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Molitor2
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Beitrag von Molitor2 »

Hi,
bin neu hier und muß sagen ein ganz interessantes
Form.
Ich hab schon früher ein paar mal Met gemacht.
Allerdings ist das nie ein Spitzenwein geworden.
Anfangs stur nach Kitzinger, hab ich später auch
ein bischen experimentiert. :shock:
Hab dann fast nur noch Schlehenwein gemacht.
Mit großem Erfolg übrigens.

Jetzt möchte ich aber mal wieder `nen Göttertrunk
versuchen. :D

Nun die Fragen:
1. An Hefen hab ich hier Bernkastel, Rüdesheim und
Burgund (Wobei ich die Burgund für die Schlehen
aufheben möchte). Welche ist geeignet?
2. Ich kann die Säure nicht messen. Da Honig aber
keine eigene hat, könntet ihr mir vieleicht ein
paar Anhaltswerte geben. Milchsäure hab ich genug
aber Biogen M (Fruchtsäure, müsste Zitronensäure
sein) nur noch 100 ml. Wieviel Gramm pro Liter
jeweils nehmen?
3. Mein Met hatte nie richtig Aroma. Ist das normal
für Met (mal verglichen mit Fruchtwein)?
4. Da ich mit süßen Met keine guten Erfahrungen ge-
macht habe, ist trockener bekömmlicher?
5. Wie die Gärung unterbrechen, dann Nachsüßen ohne
Nachgärung? Will lieber 12% als 17%.
6. Wieviel Honig pro Liter für 12 %? Mein Vinometer
ist mir nämlich runtergefallen :|

Grüße aus Franken
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Gruß nach Franken und Hallo im Forum ;)

zu 1. Burgunderhefe ist zu bevorzugen. Sie produziert am meisten Alkohol und am meisten Glycerin. Die Low-Alk-Hefen sind oft zickig (siehe Kapitel Zucker -> Besonderheiten bei der Verwendung von Hefen mit einer niedrigen Alkoholtoleranz). Das Glycerin wirkt sich positiv auf die Nachhaltigkeit der feinen Aromen aus.

zu 2. Die Infos findest Du alle in der Honigwein-FAQ unter der Überschrift "Warum ist die geringe Säuremenge ein Problem?"
www.honigweinkeller.de/Wine/FAQ.htm

zu 3. Das Aroma ist sicherlich feiner als das Aroma vieler Fruchtweine. Die Honigsorte spielt eine sehr große Sorte. Extrem milde Honigworten sind eher ungeeignet für die Weinherstellung. Besonders empfehlenswert ist z.B. Wald- oder Tannenhonig, er schmeckt harzig-herb, das horminiert wunderbar zur Restsüße. Eine Übersicht über verschiedene Honigsorten findest Du auch in der FAQ.

zu 4. Möglicherweise, weil der hohe Zuckergehalt auch zu Kopfschmerzen führen kann. Das hängt ein bisserl von Dir selbst ab. Ein paar Hinweise zum Kopfschmerz findest Du hier:

www.foren.de/system/index.php?id=frucht ... id=1571107

Eine saubere Gärung ohne Gärfehler (brauner Bruch) und nicht allzu viel Restzucker führt eigentlich zu einem verträglichen Met. Also: Garstarter machen, der Ansatz braucht einen hohen Apfelanteil (siehe mal wieder FAQ). Aber wie gesagt, das ist alles individuell verschieden.

zu 5. Die Infos gibt es auch auf der Homepage im Kapitel Zucker:

www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html

Und in der Honigwein-FAQ gibt es noch ein paar spezielle Hinweise zum Honigwein.

zu 6: Honig besteht aus etwa 70-80 % aus Zucker. Theoretisch kann man nun ausreichnen, wieviel Zucker man braucht. Praktisch liegt man meist eher daneben. Es ist sicherer, wenn Du zunächst eher wenig Honig nimmst und dann nachzuckerst. Das setzt natürlich voraus, dass Du Dir ein neues Vinometer besorgst :)

90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
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The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo Molitor 2

Noch ein paar kleine Ergänzungen zuzusätzlich zu dem was Andreas geschrieben hat:

zu 2. Die Lieferanten von Biogen M schreiben das das Produkt eine Mischung verschiedener Fruchtsäuren ist und machen für das Absenken auf einen Ph Wert von 3 eine Dosierungsangabe. Damit ist Brennern geholfen, aber keinen Weinmachern, denn der Ph-Wert sagt nichts über den Säuregehalt pro Liter aus. Für die Herstellung von Met also Citrat kaufen. Damit kann dann auch Rechnen. Es ist übrigens nicht richtig das Honig keine Säure enthält.

zu 3. Wenn Du einen Met produziert hast mit viel Restzucker, wenig Säure, der falschen Hefe und den Honig vielleicht auch noch gekocht hast, dann hat Honigwein wenig Aroma. Schlehe enthält ja zum Beispiel von Hause aus die wichtige Säure.

zu 5. Um die Gärung bei 12% zu unterbrechen mußt Du Sterilfiltrieren und dabei sauber arbeiten.

Gruß Birgit



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Heiner
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Beitrag von Heiner »

Danke euch beiden.
at Birgit: Hab mich erstmal registriert,daher
der neue Name

Werd jetzt erstmal einen Gärstarter machen.
Und ich werd die Burgunderhefe nehmen.

Ansatzrezept muß ich mir noch überlegen, evtl.
mit Waldhonig oder gibt es noch einen Honig mit
viel Aroma?
Ich meld mich dann noch mal vor dem Ansetzen.
[Dieser Beitrag wurde insgesammt 521mal aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Edelkastanienhonig ist sehr zu empfehlen, Heidehonig auch (aber teuer) und Orangenblütenhonig (hat aber viele unvergärbare Zucker und gärt mäßig, vielleicht nicht beim ersten Versuch diesen Honig nehmen).

[Dieser Beitrag wurde am 05.08.2005 - 20:24 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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