Rezept richtig umgesetzt?

[Seeebastian]

Hallo zusammen,

ich erfreue mich nun schon seit ein paar Tagen an den Informationen die ich hier gefunden habe und war bislang stiller Leser der vielen Themen, nun möchte ich meinen ersten Ballon mit 10L Fassungsvermögen morgen zur Metherstellung nutzen, mein zweiter Ballon mit 25L muss noch bis ich den Honig vom Imker bekomme warten bis auch Dieser zum Zuge kommt.

Ich würde mich freuen ob meine folg. Rezeptur soweit i.O ist oder ob es evtl. eine kleine Veränderung der Zutaten bedarf.

Folg. Zutaten möchte ich Verwenden (7,5L)

500g Waldhonig
500g Sommerblütenhonig
500g Grafschafter Karamell
1,5 Liter Apfelsaft
3 Äpfel cox orange
6ml Antigel
1g Tannin
3g Hefenährsalz
100ml Gärstarter

Und dann das ganze mit destiliertem Wasser auf 7,5L auffüllen.

Zucker beim Start ~ 1249g

Soweit erstmal, bzw. noch die eine Frage, dieses Grafschafter Karamell enthält Invertzuckersirup und Glukosesirup ist das geeignet um es zu verwenden?


Danke schonmal für Antworten, meinen Bericht werde ich dann in den "Tagebuchbereich" stellen.

Grüße
Sebastian

[Dieser Beitrag wurde am 28.09.2011 - 01:37 von Seeebastian aktualisiert]

[fibroin]

Hallo Seeebastian,
ist doch alles wunderbar ausgerechnet. Das wird schon gären.
Der Karamell-Sirup vergärt problemlos, aber er wird sein Aroma einbringen und macht den Met dunkler. Wenn man das will, warum nicht.

[JasonOgg]

Äpfel cox orange

Da Du die Sorte namentlich angibst scheinst Du Dir bei der Auswahl etwas gedacht zu haben. Dieser ausgesprochen leckere Apfel wird wahrscheinlich am Ende nicht herauszuschmecken sein, Du hättest jeden nehmen können. Tafelobst hat oft ein so feines Aroma, das sich leider oft schnell verliert.

Hingegen habe ich den Karamelsirup mal probiert, der war echt der Hammer. Ich hoffe Dir ist bewußt, auf was Du dich da einläßt, hoffentlich schmeckt man anschließend den Honig noch etwas durch.

[Seeebastian]

Danke erst einmal für eure Antworten.

Da Du die Sorte namentlich angibst scheinst Du Dir bei der Auswahl etwas gedacht zu haben. Dieser ausgesprochen leckere Apfel wird wahrscheinlich am Ende nicht herauszuschmecken sein, Du hättest jeden nehmen können. Tafelobst hat oft ein so feines Aroma, das sich leider oft schnell verliert.

Soweit ich gelesen habe ist wahrsch. der Apfel nur zur dazu da um Trübstoffe etwas zu binden und wahrsch. wegen der Säure, habe die Äpfel genommen die ich selber gerne esse

Hingegen habe ich den Karamelsirup mal probiert, der war echt der Hammer. Ich hoffe Dir ist bewußt, auf was Du dich da einläßt, hoffentlich schmeckt man anschließend den Honig noch etwas durch.

Meinst Du mit Hammer, das sich der Karamel über den Honiggeschmack legt? Ich würde ja sicherlich noch Nachzuckern müssen dazu werde ich wohl dann nochmals einen kräftigen Honig anwenden wollen und hoffe dann das eine Honig/Karamell Note zum Vorschein kommt.

Dann habe ich nochmals eine Frage zum abfüllen, ich habe mir gedacht das ich eine Lagerdauer von maximal 1 Jahr hinbekomme wenn ich den Met mit Schwefel und Ascorbinsäure versetze und dann in 1 Liter Flaschen mit Bügelverschluss fülle.

Meine Idee wäre noch mir den Einkochtopf zu schnappen wo rund 8 Flaschen auf einmal hineinpassen und das ganze nochmals für 15-20 Minuten auf 40Grad erhitze, damit auch keine Nachgährung mehr einsetzen kann/soll durch die Resthefen da ich keine Filterung vornehmen will/kann.

Ich habe ein wenig Angst das ich evtl. nicht alle Hefe durchgähre, und viele schreiben ja von "Bomben" die durch Nachgährung entstehen können, und das Risiko möchte ich weitestgehend eindämmen.

Ist das eine Möglichkeit oder habe ich dann große Einbußen beim Geschmack oder oxidation o.Ä?

Grüße in Eure Wohnzimmer.

[Dieser Beitrag wurde am 28.09.2011 - 11:40 von Seeebastian aktualisiert]

[JasonOgg]

Also was den Grafschafter Karamell angeht, da bin ich vielleicht voreingenommen. Um es diplomatisch auszudrücken, ich empfand ihn als widerlich, obwohl ich Karamellfan bin. Aber über Geschmack soll man nicht streiten. Ich gehe davon aus, dass er außer viel Zucker und Aromastoffen nichts kritisches enthält und sich problemlos vergären läßt, sonstige Grundregeln beachtet, das scheinst Du ja zu machen, also probier es aus.

Was die Lagerung angeht, da hatte ich bei meinen ungefilterten Weinen nie eine Nachgärung. Beim Filtern einmal, weil ich schlampig gearbeitet habe und eine Filterscheibe gerissen war. Das beste Rezept gegen Nachgärung ist Geduld. Ich versuche immer schon während der Endphase den Zucker einzustellen und lasse gären, bis der Gärspund rückwärts zieht, also statt blubbt halt einsaugt. Eine Südweinhefe hat dabei ein klarer zu erknnendes Gärende als eine LowAlc-Hefe, die schon mal zickerig werden können. Danach halt schwefeln, kalt stellen und abziehen. Selbst wenn dann noch ein Hefe in die Flasche kommt, dann hat sie zu wenig Spielraum um irgendwelche Katastrophen anzurichten. Das hört sich immer alles schlimmer an, als es sein muss.

Letztendlich ist es auch weniger Arbeit als später zu pasteurisieren. Es besteht dabei immer die Gefahr, dass sich der Geschmack durch die hohen Temperaturen ändert. Okay, bei 40° spielt das wahrscheinlich weniger eine Rolle, reicht das für Hefen oder sollten es lieber 45°C sein (da habe ich keine Ahnung).

Schwefel nehme ich in erster Linie als Oxidationsschutz, das Vitamin C schenke ich mir mir meist.

Nochmal zusammengefaßt:

Wenn Du die Gärung sauber und geduldig bis zum Ende durchführst, dann brauchst Du keine Angst vor Flaschenbomben zu haben.


Unabhängig davon, Hast Du schon mal die Suchfunktion benutzt und diesen und diesen Thread gefunden, da stehen auch noch ein paar Anregungen drin, z.B. Karamel erst später dazugeben. Letztendlich sollte es ja egal sein, ob Grafschafter oder selbstgemachter Karamell verwendet wird.

[Zecke]

Hi,

als Neuling solltest du dich auf jeden Fall in Geduld üben! Die meisten Probleme (darunter zählen auch die Flaschenbomben) treten wegen mangelder Zeit auf.
Es dauert noch ein bissl, bis du in der Klärphase des Weins bist. Dann können wir über eine "sichere" Abfüllung reden

Gruß
Zecke

[matzl0505]

Da du Bügelverschlussflaschen verwenden willst, brauchst du dir um eine eventuelle Nachgärung keine Sorgen machen. Die lassen den Druck prima ab.
Nichtsdestotrotz würde ich ordentlich arbeiten und es nicht drauf anlegen.

gruß
Marius

[Seeebastian]

Ok Leute, vielen Dank erstmal für eure Ausführungen, immer wieder hilfreich wie die meißten hier im Forum mit Neulingen mit Geduld umgehen und ernsthaft aussagekräftige Antworten leisten.

Ich werde wohl dann mal schauen das Karamell erst später anzuwenden und vorab evtl. Karamell durch Zucker ersetzen (50-60% des Zuckergehalts vom Karamell), ich esse diesen Grafschafter Karamell gerne zu Vanilleeis und den Geschmack mag ich gerne, hoffe doch mal das der auch durchkommt.

Und da ja alle hier sich in Geduld wiegen werde ich das auch tun und meine Hefen bis zum bitteren Ende arbeiten lassen

So... und da mein Gärstarter noch nicht unter Volldampf steht gibt es so hoffe ich ab morgen ein Tagebuch.

Grüße

[Dieser Beitrag wurde am 28.09.2011 - 20:25 von Seeebastian aktualisiert]

[JasonOgg]

So... und da mein Gärstarter noch nicht unter Volldampf steht gibt es so hoffe ich ab morgen ein Tagebuch.

Och, wir sind doch geduldig

Stell ihn in eine Schüssel, falls Du ihn aus den Augen läßt.



Mit Vanille-Eis wurde unser Grafschafter letztendlich auch "entsorgt".

Und - nie vergessen - auch wenn wir alle Ratschläge geben, jeder hat seinen eigenen Geschmack, bevorzugte Vorgehensweisen und macht eigene Erfahrungen. Das heißt alles nicht das es der Weisheit letzter Schluß ist. Also hinterfrag und bring eigene Ideen zur Diskussion, die wir betriebsblind gar nicht mehr sehen.

Zumindest bemühen wir uns meist um Begründungen

[Seeebastian]

Sodelle kleines Update & Problem.

Habe ja einen Gärstarter angesetzt, 400ml Apfelsaft - 45g Zucker und eine Flasche Flüssighefe, kein Nährsalz weil die Packung verschwunden war.

Nun steht die ganze Geschichte seit gestern hier rum und es passiert 0 ...

Bild:


Liegt das evtl. am Nährsalz?

Ich habe die Flasche in der ich das ganze angesetzt habe mit einer Lösung aus Kaliumdisulfit und Zitronensäure ausgewaschen und abtropfen lassen und nochmals im Backofen trocknen lassen.

Dann den Apfelsaft hinein, Zucker dazu - aufgelöst und am Ende die Flasche Hefe mit Alufolie verschlossen.

Kann es sein das evtl doch noch Reste vom Kaliumdisulfit in dem Starter sind das die Hefe daran gehindert wird loszulegen?

Sollte ich evtl doch nochmals morgen ein wenig Nährsalz hinzugeben oder einen neuen Gärstarter ansetzen?

Habe zudem vor 2 std. noch in der Apotheke 3 neue Flaschen Flüssighefe bestellt diesmal nicht die Kitzinger sondern wohl eine Eigenmarke des Groshandels wo die Apotheke bestellt, mal schauen was da ankommt.

Soweit ertsmal, über Rat wäre ich dankbar.

[Fruchtweinkeller]

Flüssighefe ist nicht problemfrei. Siehe

www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html

Abschnitt "Flüssighefen" und folgende.

Wenn sie nicht will, dann will sie nicht... Daran ändert auch Hefenährsalz nichts. Da du die Flasche im Backofen hattest glaube ich nicht an Schwefelreste.

[Seeebastian]

Flüssighefe ist nicht problemfrei. Siehe

www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html

Abschnitt "Flüssighefen" und folgende.

Wenn sie nicht will, dann will sie nicht... Daran ändert auch Hefenährsalz nichts. Da du die Flasche im Backofen hattest glaube ich nicht an Schwefelreste.

Dann will sie wohl nicht, .... hab mir heute morgen auch trockenhefe bestellt aber ich teste dann morgen wohl nochmals die aus der Apotheke, habe 3 versch. bestellt - eine muss klappen denn die Trockenhefe kommt sicherlich erst nä. Woche und ich wollte meinen 7,5L Ansatz endlich in Gang bringen ... dann mache ich den 20L Ansatz mit der Trockenhefe oder eben wenn die Flüssige morgen arbeitet eben damit.

ich werde berichten.

[Dieser Beitrag wurde am 29.09.2011 - 21:38 von Seeebastian aktualisiert]