Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ferndiagnosen sind ja nun leider immer schwer. War der Säuregehalt denn nun im "üblichen" Bereich von um 6, 7 g/L? Wenn ja: Dann würde ich, wenn der Zucker weitgehend vergoren ist, erwarten dass es subjektiv zu sauer erscheint. Wenn der aber gut trinkbar ist und auch so bleibt würde ich das als stabile Restsüße deuten. Wenn du deutlich zu wenig Säure im Ansatz hast kann das aber täuschen. Im Zweifelsfall: Weiter jeden Tag schütteln oder bewegen und einfach noch etwas abwarten und beobachten was sich tut. Weinbereitung ist kein Wettrennen. Und solange die Hefe im Ansatz schadet eine Belüftung nie, die bekommst du beim Umrühren freilich "gratis" dazu. Und gegen zuckerbedingte Gärstockungen wirkt die leider höchstens begrenzt.

Hefen mischen kann problematisch sein, muss aber nicht (Stichwort Killer-Faktoren). Davon würde ich eher abraten.

Wenn du Spaß an dem Hobby machst ist der Pulcino sicher eine gute Investition. Sehr trübe Weine durch den Filter zu quälen macht allerdings auch mit dem besten Filter wenig Spaß. Wie gesagt: Es ist kein Wettrennen ;)
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wfmicha
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von wfmicha »

Ich habe jetzt, nach einer weiteren Woche Inaktivität, am Freitag beschlossen zu schwefeln. 4g Schwefel auf die ca. 37-40l.
Hatte gehofft, dass das schwefeln die trübe Brühe dazu bringt, doch mal die Trübstoffe und die Hefe absinken zu lassen.
Und es tut sich... quasi nix. Nach 2 Tagen nicht mal Ansatzweise ein Bodensatz zu sehen, nur so etwa 2-3mm über der trüben Brühe scheint was klares zu sein.
Ich find das sehr extrem...
Hatte Freitag nochmals probiert, hat immer noch so geschmeckt wie die Woche davor (Restsüße).

Deine Frage nach der Säure... 7g/l hatte ich gemessen.

Ja, ich weiss, dass Wein machen kein Wettlauf ist, aber der Verlauf dieses Ansatzes, vor allem diese Trübung, find ich schon kurios.

Kann ich mit Kieselsol, was ich in ausreichender Menge da habe, jetzt vielleicht was ausrichten? 15-20ml und noch mal durchschütteln zum untermischen?

Da sich ja kein Bodensatz mit toter Hefe/Feststoffen bildet, kann ich den Ansatz auch länger als 1-2 Wochen stehen lassen, bis sich alles einigermaßen abgesetzt hat?

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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ist das Bild nur ein wenig verwackelt, oder hast du am oberen Rand ein paar Millimeter geklärte Zone? Antigel war im Ansatz?

Schönung kann helfen, muss aber nicht. Länger stehen lassen wird helfen. Aber auch da weiß niemand, wie lange das stehen muss und wie klar der Wein am Ende dadurch wird. Ich würde es jetzt erst einmal bei möglichst niedriger Temperatur stehen lassen, dabei beobachten ob es noch gärt.
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wfmicha
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von wfmicha »

Nein, das täuscht nicht, hatte ich ja auch geschrieben, dass oben drauf 2-3mm klares ist.
Antigel war natürlich entsprechend der Angaben hier drin, hab beim abpressen der Maische sogar noch ein wenig nachgeschossen, weil es da auch schon so in der Art aussah. Eigentlich sieht es seit dem Abpressen so aus.
Möglichst niedrige Temperaturen ist auch schwierig, wir haben keinen Keller.
Ich bin wirklich versucht, da jetzt schon Kieselsol draufzuhauen. Hatte ich beim ersten Met auch schon beim Schwefeln dazugegeben, sollte aber eher beim ersten Abziehen in den spundvollen Ballon dazugegeben werden, oder? Normalerweise klärt sich das Grobe ja nach der Schwefelgabe schon ziemlich gut. Hatte der erste Met auch gemacht, sowie alle meine bisherigen Ansätze.
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von wfmicha »

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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

:pfeif: Wer aufmerksam liest ist klar im Vorteil, sorry

Dann würde ich abwarten. Du siehst ja wie schnell (oder langsam) diese klare Zone größer wird. Wenn du nur einen Keller hast, dann wird der halt reichen müssen. Habe aktuell auch nix wo ich meine Weine besser kühlen könnte.
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von wfmicha »

Wie war das mit aufmerksam lesen?! :D
KEINEN Keller ;)
Meine Ansätze stehen im Hauswirtschaftsraum... noch der kühlste Raum im Haus... außer dem Flur vielleicht... aber zumindest der konstanteste Raum von den Temperaturschwankungen her.

Na gut, dann lass ichs erstmal so stehen.
Zuletzt geändert von wfmicha am 29 August 2021 21:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ach sorry, ich kämpfe gerade mit meinem Leftover Honey Jack und bin nur begrenzt aufnahmefähig 😱 Ich habe zwar einen Keller, der hat aber fast Raumtemperatur. Man muss halt mit dem klar kommen, was man hat. Wird schon ;)
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von Meista42 »

Für mich sieht das auf den Fotos doch schon ganz gut aus. Einfach ein bisschen Geduld haben und in 10 Tagen sieht das schon ganz anders aus
wfmicha
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von wfmicha »

Na dann warte ich mal bis übernächste Woche ☺️
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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von wfmicha »

So, jetzt ist es zwei Wochen her seit dem Abschwefeln.
Es hat sich nicht viel getan... die Farbe hat sich etwas verändert, ist leicht dunkler geworden. Die 2-3mm klare Schicht ist jetzt 5-6mm.
Es ist auch immer noch kein Trub am Boden zu sehen.
Daneben steht der Kirschwein, der ist das genaue Gegenteil, wie man auf dem hochgeladenen Bild sieht... das Verhalten des Kischmets nach dem Schwefeln ist mir ein Rätsel.
Soll/muss ich jetzt nach 2 Wochen abziehen in einen bzw. 2 spundvollen Ballon und Kieselsol dazugeben?
Oder gibts noch andere Möglichkeiten, das Ganze klar zu bekommen?!

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Re: Kirschmet/Kirschwein als Saftgärung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Zumindest die Hefe sollte sich innerhalb von Tagen absetzten. Ist die Gärung wirklich zu Ende? Keine Aktivität im Gärröhrchen? Ist der Wein, der sich nur unwillig absetzt, womöglich deutlich süßer als der andere? Andere Kirschsorte?

Von Schönungen halte ich nix. Kann gut gehen, muss nicht gut gehen. Da würde ich noch abwarten.
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