Malzmet-Erfahrungen?

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udi0815
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von udi0815 »

Hallihallo!

Ich mach seit einiger die Zeit mit wechselndem Erfolg die verschiedensten Weine (im Sommer Fruchtweine im Winter Met) da ich nur einen Ballon hatte :| ...

Seit ich von einigen Wochen die Fruchtweinkeller-Seite entdeckt habe (Danke für diese geniale Seite!!! :D ), hat mich dann auch die Motivation gepackt, so dass ich jetzt 5 verschiedene Weinansätze (50 l!) vor unserer Wohnzimmerheizung stehen habe...

Zu meiner Frage bzgl. Malzmet - Ich hab leider bisher noch keinen Erfahrungsbericht o. ä. gelesen und nachdem ich bei meiner letzten Bestellung mal einen 2,5 kg Sack geordert hab und das mal probieren will bitte ich alle, ihre Erfahrungen, Probleme, Rezeptabweichungen usw. zu posten (natürlich auch ob's denn geschmacklich die Mühe Wert ist :D )

grüße, udi
Birgit
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von Birgit »

Hallo, willkommen im Forum :shock: und vielen Dank ?-|


Wir haben, wie es im Rezept auch steht, bisher nur mit dem flüssigen Malzextrakt gearbeitet. Den normalen Malz sollte man wie zum Bier brauen sieden. Danach zum Weinansatz dazu geben.

Alle unsere Ansätze mit dem Extrakt haben eigentlich gut gegoren, nur hatten seltsamerweise alle auch ein Trübstoffproblem, also auf jedenfall Apfel verarbeiten.

Von dem Malz Met haben wir vor 2 Wochen mal wieder eine Flasche geöffnet. War nicht schlecht, aber eindeutig noch zu Unreif, wenn der Wein im Glas eine Weile geatmet hatte wurde er viel besser. Der Wein sollte also wenn er relativ jung genossen werden soll, auf jedenfall dekantiert werden, oder noch besser bis zur Reife gelagert werden :shock:

Gruß Birgit
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von udi0815 »

@ birgit
Erstmal danke für die superschnelle Antwort - da werfen sich für mich als fast-Laie aber gleich noch ein paar neu Fragen auf:

In der Zutatenliste für euer Malz-Met-Rezept steht "... 2 kg Gerstenmalz" - im Text unten steht dann, wie du erwähnt hast "Malzextrakt" :schlecht:

...heißt dass ich gewinne durch Sieden des Malzes (Wassermenge? Dauer? Temperatur?) das Malzextrakt oder bin ich jetzt ganz und gar auf dem Holzweg!?

Ach ja, und noch was - haben die Kohlenhydrate die im Malz zu irgend einer Zuckerart aufgespalten sind einen Einfluss auf die Gährung... (Hoffentlich war das jetzt chemisch richtig umschrieben :?: )
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Fruchtweinkeller
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Prinzipiell wird das Getreide erst gekeimt, anschließend geröstet. Voila, Malz. Für mehr Details müsste ich mal in unsere Bierbrau-Bücher schauen, die habe ich aber gerade nicht zur Hand und deren Inhalt nicht im Kopf, ich habe noch kein Bier selbst gemacht ?-| Die Angabe im Rezept in kg bezieht sich auf den Extrakt, ist zugegebenermaßen etwas verwirrend. Der Extrakt ist flüssig, man kauft ihn aber per Gewicht.
Der Einfluss der Kohlenhydrate auf die Gärung ist... sie werden vergoren :) Das ist der Sinn und Zweck der Keimung, dadurch werden Enyme im Korn gebildet, die die Stärke aufspalten und vergärbare Zucker freisetzten.
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Birgit
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von Birgit »

@ udi0815


Ist dein Malz schon geschrotet? Wenn ja dann schau ich heute abend mal in meine Rezeptbücher, über das Ansetzen von Weinen mit Malz.

Gruß Birgit
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von udi0815 »

na das bringt mich doch schon mal einen Schritt weiter... mit dem Sieden meines Malzes werd ich wohl etwas experimentieren müssen - oder ich find im Netz noch irgend ne Angabe zu Menge, Temp. usw.

Oh mann, so ein Aufwand - Aber wenn das Ergebnis in etwa so wird, wie ich mir das erhoffe, dann lohnt sich das sicherlich...

Ich werd's euch auf jeden Fall wissen lassen und alles genau aufschreiben - erstmal vielen Dank für die Infos :)

grüße, udi
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Beitrag von udi0815 »

...huch birgit war schneller...
Ich hab hier nen Sack mit 2,5 kg geschrotetem Braumalz der auf seine Bestimmung wartet :D

Wenn du da was findest wär das echt super - grad wegen dem zusätzlichem Malzzucker - da kann man sicher viel Mist bauen wenn man nicht aufpasst...
Birgit
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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von Birgit »

Hallo,

ich hab ein englisches Rezept überflogen, in dem mit Malz gearbeitet wird.

Für 5 Gallone (18,92l)

2kg geschroteter Malz

In einem 7 gallonen Ballon (25 L) 9,5 l Wasser auf circa 13°C herunter kühlen oder kälter

In einem großen Topf 17l Wasser auf 77°C erhitzen. Den Malz einrühren. Die Flüssigkeit zwischen 63°C und 68°C für 30min konstant halten. Danach die Flüssigkeit durch ein Sieb abgießen. Die Flüssigkeit mehrmals über die Maische schöpfen.
Danach die Flüssigkeit für eine Stunde kochen. Auf 38°C abkühlen lassen, Honig zufügen, dann in das gekühlte Wasser gießen.

Den Rest wie gehabt.

Klingt ähnlich wie das Ansetzen von Bier ?-| , da wir so noch keinen Met angesetzt haben, keine Ahnung wie das Ergebnis ist, hört sich aber interessant an.

Gruß Birgit

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Malzmet-Erfahrungen?

Beitrag von udi0815 »

Wow! klingt wirklich irgendwie nach Hexenküche...
Danke erstmal für das Nachschauen :shock:

Du hast übrigens recht mit den Bier-Parallelen
Ich war derweil mal bei den "Kollegen" von der Bierbrauerfraktion und hab dort in einem Bier-Rezept unter anderem folgendes entdeckt, Zitat:

"Zweite Stufe: Maltoserast
(Beta-Amylase) 60° - 65° C
Hier wird die Stärke bzw. der Mehlkörper des Malzkorns durch enzymatische Tätigkeit in vergärbaren Malzzucker umgewandelt. Höhere Beta-Rasttemperaturen oder verkürzte Rastzeiten ergeben mehr Dextrine (nicht vergärbare Zucker) und niedrigeren Vergärungsgrad, folglich weniger Alkoholgehalt. Tiefere Beta-Rasttemperaturen oder verlängerte Rastzeiten bewirken das Gegenteil. Die Rastdauer beträgt 45 - 60 Minuten..." Zitat Ende

Das deckt sich doch (in etwa) einerseits mit deinem Rezept - und zum anderen mit der bereits angesprochenen Sache, was die vergärbaren Malzzucker betrifft.

Toll wie man mit so nem Forum den Sachen auf den Grund kommt :D

grüße, udi
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