Met aus Akazienhonig!?

[Der_Marc]

Hi, zusammen!
Endlich komme ich nach langer Abstinenz auch mal wieder dazu, mich aktiv zu beteiligen.
Und dann ist es auch schon gleich wieder 'ne Frage...

Ich habe gerade einen hoffentlich leckeren Kirsch-Met am blubbern, Rezeptur ist fast vollständig am Rezept der HP ausgerichtet.
Allerdings verwende ich Schattenmorellen als Kirschsorte. Ich hatte nun vor, den Ansatz mit Akazienhonig zu machen. Kurz und gut...dafür sind nun auch schon 4,5 kg draufgegagnen (bei inzwischen 18l Gesamtvolumen).
Und nun lese ich im benachbarten Thread "schmeckt grauenhaft...", dass Akazienhonig im Met später nach nix schmecken soll Ich schätze ihn eigentlich sehr und dachte, der milde Geschmack würde sich ebenso gut im Met machen...
Heißt das im Umkehrschluss, ich sollte besser nochmals ordentlich Waldhonig nachschießen, damit's hinterher überhaupt nach was schmeckt? Nach dem Geschmackstest ist bislang die vollständige Restsüße aufgebraucht worden. Habe Angst, der Kirschmet schmeckt hinterher wie reiner Kirschwein!

Was kann ich da am besten machen!?

Hat by the way schonmal jemand Akazienhonig für einen normalen Met-Ansatz verwendet. Ich bilde mir bei dem einen oder anderen Gekauften ein, er sei daraus gemacht. Oder haben meine Geschmacksknospen mittlerweile eine weg??

Vorab schonmal wieder vielen Dank für Eure Antworten! Feels good to be back...

[Catwiesel]

nur ganz kurz, muss bald weg

über den geschmack des akazienhonig kann ich nichts sagen. dass garnichts vom honigaroma übrig bleiben soll kann ich mir allerdings nicht vorstellen.

zum waldhonig möchte ich sagen, dass der meiner meinung nach nicht zu den kirschen passt. diese erfahrung beruht allerdings auf reinem waldhonigmet vs kirschmet mit blütenhonig.
du denkst nun über eine kleine menge nach. ich vermute/befürchte dass eine kleine menge ersteinmal den geschmack fast garnicht beeinträchtigt, bei höheren mengen dann die man heraus schmeckt wie bereits gesagt dann eventuell nicht ganz zusammenpasst...?

Wenn möglich würde ich den einsatz von normalem blütenhonig empfehlen. der passt wunderbar zum kirschmet und wird vielleicht den akazienhonig wunderbar ergänzen.

[Fruchtweinkeller]

Akazie schmeckt im Wein wirklich arg laff.

Meiner Meinung nach passt ein guter Blütenmischhonig/Wiesenhonig oder Rapshonig zu vielen Früchten. Wenn man experimentierfreudig ist kann man Waldhonig oder eine bittere Sorte ausprobieren, auch ein Lindenblütenhonig mit leicht etherischer Note mag nicht jedermanns Sache sein (in Kombination mit Frucht), aber man kann es mal ausprobieren.

[MetNewbi]

Hallo,

ich hatte letztes Jahr Akazie ohne alles (also ohne Gewürze oder Obst) als Met vergoren. Ist wirklich etwas lasch.
Ganz allgemein, beim Mischen von Honigsorten bei der Met Herstellung wäre ich vorsichtig. Ganz besonders, wenn es sich um sehr geschmacksintensive Honige handelt. Ich habe einen Rest Waldhonig und einen dunklen deutschen Mischhonig, der eine kräuterartige Note hat, gemeinsam vergoren. Das Ergebnis ist ziemlich unterirdisch
Einzeln haben beide zuvor jeweils einen guten Met ergeben. Dadurch, das durch den Zuckerabbau bei der Gärung die Aromen noch stärker zum Tragen kommen, ist das Ergebnis einer Mischung schlecht vorhersehbar. Die Kräuternote und der herbe Geschmack des Waldhonigs gehen garnicht zusammen.
Dehalb wäre ich in Zukunft mit Honigresten aus Linde, Heide, Wald und anderen Honigen mit sehr eigenen Aromen vorsichtig.
Akazie solltest du aber so ziemlich mit allem mischen können

Gruß Gerald

[fibroin]

2006 habe ich Akazienhonigwein mit Hanfblättern gewürzt. Das Ergebnis ist bis heute noch nicht rund. Allerdings, wenn die angebrochene Flasche eine Tag steht, wird der Wein besser. Das ganze ist also noch lagerfähig...

[Der_Marc]

Hmm, schonmal vielen Dank für Eure Tipps!
Ich habe gerade mal wieder verkostet...(ja, sogar am frühen Samstag Morgen!!)

Ich hatte vorher beobachtet, dass der Ansatz sich allen Ernstes zu klären beginnt.
Die Restsüße ist völlig raus und noch schmeckt er kein bisschen nach Honig, nicht mal im Ansatz - statt dessen wie ein trockener, roter Sekt mit leichter Hefenote!
Ob das alles so richtig ist, mal sehen...

Aber zurück zum Thema - da der Akazienhonig bislang nur der Zucker- und nicht der Aromenlieferant gewesen zu sein scheint, würde ich mir heut Blütenhonig besorgen, und damit den Prozess fortsetzen, soweit okay? Sehr schade, hatte mir vom Akazienhonig echt 'ne Menge mehr versprochen!

Nachwürzen wollte ich übrigends die eine oder andere Flasche beim Abfüllen durch Zugabe einer Vanilleschote - das passt prima zum Kirscharoma, denke ich. Was meint Ihr?

Viele Grüße,
Marc

[Fruchtweinkeller]

Im Prinzip ja. Das Problem: Du wirst insgesamt viel Honig brauchen, zudem ist Akazienhonig eher flüssig. Die Hefchen mögen die Zuckerzusammenstellung im festen HOnig aber lieber, du solltest dir deshalb einen möglichst festen Honig besorgen um nicht zu viel am Ende unvergärbare Zucker einzubringen.

Probier das mit der Vanilleschote ruhig aus, alles Geschmackssache