren Temperaturen bleibt das Aroma besser. Aber bei fast allen schweren, besonders aromareichen Süd/Süßweinen wird mit relativ hohen Temperaturen gearbeitet. Bei einigen Sherryvarianten werden die Fässer sogar schwarz angemahlt in die Sonne gepackt und erst nach der Gärung in den Keller gebracht. Tatsache ist das die produzierte Gasmenge immer dieselbe ist.

Gruß Birgit
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bei sehr großen Gärtanks kommt freilich noch der Faktor Temperatur dazu. Wenn die Hefchen reichtig in Fahrt sind, müssen die teilweise sogar gekühlt werden. Bei so einer hohen Temperatur ist natürlich auch mit einem verstärkten Aromaverlust zu rechnen. Darüber brauchen wir uns mit unseren Ballons freilich nicht zu kümmern 8-)

P.S. Der Apfelgeschmack ist geht stark zurück, wenn der Wein klar ist und etwas lagert.

[Dieser Beitrag wurde am 27.11.2004 - 22:00 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von fibroin »

Wenn das mit den Temperaturen und Aromen so wichtig ist, dann sind wir Hausweinbereiter aber doch ziemlich auf den Zufall angewiesen. Ich kann z.B. wählen zwischen Wohnung (19-25 °C) und Keller (18-10°C) Je nachdem ob Sommer oder Winter ist. :|

Vielleicht liegen die Temperaturunterschiede daran, dass man Weine nicht so recht reproduzieren kann. :schlecht:

Einen tiefen Felsenkeller oder einen kilmatisierten Raum werde ich wohl nicht für meine Weinherstellung anschaffen können. Ich denke, da sollten wir den Zufall auch in unser Programm nehmen. 8-)
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Beitrag von Birgit »

Ich persönlich glaube, daß die Unterschiede bei den Früchten durch das unterschiedliche Wetter, von einem zum anderen Jahr größere Unterschiede bei der Weinbereitung verursacht, als die Temperatur bei der Gärung.

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 27.11.2004 - 23:35 von Birgit aktualisiert]
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Merlin_Gor
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Beitrag von Merlin_Gor »

Hallo,

da möchte ich dir zustimmen. Jedes Jahr variieren die Säure und Zuckerwerte. Teils nicht unerheblich. Ich glaube auch, dass das einen größeren Einfluss hat, als die anderen Faktoren. Zumal ich mich bei solchen Dingen immer frage, ob hier nicht mehr Philosophie des einzelnen Herstellers in die Waagschale geworfen wird.

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Beitrag von fiddler »

Aber ist das nicht gut, dass Kollege Zufall mitspielt und der Wein jedes Mal etwas anders wird? Dadurch bleibt es spannend, man ist neugierig auf das Ergebnis. Andernfalls könnte ich ja auch weiterhin den normierten Wein aus dem Supermarkt holen...
Viele Grüße aus Thüringen!
fiddler

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