Veredelung von Honigwein

Tompson
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Veredelung von Honigwein

Beitrag von Tompson »

Das soll jetzt mal ein Beitrag zur Beruhigung meines Gewissens sein, denn ich will meinen Orangenblütenhonigwein veredeln, weiß auch, wie ich es machen will und bin gespannt auf Ergänzungen, Ideen und Runterbügelbeiträge :D

Also, ich verfüge über einen 20 Liter-Ansatz Orangenblütenwein, um Weihnachten angesetzt und wie üblich mehr unabsichtlich als mit Bedacht mit viel Zeit zum Ausgären bedacht.
Vom Volumen her wohl eher mehr als 20 Liter, wegen der Honigbeigaben.
Gelegentlich blubbt er noch, er würde sicherlich noch ein Gläschen Honig verdauen.
Jetzt will ich folgendes tun: Schwefeln, ca. 2 Wochen vorklären lassen und dann nur grob abfiltern.
1.)Sodann will ich einen 10 Liter Ballon spundvoll mit dem Wein befüllen, mit geringen Mengen Honig aufwerten und echte Bourbon-Vanille-Stangen hinzufügen, diese will ich nur längs halbieren, sodaß der Wein ans Mark herankommt.
2.) Einen Flaschenbehälter 1Ltr. ebenfalls spundvoll mit Honig und Vanille - hier aber Extrakt (dieses Pulver im grün/weiß gestreiften mit Mohrenkopf versehenen Büchschen, mal von Birgit empfohlen) und etwas Zimt hinzu.

Diese 2 Gefäße werden wohl geringfügig etwas weiter gären und somit ein wenig CO2 überm Wein bilden, sodaß ich hoffentlich die Gefahr der Oxidation mindere.

3.) Der Rest wird normal eingestellt, EK-gefiltert und abgefüllt.

Mehr Extras fallen mir spontan nicht ein 8-)
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Runterbügelbeiträge :schlecht: Wo, wer, was?

Gegenvorschlag: Mehr sterilfiltrieren und in jede Flasche beim Abfüllen eine Vanilleschote ?-|

Hab ich mit Kastanienblütenhonig gemacht und bei der Verkostung einen ernsthaften Streit mit dem Andreas bekommen. Konnten den Streit aber beilegen, mit dem Ergebnis, das der Wein mit Schote nicht anders schmeckt als ohne. Oder Andreas?

Kann mal in die Datenbank schauen ob noch Flaschen da sind und zur Fruchtweintagung mitbringen, wenn Interesse :mrgreen:

Gruß Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

1. habe ich nicht soviele Schoten aber dafür welche, die gut 15cm groß sind. Aus Uganda. 1A Ware, die aber jetztmal verbraucht werde sollte, liegt schon 1 Jahr.
Gut, es wäre durchaus überlegbar, ob ich 4 Stück 1 Ltr. Flaschen derartig impfe... Das wär weniger Arbeit, ich könnte weitere Flaschen ebenfalls unterschiedlich veredeln. Geschmacksvergleiche, wenn man dann aller zig Wochen mal eine öffnet, werden wohl trotzdem nicht gelingen :|

2. weiß ich nicht: Ist Kastanienhonig evtl. um einiges würziger als Orangenblütenhonig und überdeckt somit besser den Vanillegeschmack?

3. An einer Verkostung eines reinen Met von Euch bin ich generell interessiert :shock:
Ich weiß noch nicht mal, wie mein Pansch schmeckt, da ich generell nur die Endprodukte verkoste :twisted:

4. Sehe ich gerade nochso vorm Abschicken: Kastanienblütenhonig...
Nee ist Quatsch, aus was soll Honig denn sonst werden *schäm* :-x
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Kastanienblütenmet ist sicher um einiges herber / bitterer als Orangenblütenmet und deshalb sicher schlecht geeignet für Versuche mit Vanilleschoten. Zudem hat dieser Honig so etwas wie eine Vanillenote. Aber ich hatte viel davon und so habe ich in einen Teil davon eine Schote pro Flasche hineingegeben. Als wir die erste Flasche geöffnet haben, glaubte der Andreas Vanille zu schmecken, aber nach dem Öffnen einer weiteren Flasche ohne Schote, kamen vier Leute zu dem Ergebnis: Geschmacksunterschied gleich null. Also Vanille sehr hoch dosieren ....

Gruß Birgit
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Wie hoch ist denn der jetzige Alkohlgehalt laut Schätzeisen, bei dem du schwefeln willst? Bei mir ist auch eine Orangenblüte in Arbeit, bis 13,5 % habe ich schon, nachgehonigt und hoffe es geht noch weiter.

Hast du schon 15 % geschafft?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Dieser Wein benahm sich bisher mustergültig! :ugeek:

Pro Pfund Honig legte er ein erahntes - ähem gemessenes % Alc.zu :D

Das letzte Mal am 30.04. gemessen und nachgehonigt (auch 500g). Entweder der Wein hat diesen Honig nun in zusammen 15% verwandelt oder fertig mit gären.
Insgesamt 7kg Honig bei Kitzinger Trockenhefe Portwein.

Ich plane welchen zum Tauschen mitzubringen im Juni. Sofern er noch fertig wird. :shock:
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Noch eine Frage:

Ist eine Zimtstange pro Flasche zuviel?
Bei Vanille wissen wir ja nun, daß es praktisch kein Zuviel gibt...

Ich habe so eine Nachwürzung noch nie gemacht und mag nicht in Unkenntnis überzimten :schlecht:
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Pompf
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Beitrag von Pompf »

Ich denke mal, daß Vanille in einen Wein mit maximal 18% Alkohol und recht vielen Aromen nicht so recht einzieht.
Bei Likör setzt man ja auch die Vanille erst mal mit hochprozentigem an, bevor man auf Trinkstärke verdünnt.
Eventuell wäre es also sinnvoller, daß man erst mal mit geschmacklosem Alkohol eine Vanilleessenz ansetzt und die dann dem Wein zugibt.
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Das Problem bei Zimt ist, das Zimt nicht gleich Zimt ist :schlecht: Ich hatte schon Ansätze da hatte ich unglaubliche Mengen drin ohne Geschmacksveränderung und Ansätze da schmeckte man den Zimt sehr schnell. Gib in einige Flaschen eine Stange und in einige eine halbe.

Gruß Birgit
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Tompson
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Beitrag von Tompson »

@Pompf
Hm, das haben wir schon so mal bediskutiert hier... Aber man gibt die Hoffnung halt nie auf, oder :?: :D
Außerdem hänge ich der möglicherweise überholten Meinung an, daß ich Wein nicht mit höherprozentigem aufspriten mag, auch nicht zu Würzzwecken :|

@Birgit

So, jetzt habe ich mir gestern schon überlegt: Wenn ich im Ballon spundvoll lagere und nachher EK-filtere, habe ich wie üblich einen reintönigen, sauberen Wein. Fein 8-)
Wenn ich in den Wein eine Vanillestange, in 2 Stücken längs halbiert hineingebe oder Zimtstangen (erst recht, wenn ich die halbieren muß), bringe ich auch (Schmutz-?)Krümel und Keime hinein. Muß ich den Wein extra nochmal schwefeln über die üblichen Zugaben?
Mit Krümeln drin muß man dann sicher leben. Dafür sieht so eine Vanillestange in der Flasche ja auch mal (wie sagt man gern neudeutsch) innovativ aus :D
Oak ne jechn!
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ich hab nicht extra geschwefelt, aber Einmalhandschuhe getragen, wie ich die Schoten in die Flaschen gesteckt habe. Da unsere Küchen nunmal mit Hefen kontaminiert sind .... Keine Probleme mit Nachgärungen und ähnlichem. Allerdings werden durch die Alkoholmazeration die Schoten weich und es lösen sich halt Fasern. Aber die Schoten sehen in klaren Flaschen eigentlich ganz gut aus.

Gruß Birgit
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seifenkuenstler
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Beitrag von seifenkuenstler »


Um eine wahrnehmbare Vanillenote in den Wein zu bekommen, hatte ich guten Erfolg mit Vanillesirup! (Auch ein blindes Huhn...)
Vanillesirup aus 5kg Zucker, 5l Wasser und 5 Vanilleschoten(längs aufgeschlitzt) kochen, über Nacht ziehen lassen. Mit dem Schneebesen gut rühren, dann die Schoten entfernen. Danach habe ich den Sirup in Gläser abgefüllt und sterilisiert.

Für die Nachzuckerung habe ich einfach den Sirup genommen. Bei 1 1/2 L Sirup auf 20 L Hagebuttenwein hat sich eine angenehme Vanillenote gebildet. Ob sich diese auch nach Lagerung zeigt, bleibt noch festzustellen.

Grüße,

seifenkuenstler
in somnis veritas
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