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Gekaufter Met so schlecht?

Verfasst: 29 Mai 2014 00:00
von Steiner111
Hi!

Habe mal zu testzwecke mal ein Met gekauft, nach den ersten schluck hate ich schon genug, extrem süß und Alkoholhaltig (11 %) und man konnte nur den Honig erahnen, ist das normal?

Bei selbstgemachten kann man gut beeinflußen wie süß und wie stark/schwach der honig hervorschmäcken kann

Edit: Mein Kirsch - Met (Wikingerblut) noch in der Gährung schmäckt 10 mal besser, wie der gekaufte mist

Re: Gekaufter Met so schlecht?

Verfasst: 29 Mai 2014 10:15
von Fruchtweinkeller
Normal. Kaufmet wird oft genug aus Abfällen hergestellt, und die Vorgaben des Weingesetzes lassen es kaum zu dass ein harmonisch schmeckender Wein entsteht.

Re: Gekaufter Met so schlecht?

Verfasst: 29 Mai 2014 11:29
von Steiner111
Naja, wolte nur mal probieren ob es schmäckt oder lieber sein lasse, es ist eher das letzte

Re: Gekaufter Met so schlecht?

Verfasst: 09 Juli 2014 16:46
von Kirschwein
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Normal. Kaufmet wird oft genug aus Abfällen hergestellt, und die Vorgaben des Weingesetzes lassen es kaum zu dass ein harmonisch schmeckender Wein entsteht.
Wobei "Abfälle" nicht gleich "Abfälle" sind.

Meine Tante ist Hobby-Imkerin, und von ihr bekomme ich ab und zu einen großen Eimer Honig für meine Met-Ansätze. Manchmal ist das Honig der einen zu hohen Wasseranteil hat um verkehrsfähig zu sein (ich glaube deutscher Honig darf nicht mehr als 18 Prozent Wasser enthalten um verkehrsfähig zu sein; bei sehr nasser Witterung kann Honig auch mal mehr Wasser enthalten), aber da gehts dann auch nur um ein paar Prozent zuviel Wasseranteil. Es ist an sich der gleiche kaltgeschleuderte Honig wie alles andere auch was sie produziert. Für die Met-Herstellung hier in unserem Rahmen ist ja an sich egal ob Honig 18 Prozent oder 20 Prozent Wasser enthält, da kommen ja eh mehrere Liter Wasser drauf. :D Schmecken tut der Met dann am Ende genauso gut wie jeder andere Met auch den ich schon aus Honig von meiner Tante gemacht hab. Nur eben steigt mit erhöhtem Wasseranteil die Gefahr dass Keime und Sporen sich auf dem Honig halten können.

Bei Met der kommerziell in großen Chargen hergestellt wird kann ich mir aber in der Tat vorstellen dass da die absoluten Reste reinkommen. Also quasi das letzte rausgekratzte aus der Schleudertrommel, und dann auch schön erhitzt, wobei dann die ganzen Enzyme und ätherischen Öle kaputtgehen :lol:

Ich glaube ich hab mal ne Flasche Met von Katlenburger gekauft. Das hat echt nach nix geschmeckt. Dem gegenüber haben wir hier auf dem Weihnachstmarkt jedes Jahr einen Stand eines Imkers der seinen selbst hergestellten Met ausschenkt, und das was es bei dem gibt schmeckt einfach nur göttlich. Hab da mal ne Flasche mitgenommen, hat glaube ich fast 10 Euro gekostet, aber das war das Zeug auch wirklich wert. :P

Wer kostengünstig Met aus gutem Bio-Honig machen will, der sollte vielleicht in der Tat mal bei irgendwelchen kleinen Imkern bei sich in der Nähe fragen, ob sie wässrigen Honig günstig abzugeben haben.

Re: Gekaufter Met so schlecht?

Verfasst: 09 Juli 2014 18:32
von Fruchtweinkeller
Da fällt mir ja spontan meine aktuelle Signatur ein :mrgreen:

Und immer wieder gerne verlinkt:

http://www.imkerforum.de/showthread.php ... 9893ef2d63

Der letzte Beitrag ist besonders interessant.

Manche machen es so, andere so. Andere machen es auch mal anders. Oder ebenso.

Re: Gekaufter Met so schlecht?

Verfasst: 09 Juli 2014 20:48
von Kirschwein
naja gut, ist halt ne Gratwanderung, und ist die Frage was man mit dem Honig macht der zu wässrig ist. Und wieviel Wasser er enthält. Ich hab mal den einen Honig von meiner Tante der zu wässrig war mit Wasser verdünnt und dann nen Tropfen der Lösung auf mein Oechsle-Refraktometer gegeben (gibt ja sogar Refraktometer speziell für Honig, aber so eins hab ich nicht). Ich hab dann ausgerechnet dass er ziemlich genau 19,5% Wasser hatte. Offenbar reicht das noch nicht damit der Honig zum Nährboden für Mikroorganismen wird, er hatte geschmacklich und geruchlich weder Fehltöne, noch gab es nachher bei der Gärung Probleme.

Aber klar... wenn schon das Ausgangsmaterial gewissermaßen einen "Honigfehler" hatte, dann kann daraus auch kein Met ohne Wein- bzw. Metfehler werden. Sofern der Honig nicht zu sehr verwässert ist, glaube ich trotzdem dass man für Met Honig verwenden kann der gerade nen Tick zuviel Wasser hat.

Währenddessen hab ich hier grad in nem Becherglas eine Probe heißen Salbei-Met stehen (aus Honig von meiner Tante)... ist zwar laange noch kein abfüllfertiger Met, aber schmeckt schon richtig gut :P