Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

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JasonOgg
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Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von JasonOgg »

Telepolis hat geschrieben:Eine Gruppe mexikanischer Imker hat sich vorläufig erfolgreich gegen den Anbau von Roundup Ready-Soja der Firma Monsanto durchgesetzt. Der zuständige Richter sah es in seinem Urteil Anfang August als wissenschaftlich erwiesen an, dass Koexistenz in Yucatan nicht funktionieren könne, berichtet der britische Guardian. Eine kleine Studie hatte gezeigt, dass Bienen Gentech-Pflanzen anfliegen und es dadurch zu Verunreinigungen von Pollen und Nektar kommt. Der 2012 durch das mexikanische Landwirtschaftsministerium genehmigte Anbau von Gentech-Soja in der Maya-Region betrifft 25.000 Familien in der Region, die auch vom Verkauf hochwertigen Honigs leben.
Zarzer, Brigitte. "Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto". Telepolis. 04.09.2014. http://www.heise.de/tp/artikel/42/42687/. Abgerufen am 04.09.2014.
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fibroin
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Re: Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von fibroin »

TELEPOLIS hat geschrieben:Dass die Agro-Gentech-Industrie einen langen Atem hat.
Da hoffe ich, dass die Imker den Erfolg behalten. Aber das wird schwer.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Re: Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich wollte dazu ja eigentlich nichts sagen, denn ich habe ich keinen Bock auf einen Shitstorm, aber andererseits... Mal ehrlich: Pollen gentechnisch veränderter Organismen im Honig haben noch niemandem geschadet und werden auch niemals jemandem schaden. Andererseits sind unsere Nahrungsmittel randvoll mit giftigen Substanzen: 99,9 Prozent aller Schadstoffe und Gifte in unserer Nahrung sind natürlichen Ursprungs und somit "voll Bio": Giftstoffe, mit denen sich zum Beispiel Pflanzen vor Fraß schützen.

Der Zucker im Honig ist beispielsweise nachweislich ungesund, für die Zähne sind Honig und Sirup sogar schädlicher als Haushaltszucker. Aber das ist ja "natürlich", "natürliche" Gefahrenquellen werden regelmäßig ignoriert oder völlig unterschätzt. Oder schön geredet, wofür Honig ein schönes Beispiel ist. Und ja, ich esse natürlich trotzdem gelegentlich Honig, wenn ich Appetit darauf habe.

Mein Rat: Man kann die ein oder andere "gemachte" Angstkampagne auslassen, dann lebt es sich entspannter, und die mexikanischen Imker müssten nicht um ihre Existenz fürchten...
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fibroin
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Re: Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von fibroin »

[NSA off]Jetzt ist ist es nun mal Gesetz in D, dass Genpollen nicht im Honig sein darf. Und unsere preußische Vergangenheit lehrt uns, dass nicht das sein kann, was auch nicht sein darf. ;)
Ergo ist Pollen im Honig hochgiftig. Unter uns gesagt, wenn in meinem geernteten Honig wider Erwarten Genpollen sein sollte, ich würde den nicht vernichten, sondern selbst verzehren und an die verkaufen, die das auch nicht so eng sehen. :) [NSA on]
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Re: Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von Fruchtweinkeller »

[Klugscheißermodus an] Oh Schreck! Jeder Pollen enthält Gene! Selbst ich enthalte Gene! Oh Schreck! Bin ich jetzt verboten??? [Klugscheißermodus aus] :mrgreen:
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JasonOgg
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Re: Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von JasonOgg »

Du hast es nicht anders gewollt, jetzt muss ich auch etwas sagen: :pfeif:

http://www.berliner-zeitung.de/wirtscha ... 49778.html
(Extra eine klassische Zeitung, statt eines Hetzblattes ausgewählt )

(Gift-)grüne Gentechnik birgt unkalkulierbare Risiken, maximal kurzfristige Vorteile für den Hersteller, ist daher überflüssig, da konventionelle Methoden sicherer und erfolgreicher sind.

Gentechnische Methoden können zur Beschleunigung und Überprüfung traditioneller Zucht verwendet werden (SMART-Breeding) und ist deutlich erfolgreicher.

Mit Gentechnik erzeugte Lebensmittel (-zusatzstoffe) erfordern einen deutlich schärferen Zulassungsprozess als Medikamente, denn Medikamente können Leiden von Kranken verhindern, GMO Lebensmittel betreffen alle Menschen ohne notwendig zu sein.


Und zum Schluss, gentechnische Organismen gehören ins Labor und sollen dort Insulin oder Enzyme machen, aber nicht in die freie Wildbahn. :tsts:
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Re: Mexikanische Imker gewinnen gegen Monsanto

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Grundsätzlich bin ich für absolute Transparenz und Aufklärung, und man muss sicher nicht alles machen was machbar ist. Eine Diskussion über Sinn und Unsinn der grünen Gentechnik habe ich nicht geführt und wollte ich nicht führen, aber du hast es nicht anders gewollt, jetzt muss ich auch etwas dazu sagen 8-)

In dem Artikel wird, wie so soft, die argumentative "Resistenzkeule" geschwungen. Die Ausbreitung von Resistenzen wurde erwartet, und sie ist eingetreten (genau wie es auch bei "klassischen" Pestiziden" der Fall ist). Wobei die Auswirkung wohl geringer Ausfällt als erwartet. Zu dem Themenkomplex kann man einiges nachlesen (auch wie man versucht, die Verbreitung von Resistenzen zu bremsen):

http://www.transgen.de/aktuell/1723.doku.html

Niemand glaubt, er könnte heute eine Nutzpflanze anbauen, und genau diese wäre in 50 oder 100 Jahren noch immer der Weisheit letzter Schluss. Wenn das so wäre bräuchten wir auch keine klassische Züchtung mehr.

Zu den "Vorteilen für den Hersteller": Grundsätzlich finde es nicht verwerflich dass Firmen Geld verdienen wollen. Beispiel: Nur weil die Firma, für die ich arbeite, Geld verdient, bekomme ich monatlich Gehalt. (Alternativ kann ich natürlich auch zu Hause bleiben, die Füße hochlegen und mein bedingungsloses Grundeinkommen genießen, dagegen hätte ich auch nichts :lol: Aber das ist ein anderes Thema)

Man sollte aber nicht so tun als hätte der Bauer überhaupt nichts davon oder das komplett ablehnen würden, siehe beispielsweise: http://taz.de/!133307/ Alternativ kann er natürlich auf den erhöhten Ertrag verzichten, wir können ihn ausgleichend höher subventionieren und wir ausgleichend mehr Ackerflächen schaffen. Wenn wir das so wollen und wir das auch bezahlen: Kein Problem.

Ich finde es im übrigen mutig dass hier hier jemand eine Position entgegen des Mainstreams einnimmt und vertritt. Lobbyisten der "Angst-Industrie" haben hier ein Klima geschaffen in dem selbst Projekte wie der Goldene Reis pauschal verteufelt werden. Und es ist noch viel schlimmer: Wir alle sollen schön blöd bleiben, siehe http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... vergen-ab/.

Soviel zur "Transparenz und Aufklärung": Das ist offenbar nicht von allen erwünscht. Gewisse Parteien habe ich früher gewählt, heute halte ich es für einen Fehler, dort mein Kreuz zu machen.

edit: Um auf das Thema "Honig" zurück zu kommen siehe auch:
http://www.welt.de/politik/article35836 ... chnik.html
Punkt 8.
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