Honiggeschmack im Met verstärken

[stevi94]

Hallo liebes Forum,

obwohl ich nun meinen ersten Met schon fertiggestellt habe und ich auch total vom Ergebniss überzeugt bin, reizt mich das immer fertigen Met zum Vergleich zu kaufen. Dieses Mal ist es der "Original[e] Wikinger Met" der Firma Behn, der laut Angaben auch im Wikingerdorf Haithabu verköstigt wird.
Nachdem ich mit einem Kumpel solange probiert hatte, bis die Flasche leer war, konnten wir das durchaus nachvollziehen, auch wenn ich vorher nicht viel erwartet habe (auch wenn die Tonflasche ganz chic war).
Er war wunderbar angenehm und mir persönlich hat der hervorstechende Geschmack des Honigs gefallen, wobei das Ganze nie unangenehm süß wurde, obwohl der Restzuckergehalt schon höher liegen dürfte.
Nun meine Frage: Wie kann ich den Honiggeschmack im eigenen Met intensivieren? Soll ich nur mit Honig nachsüßen? Liegts vielleicht auch am geringen Alkoholgehalt von 11% (meiner hat 16%)?
Ich hab diesbezüglich schon bei genannter Firma nachgefragt, allerdings hab ich nicht erwartet in Sachen Rezept oder Zutaten nähere Auskunft zu erhalten.

[Fruchtweinkeller]

[Zitat=stevi94]Dieses Mal ist es der "Original[e] Wikinger Met" der Firma Behn, der laut Angaben auch im Wikingerdorf Haithabu verköstigt wird.[/Zitat]

Das ist Marketing-Unsinn der ünschönen Sorte. Niemand weiß wie die Wikinger ihren Met hergestellt haben: Die archäologischen Funde sind naturbedingt wenig aussagekräftig und aufgeschrieben wurde nichts. Wenn eine Firma so einen Unfug von sich gibt regt mich das auf...

Mehr Geschmack bekommst du (natürlich) durch mehr oder geschmacksintensiveren Honig. Restzucker wird als Geschmacksverstärker, ist aber freilich süß... Deshalb ist ein entsprechendes Säurepolster wichtig, denn Säure und Zucker können sich gegenseitig geschmacklich neutralisieren, wobei der Wein aber insgesamt mehr Körper hat.

Wie schaut es bei dir aus mit Säuremanagement?

[stevi94]

Die Säure hab ich auf 6,5g/l eingestell, verwendet hab ich einen Waldhonig von Honig-Goeken.

Also jetzt bitte nicht falsch verstehen; der Met, den ich nach eurem Rezept hergestellt habe, ist keinesfalls schlecht, im Gegenteil auch bei Freunden kam er sehr gut an und außerdem war es ja grad mal das erste Mal das ich mich daran versucht habe.
Der Gekaufte ist halt mal was Süßeres für zwischendurch und den ich auch lecker finde.

Edit:
Ich hab nur die ersten 3-4 Male mit Honig nachgezuckert, danach mit Raffinade-Zucker, da ich mir nicht direkt mehr Probleme als nötig einhandeln wollte, da mir gesagt wurde, dass man später Zucker wegen Einfachheit verwenden soll.

[Dieser Beitrag wurde am 30.04.2011 - 22:56 von stevi94 aktualisiert]

[MetNewbi]

Hallo stevi94,

verwende nur Honig, dann wird der Geschmack intensiver. Wenn es bei geschmacksintensiven Honigen zu viel des Gute wird, dann verwendest du zum weiteren nachhonigen eine Milde Sorte, wie Rapshonig oder Raps/Obstblüte.
Als Basis wähle ja nach Erfordernissen was Kräftiges, wenn es Met ohne Schnickschnack werden soll. Dann ist Spättracht empfehlenswert. Ein Honig mit Linden- oder Waldanteil. Für Kombinationen mit Früchten oder Gewürzen nehme ich eher milde Frühtracht, Raps- Raps/Obstblüte oder Sonnenblumenhonig. Mit etwas Erfahrung kannst du beim Verkosten eines Honigs beurteilen, in welche Richtung der Met daraus geht.
Und noch ein Tipp: Schütte niemals geschmacksintensive Reste zusammen! Das Ergebnis kann schauerlich sein. Wald-, Heide-, Kastanie-, Lindenhonig kannst du zum Abrunden eines milden Ansatzes nehmen, oder mit oben genannten milden Sorten auffüllen. Ich habe einmal den Fehler gemacht und zwei Reste, die jerder für sich einen leckeren Met ergaben, zusammen verarbeitet. Das Ergebnis war scheußlich!

Gruß Gerald

[stevi94]

Hallo Gerald,

bei meinem ersten Met habe ich Waldhonig verwendet, da dieser auch kräftiger ist und auch noch relativ bezahlbar war mit 30€ für nen 4,5kg Eimer.

Im Moment hab ich Waldhonig plus Beerenmischung in der Mache, doch wenn der auch wieder so gut gelingt (was im Moment schon so aussieht), möchte ich auch mal was edleres wie Tannen- oder Kastanienhonig benutzen, doch wollte ich nicht beim ersten Mal 50 oder noch mehr Euronen in den Sand setzen

Und abschließend noch eine Frage:
Hast du schon mal was von Buchweizenhonig gehört oder den vielleicht sogar verwendet?
Wird so beschrieben

besonders intensiv kräftiges Aroma
ist ein Blütenhonig obwohl seine kräftig dunkle Farbe auf Tauhonig schließen ließe. Er besitzt ein außergewöhnlich kräftiges Aroma und einen sehr aromatischen Duft. Ein Honig für Liebhaber besonders kräftiger Honige

und hört sich für mich interessant an.

Ansonsten Danke für eure Antworten,
Gruß Christian

[MetNewbi]

Hi Christian,

von Buchweizenhonig habe ich schon gehört, habe ihn aber noch nie gekostet oder verarbeitet.
Wald mit Früchten wäre mir schon zu heikel. Wald mit Blüte ok, aber nur mit Verkostung des Honigs. Da würde ich nicht die katze im Sack kaufen.
Kastenie ist seeehr speziell. Habe ich ebenfalls gemacht, habe aber schon Schwierigkeiten ein ganzes Glas zu trinken. Eine Flasche reicht da länger als einen Abend und meine Freundin mag ihn garnicht.
Zum FWT am 3 Jun. WE bringe ich ein paar Sorten vonmir zur Verkostung mit
Buchweizen würde mich reizen, aber momentan habe ich ein paar "spezielle" Sorten, die nur wenige mögen. Da muß erst mal wieder etwas Platz werden, ehe ich weitere Experimente mache

Gruß Gerald

[stevi94]

Zum FWT würd ich auch gern mal kommen und die Profis mal kennen lernen

Allerdings ist das für einen Schüler der weder Führerschein noch Auto hat fast unmöglich, zumal ich ca. 450 km zurücklegen müsste.

Vielleicht so in 2-3 Jahren
Gruß Christian

[Neugierer]

Hallo,

Hallo Gerald,

:

Im Moment hab ich Waldhonig plus Beerenmischung in der Mache,

MetNewbi hat ja schon einiges geschrieben, aber bei der Mischung mußt Du wirklich Glück haben, das es past ... bei Waldhonigen gibt es auch eine mannigfaltige Geschmacks- und Intensitätabstufung, ich würde mich an so eine Kompositon nur im "kleinen Maßstab" trauen.

Und abschließend noch eine Frage:
Hast du schon mal was von Buchweizenhonig gehört oder den vielleicht sogar verwendet?
Wird so beschrieben

und hört sich für mich interessant an.

Buchweizenhonig ...
Ist auch Interessant,
für uns so Interessant, das er der seit Jahren fast unberührt im Küchenschrank steht.
Der Honig ist aus Neudöbern in der Nähe von Cottbus, dort scheint es die einzigen größeren Anbaugebiete für Buchweizen (ist ja eigentlich kein Weizen) in D zu geben.

Wir kenn den Buchweizenhonig schon länger, von einem Hotel welches wir gelegentlich für einen Wocheendausflug, am Rande der Lüneburger Heide buchen. Dort hat es ein "Hoteleigenes Buchweizenfeld", für die Wildanfütterung und eben den Imker der dort anwandert. Scheint aber (auch Aufgrund der überschaubaren Größe des Feldes), kein reiner Buchweizenhonig zu sein.

Den Geschmack eines weitgehend reinen Buchweizenhonigs würde ich mit "Saustall" erläutern, bei einer Honig-Verkostung hat eine Imkerin auch schon mal "Schweinestink" dazu gesagt.
Manche erläutern Ihn auch mit Rübensirup, denn daran erinnert er auch von seiner zähen Konsistenz.

Das also die Umschreibung für "besonders Aromatisch" ...

Ansonsten Danke für eure Antworten,
Gruß Christian

Ach so ...,... wenn Du Buchweizenhonig versuchen möchtest, dann versuche welchen aus dem verhältnismäßig seltenen deutschen Anbau zu bekommen. Buchweizen wird in Osteuropa auch noch als Wirtschaftspflanze angebaut und da wird nicht mit PSM gespart.

Gruß
neugierer ...
... bildet heute erst noch den Sammelbrutableger ... am Wochenende startet neugierers diesjährige Bienenköniginnenzucht.

[Janson]

Moin

Ich hab letztes Jahr mal einen Met mit Buchweizenhonig gemacht und hab ihn nicht runterbekommen^^ Die Werte vom Met (Säure, Alc etc.) hab ich leider nicht notiert, aber das is ein Met der wohl wenige Fans finden wird

[Fruchtweinkeller]

Zum Buchweizen-Met steht auch was auf der Homepage...