Restsüße bei Honigwein

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JasonOgg
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Restsüße bei Honigwein

Beitrag von JasonOgg »

Beim Fruchtwein habe ich ja beim Einstellen der Restsüße mit Haushaltszucker damit zu kämpfen, dass die Süßkraft nachläßt und dr Wein nachtrocknet.

Gibt es dieses Problem beim Honigwein auch?

Es sind fast 15%, so langsam muss ich mir Gedanken machen.
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matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Der Süßkraftverlust liegt ja nicht am Wein, sondern am Haushaltszucker. Demnach ist es egal, ob du bei Met oder Fruchtwein die Restsüße mit Haushaltszucker einstellst. Die Restsüße wird sich ändern.

Anders siehts bei Honig aus. Wenn du mit Honig einstellst, wird sich die Süßkraft nicht wirklich ändern, da Honig schon aus Glukose und Fruktose besteht.

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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

matzl0505 hat geschrieben:Wenn du mit Honig einstellst, wird sich die Süßkraft nicht wirklich ändern, da Honig schon aus Glukose und Fruktose besteht.
Danke, das war die Information, die mir fehlte.
Bis jetzt ist noch kein Zucker dran.

Edit meint, kein "Haushalts-"Zucker wäre die richtige Formulierung gewesen.

[Dieser Beitrag wurde am 20.05.2012 - 13:42 von JasonOgg aktualisiert]
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Beitrag von matzl0505 »

Überleg dir gut, ob du das tun willst.
Ich hab einmal die Restsüße mit Honig eingestellt und dann nie wieder. Das gab beim Filtern solche Probleme.

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Beitrag von JasonOgg »

matzl0505 hat geschrieben:Überleg dir gut, ob du das tun willst.
Ja, will ich.
Das Honigaroma ist mir noch etwas zu dezent, vorsichtig formuliert. Es überwiegt eindeutig Apfel, aber das liegt weniger an den 5l Apfelsaft, sondern am Aufsäuern. Ich war gezwungen einen größeren Teil mit Apfelsäure zu arbeiten. Naja, was heißt gezwungen.

Wie sich das Vitamon CE auswirkt, das ist auch noch offen. Filtern werde ich sowieso, da habe ich schon trüberes gesehen.

Bisher hat er sehr gut gegärt, fast 15% und es setzt sich langsam Hefe ab. Er ist eigentlich süß genug, aber er ist ja noch nicht am Ende.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Apfelsäure hinterlässt wirklich eine deutliche Apfelnote :|
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Beitrag von Moneysac »

Ich kann dir leider auch nur davon abraten, die Restsüße mit Honig einzustellen. Wie auch im Rezept schon steht, muss ein Honigwein erst eine gewisse Lagerzeit hinter sich haben.

Ich habe mal Honigwein gemacht mit Apfelsaft aus Mostäpfeln (Boskop) Der Wein hat am Anfang überhaupt nicht nach Honig geschmeckt, mittlerweile ist er ca. 7 Monate alt und schmeckt Prima. Der Honig schmeckt nun deutlich vor. Der Apfel ist zwar noch zu schmecken aber mir schmeckt der Wein so sogar etwas besser.
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JasonOgg
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Restsüße bei Honigwein

Beitrag von JasonOgg »

Nunja, die Apfelsäure bekomme ich nicht mehr raus. Bei der Honigmenge fehlt mir die Erfahrung, bisher habe ich knapp über 5kg in 20l (naja, inzwischen mehr als 20l).

Was die Lagerung angeht, ich habe den Keller sowieso voll und wenn meine Zwetschgen ohne Not ein halbes Jahr klären können, dann darf der Met das auch.

Was ich natürlich vergessen hatte, das war Antigel, habe aber gestern noch eine gute Portion dazugegeben, besser spät als nie.

Jedenfalls zeigt er deutliche Absetzbewegung.
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Re: Restsüße bei Honigwein

Beitrag von asphantix »

Ich habe den Thread jetzt nochmal ausgegraben, weil ich ein ähnliches Problem habe.

Bin bei meinem Honigwein bisher nach dem Basis-Rezept vorgegangen und habe nun bisher einmal nachgesüßt, und zwar mit Zucker.
Ich wollte beim ersten Nachsüßen keinen teuren Honig nehmen, weil ich davon ausging, dass ich eh noch ein paar mal nachsüßen muss.

Ich hab allerdings Angst, dass der Wein am Ende zu wenig nach Honig schmeckt, würde dann die Restsüße gern mit Honig einstellen wenn es soweit ist.

Beim Basis-Rezept wird immer gesagt, dass man "je nach Geschmack" mit Zucker oder Honig nachsüßen soll.
Nun wird hier abgeraten die Restsüße mit Honig einzustellen.
Aber wieso?

Sobald es wieder ruhig wird im Gärröhrchen wollte ich erneut kosten und ggf. nachsüßen.
Spätestens dann stellt sich aber wieder die Frage: Haushalts-Zucker oder Honig?
Meine bisherige Idee ist es, Honig zum vorsichtigen nachsüßen zu nehmen, wenn dich der Alkeholgehalt langsam der Grenze nähert.

Vielleicht könnt ihr mich da ein wenig aufklären, denn so egal scheint es ja dann (für den Geschmack) doch nicht zu sein, mit was man nachsüßt.

Danke euch & Beste Grüße
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Re: Restsüße bei Honigwein

Beitrag von fibroin »

Honig gärt durch die Honigbestandteile unwilliger als Fruchtmaische/Fruchtsaft. Das wird mit höheren Prozenten noch schwieriger, weil die Hefen gestresst sind. Darum ein Gärtipp für Met: Zuerst mit Honig vergären und zum Schluss mit Zucker. Gleichzeitig trage ich mit dem Zucker keine Honigbestandteile ein, die den Met noch weiter trüben.

Das ist aber sehr individuell zu sehen. Wann der Wechsel zu Zucker kommt, ist Geschmacksache oder ob man doch bis zum Ende Honig nimmt, das ist auch nicht verboten... :)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Restsüße bei Honigwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe die Honigwein-FAQ etwas ergänzt.
Honigwein-FAQ hat geschrieben:Nachsüßen mit Honig oder Zucker?

Der Geschmack entscheidet ob beim Nachzuckern Honig oder Zucker verendet wird. Aber Vorsicht: Zucker wirkt als Geschmacksverstärker, ein Met mit sehr wenig Restsüße wird deshalb kaum nach Honig schmecken, selbst wenn er eigentlich bereits genug Honig enthält. Dieser Effekt lässt sich einfach nachvollziehen: Füllen Sie eine Probe ihres trockenen Mets in ein Glas und geben Sie vorsichtig Zucker hinzu. Schmecken Sie die Probe ab bis die Restsüße angenehm erscheint und beurteilen Sie erst dann die Intensität des Honigaromas.

Zum Gärende hin sollte bevorzugt Zucker und nicht Honig verwendet werden, da Haushaltszucker (Saccharose) von der Hefe besser vergoren wird. Dies beugt Gärstockungen vor und das Erreichen der Alkoholtoleranzgrenze wird erleichtert. Unmittelbar vor der Filtration sollte keinesfalls Honig zum Nachsüßen verwendet werden: Feinste Partikel im Honig können die Filterschichten rasch verstopfen.
http://www.honigweinkeller.de/Met/FAQ.html
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Re: Restsüße bei Honigwein

Beitrag von asphantix »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Ich habe die Honigwein-FAQ etwas ergänzt.
Honigwein-FAQ hat geschrieben:Nachsüßen mit Honig oder Zucker?

Der Geschmack entscheidet ob beim Nachzuckern Honig oder Zucker verendet wird. Aber Vorsicht: Zucker wirkt als Geschmacksverstärker, ein Met mit sehr wenig Restsüße wird deshalb kaum nach Honig schmecken, selbst wenn er eigentlich bereits genug Honig enthält. Dieser Effekt lässt sich einfach nachvollziehen: Füllen Sie eine Probe ihres trockenen Mets in ein Glas und geben Sie vorsichtig Zucker hinzu. Schmecken Sie die Probe ab bis die Restsüße angenehm erscheint und beurteilen Sie erst dann die Intensität des Honigaromas.

Zum Gärende hin sollte bevorzugt Zucker und nicht Honig verwendet werden, da Haushaltszucker (Saccharose) von der Hefe besser vergoren wird. Dies beugt Gärstockungen vor und das Erreichen der Alkoholtoleranzgrenze wird erleichtert. Unmittelbar vor der Filtration sollte keinesfalls Honig zum Nachsüßen verwendet werden: Feinste Partikel im Honig können die Filterschichten rasch verstopfen.
http://www.honigweinkeller.de/Met/FAQ.html
Wunderbar! Vielen lieben Dank! Jetzt sind wirklich alle meine Fragen geklärt :)
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