Erste Maische: Wikinger Blut

JonasF
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Erste Maische: Wikinger Blut

Beitrag von JonasF »

So, vor wenigen Wochen habe ich meinen Grapefruit-Met in die Flasche gebracht, so dass mein Ballon wieder frei war, um mich endlich an einen Kirschmet zu wagen. Vorige Woche war es dann soweit:

19.2: Angesetzt, Volumen 12 Liter:
-4kg Sauerkirschen, entsteint und leicht gesüßt
-2kg Honig
-12 ml Antigel
-5g Hefenährsalz
-Hefe: Portwein
20.2: Gärung setzt ein, immer schön schütteln...
24.2: Nach sehr extremer Gärung ist die Gärung nur noch sehr schwach, also 1kg Honig dazugepackt, Vinometer sagt mir 5,5% Alk
27.2:
-Weg mit der Maische, mangels Equipment habe ich ein Geschirrtuch zum abpressen benutzt.
-Da die Gärung wieder schwach war und der Most sehr trocken schmeckte erneut 1kg Honig dazugegeben
-4g/l Säure gemessen, 17Citrat und 20ml Lactat(80%) hinzugegeben um auf knapp 7g/l zu kommen

Soweit alles ok? Irgendwelche Auffälligkeiten, hab ich was vergessen? :shock:
Ich glaube nun fehlt es dem Most etwas an Trübstoffen, er ist zwar ziemlich undurchsichtig, aber zuerst hat sich gar nichts getan und nach einigen Stunden hat es geblubbert wie blöde, beim Schütteln hat es sogar gespritzt. Nachdem ich ordentlich geschüttelt hatte, war aber wieder tote Hose...es ist meine erste Maischegärung und von daher bin ich mir recht unsicher wie das so genau abläuft.
Bilder kommen noch...

Sodale dann werd ich mich mal davon machen, viele grüße!
Birgit
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Erste Maische: Wikinger Blut

Beitrag von Birgit »

Es kann schon sein, daß nach dem Abpressen Trübstoffmangel herrscht. Da hilft geriebener Apfel ;)

Gruß Birgit
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JonasF
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Beitrag von JonasF »

Also ich habe KEINE Äpfel dazugegeben, auch wenn das natürlich ein guter Tipp war, weil die Gärung auch so weitergegangen ist und das Problem eigentlich von selber verschwunden ist. Das Blubbern ist zwar immer noch stärker wenn ich schüttele, aber der Unterschied ist nicht mehr besonders groß.
Vor zwei Tagen hat sich die Gärung schon wieder verlangsamt, weshalb ich probiert habe und bei gemessenen 9% Alkohol und sehr trockenem Geschmack noch 1kg Honig dazugegeben habe. Dummerweise hat sich ein wenig Honig am Boden des Ballons festgepappt und will sich einfach nicht lösen, egal wie sehr ich auch schüttel. Ist das schlimm? Kann das Auswirkungen haben? Seitdem kommt die Gärung nämlich nicht mehr so richtig in Fahrt, wobei die Gärung in dem Stadium natürich nicht mehr so sehr stark ist, aber ich hab noch nicht so viel Erfahrung wie die Lage zu beurteilen ist.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Gärungsintensität lässt mit steigendem Alkoholgehalt nach, das ist normal.

Eine gute Durchmischung ist natürlich optimal. Schütteln, schütteln, nochmal schütteln ;)
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JonasF
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Beitrag von JonasF »

Durch die schwächere Gärung klärt sich der Wein regelrecht (jetzt doch), ich hab also jetzt doch geriebenen Apfel dazugetan. Es blubbt so 2-3 mal pro Minute...ich mach mir einfach mal keine Sorgen und geh davon aus, dass das normal ist..
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Klingt ganz normal, wahrscheinlich nähert sich die Gärung ihrem Ende. Nun besonders wichtig: Stabilität der Restsüße verfolgen.
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JonasF
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Beitrag von JonasF »

Hmm? Bei 9% Alkohol und nach knapp 4 Wochen seit dem Ansetzen wäre das Ende doch eigentlich noch nicht so nahe oder? Bis jetzt waren meine Weine immer mehrere Monate im Ballon und hatten auch wesentlich mehr Alkohol...bei Portweinhefe müsste doch bis zu 18% drin sein...
Ich mein ich hab nur ein wirklich super billiges Vinometer, der Wert kann schon sehr falsch sein, aber so kräftig nach Alkohol schmecken tut er auch noch nicht...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Stimmte die Messung? Wie süß hat der Wein zu dem Zeitpunkt geschmeckt.

Wie gesagt, die Gärungsaktivität geht mit steigendem Alkhgehalt runter, auch die Temperatur kann eine Rolle spielen.
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JonasF
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Beitrag von JonasF »

Also Zucker war in dem Most nicht mehr viel drin, als ich den Alkoholgehalt gemessen habe. Deswegen hatte ich ja auch nachgesüßt. Ich habe zwar kein Thermometer in dem Zimmer aber es herrscht angenehme Zimmertemperatur, also ca. 20-21°C. Nachts kühlt es etwas ab. Ich weiß das Schwankungen alles andere als gut sind aber so stark ist es nicht...
JonasF
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Beitrag von JonasF »

Ich hab immer geschüttelt was ging aber die Gärung schleppte sich ins unendliche...sie ging weder vor noch blieb sie stehen, also hab ich jetzt einfach heute Pasteurisiert. Schmeckt recht angenehm nach Honig und einer undefinierbaren Frucht, die sich hoffentlich bei der Lagerung in Kirscharoma ändern wird...der Keller füllt sich ich, brauch neue Weinregale :shock: :shock:
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Beitrag von Mortifreak »

Sollen die Kirschen eigentlich vor dem Einmaischen zerkleinert oder ganz vergoren werden? Womit kann man sie am besten zerkleinern?

[Dieser Beitrag wurde am 25.10.2008 - 14:40 von mortifreak aktualisiert]
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Beitrag von fibroin »

Entsteinen der Kirschen reicht für die Vergärung. Sonst gibts zu viele Trübstoffe.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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