umgekippt

Marc
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Beitrag von Marc »

Hallo Metfreunde,

ich habe eine Frage:
Ich und zwei Kumpels haben vor etwa 2 Monaten, würde ich sagen, 15l Met gemacht und sie gerecht unter uns aufgeteilt. Da der Wein nach vier Wochen immer noch vor sich hingegärt hat, haben wir beschlossen ihn trotzdem zu "ernten" und danach zu pasteurisieren.
Also hat jeder seine 5 Liter mit nach Hause genommen und erhitzt. Einer meiner Kumpels hat eine seiner Flache verschenkt. Und dieser Jemand hat gestern berichtet, der Met sei umgekippt diese Woche. Ich habe auch noch eine Flasch von dem Ansatz und meiner ist noch voll in Ordnung. Als ich die Flasche geöffnet habe, hat er zwar kurz einiges an CO2 ausgeperlt, schmeckt aber ganz normal.

Nun meine Frage: Wie kann das sein, dass aus dem gleichen Ansatz verschiedene Flaschen gut bleiben und andere umkippen? Hat dieser Freund nicht richtig pasteurisiert? oder was ist da los?

danke für eure Hilfe im vorraus,
Marc
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo,

Gasproduktion bedeutet Hefe ist in der Flasche. DAs Pasteurisieren war also nicht erfolgreich oder es ist hinterher versehentlich Hefe in den Wein gelangt. Es kann durchaus sein, dass einige Flaschen eine Nachgärung zeigen, aber nicht alle (wir hatten das mal mit einem Satz vermutlich fehlerhafter EK-Filter).
Seid bitte vorsicht, expodierende Flaschen sind nicht so lustig
:twisted:

Tschau, Andreas
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Josef
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Beitrag von Josef »

Hallo Marc,
du schreibst der Met sei umgekippt. Wer sagt das?
War dort villeicht nur Kohlensäure im Spiel?
Mich wundert das Umkippen des Mets in der kurzen Zeit. Das dürfte selbst bei schlechter Lagerung in dieser Zeit noch nicht passieren.
War derjenige der den Met verkostet hat nur vom Geschmack enttäuscht?
Kennt er Met?
Ansonsten kann ich dem Bericht von Andreas nur recht geben, vorsicht vor Explodierenden Flaschen!!!
Gruß Josef
Marc
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Beitrag von Marc »

Das mit den explodierenden Flasch ist mir bekannt... Davor brauch ich keine Angst zu haben, schließlich steht sie schon seit 2 Monaten da unten und die Kohlensäure die aufgestiegen ist, war weniger als wenn man eine frische Flasche sprudelt öffnet. Der Druck war gering.
Von dem her denke ich, dass das Pasteurisieren zumindest bei mir (das hat ja jeder für sich gemacht) erfolgreich war, das CO2 kann sich ja noch im Wasser gelöst gewesen sein.

Der Geschmack des umgekippten Mets wurde mir als sauer beschrieben, ähnlich dem Geschmack von Essig. Met hat diese Person auch schon probiert und den üblichen Geschmack dementsprechend gekannt.
Meine Frage ist aber nach wie vor nicht geklärt:
Warum ist vom gleichen Ansatz eine Flasche umgekippt und meine ist noch gut? Letzten Freitag haben wir noch ein paar Flaschen getrunken zu viert, die allesamt gut waren!
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Weil in die eine Flasche Hefen gelangt sind oder überlabt haben. Weil in der anderen Flasche alle Hefen tot waren. Das ist reine Statistik. Oder Glück. Oder Unglück.
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Marc
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Beitrag von Marc »

Und warum wird davon etwas sauer, wenn da Hefen reingelangen, bzw. keine???
Ich kann euch immer noch nicht folgen!
Birgit
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Beitrag von Birgit »

In den Flaschen mit den Hefen ist der Zucker abgebaut worden. Kein Zucker = sauer

Gruß Birgit
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Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wobei Du mal abkären solltest ob das ganze wirklich einen Essigstich hat oder nicht. Essigbakkis brauchen bekanntlich Sauerstoff. Wenn die Flaschen dicht waren sollte Essigsäurebakterien keine Chance haben.

Birgits oft zitiertes Geschmacksbeispiel mit den Erdbeeren: Was macht man, wenn die sauer schmecken? Man streut Zucker drüber. Resultat: Die Säure schmeckt man nicht mehr, Erdbeeraroma kommt in den Vordergrund.

Bei der Nachgärung ist es ebenso. Nur umgekehrt :shock:

[Dieser Beitrag wurde am 06.06.2005 - 21:51 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Marc
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Beitrag von Marc »

Ok danke für die Hilfe. Ich nehm an sie hat die Flasche nich ordentlich zu gedreht, weil wir habens ja nicht verkorkt sondern in normale Plastikflaschen gefüllt, bzw. Metflaschen ausm Supermarkt mit Drehverschluss.
YetiNebelwald
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Beitrag von YetiNebelwald »

Ich habe immer noch nciht verstanden wann Met umkippt.
Wenn noch Hefe vorhanden ist, aber kein Zucker mehr, dann wandelt die Hefe den Alkohol in Essig um. Ist das so richtig?
Was ist wenn man den Ansatz schwefelt um die Hefe abzutöten? Dann dürfte es doch nicht passieren, oder?

Und angenommen ich würde meinen Ansatz im Ballon aufbewahren und bei Bedarf zapfen - irgendwann müsste Luft nachkommen, aber dass könnte es ja durch das Gärröhrchen wenn man ein zweilöchrigen Stopfen benutzt (ein Loch Gärröhrchen, eins Abziehhilfe). Es würde nur rückwärts zur normalen Gärung funktionieren.
Würde dann Gefahr bestehen das der MEt umkippt?

Vielen Dank
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Was genau verstehst Du jetzt unter "Umkippen"? Meinst Du die Nachgärung in der Flasche? Alle Methoden, wie man Nachgärungen verhindern kann, findest Du auf der Homepage im Kapitel Zucker.

zu den anderen Punkten:

Nicht Hefe, sondern Essigsäurebakterien wandeln
Alkohol in Essig um. Das hat nichts zu tun mit der Gegenwart von Zucker. siehe Homepage -> Kapitel Mikrobiologie und Weinfehler.

Mit einer Schwefelung (innerhalb der gesundheitlich verträglichen Mengen) kann man keine Hefen töten (siehe Homepage -> Kapitel Zucker). Richtig ist: Essigsäurebakterien reagieren empfindlicher auf die Schwefelung als Hefen. Das hat aber nichts mit Nachgärungen zu tun.

Zapfen kannst Du theoretisch, du riskierst durch den daraus resultierenden Luftkontakt aber diverse Weinfehler und Weinkrankheiten, vor allem den braunen Bruch hervorgerufen durch Oxidation (siehe Kapitel Weinfehler), ferner aber auch den Essigstich, Kahmhefen, Schimmel...
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fibroin
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umgekippt

Beitrag von fibroin »

Oh, in deinem Artikel sind eine ganze Reihe Denkfehler. Diese alle aufzudröseln, das würde viel Schreibarbeit verursachen. Lies doch mal die Grundlagen in www.fruchtwein.de

Grundsätzlich erzeugen Hefen keinen Essig. Sondern Essigbakterien.

Schwefel tötet keine Hefe, wenn doch, dann ist der Wein nicht mehr trinkbar.

Abzapfen aus dem Behälter bedeutet eine Oxydation des Weins bis zur Unkenntlichkeit.

Soviel erst mal.

[Dieser Beitrag wurde am 12.01.2006 - 23:31 von fibroin aktualisiert]
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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