Nach dem Pasteurisieren Zuckern?

[Herbie]

Ich hab mal ne Theorie: Wenn man nun Met hergestellt hat und nicht warten will,bis die Gärung fertig ist oder einfach nicht mehr Alkohol haben will, kann man ja Pasteurisieren. Dabei sollen ja Geschmacksstoffe verloren gehen. Kann man die wieder reinbringern, indem man so nachzuckert, das der Wein noch nicht süß genug ist und man nach dem Pasteurisieren nochmal mit Honig nachsüßt und somit auch neuen Geschmack reinbringt?


Sven

[Birgit]

Honig enthält Wildhefen, diese würden eine erneute Gärung in Gang setzen.

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

...weshalb Honig mit zu hohem Wassergehalt auch spontan anfangen kann zu gären...

[Asensegen]

Allerdings vertragen die Wildhefen doch nicht so viel Alkohol oder?
Also wenn ich z.B. eine Portweinhefe habe und bei 14% bin, dann ist ja die Toleranzgrenze nichtmehr fern; es geht also schleppend voran und will nicht aufhören.
Wenn dann grad mal wieder der gesamte Zucker vergoren ist und ich nach dem Pasteurisieren mit Honig nachzucker, dann sollten die Wilden Hefen doch eigentlich keine Chance haben.

Wobei ich dazu sagen muss, das ich mich wohl lieber in Geduld übern würde als meinen schönen Met mit Hitze zu vergewaltigen
Gut Ding will weile haben...

[Dieser Beitrag wurde am 29.12.2005 - 22:42 von Asensegen aktualisiert]

[Birgit]

Immer überlegen woraus Reinzuchthefen gezüchtet wurden Außerdem kann Honig noch andere Mikroorganismen enthalten, welche nur auf Verdünnung warten

Gruß Birgit

[Tybald]

Schön wenn es immernoch Weinbereiter gibt die nicht nur stur anwenden, sondern sich auch selbst Gedanken machen!
Man könnte natürlich auch den Honig vorher pasteurisieren, wodurch aber leider auch einiges an Aromen verloren geht.
Wer sagt eigentlich, dass es dieselben Aromen wie im Honig sind die beim Pasteurisieren verloren gehen?
Und was man auf keine Fall vergessen darf: Der Wein müss klar, bzw zumindest kaum Hefen enthalten, sein, wenn man ihn pasteurisiert, denn sonst sind noch zu viele Hefen darin, die dann einen Böckser bewirken weil sie abgetöten und abgebaut werden.
Gruß,

Stephan

[Birgit]

Noch eine dumme Angewohnheit von Honig, dieser enthält Pollen und die trüben ein.

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

Man darf auch eines nicht vergessen: Wenn man zu Hause Wein bereitet werden alle Oberflächen mehr oder weniger mit Hefen "verseucht" sein. Gleiches gilt auch für Winereinen, die sogenannt "wild" vergären: Die Reinzuchthefen der vergangenen Jahre haften überall an und finden sich, oh Wunder, bei der Gärung im Ansatz wieder. Sprich: Je mehr Arbeitschritte (umschütten, Zutaten zugeben etc) Du nach dem Pasteurisieren durchführst, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass Du Hefen wieder versehentlich einbringst und dass Du Dir dabei eine Nachgärung einhandelst. Das ist der Grund warum wir (Beispiel auf der Homepage) in fix und fertig zur Abfüllung bereitstehenden Flaschen pasteurisieren.

[Dieser Beitrag wurde am 30.12.2005 - 00:05 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Heiner]

Pasteurisieren geht meiner Erfahrung nach.
Geschmacklich ändert sich da nicht viel, du willst
den Wein ja nicht kochen.
Ich hatte mal einen Versuch gemacht, bei dem ich
einen Teil von nem Metansatz auf 65°C erwärmt hatte.
Den Rest hatte ich mit Kieselsol geklärt.
Konnte keinen Unterschied feststellen.

[Herbie]

Wie pasteurisiert man eigentlich am besten? Ich denke mal, zuerst die Flaschen desinfizieren, dann den Wein in die Flaschen füllen, direkt in den Flaschen pasteurisieren und sofort verschlissen, oder?


Sven

[Tybald]

--> fruchtweinkeller.de

[Birgit]

Hallo Herbie,

auf dieser Seite findest Du einen Link zu einer Pasteurisierungsanweisung:

Pasteurisierung von Weinen oder einer Süßreserve

Birgit