Alternative für Äpfel

fricklfart90 · Beitrag von **fricklfart90** » 03 Februar 2013 23:54

Hallo zusammen.
Ich habe vor 2 Jahren mal 40l des Basismets gemacht und war von dem Ergebnis umgehauen. Leider hatte ich keine Zeit mehr neuen zu machen und auch nicht die Kohle. Im Sommer will ich jedoch wieder los legen. Meine Frage nun. Kann ich und wenn ja wie den Apfelsaft und die Äpfel ersetzen? Meiner Freundin hat der Apfelgeschmack im Met nicht so zugesagt.

Tim · Beitrag von **Tim** » 04 Februar 2013 10:48

Hi, zunächst muss man fairerweise festhalten, das der Apfel bei längerer Lagerung immer stärker in den Hintergrund tritt.
Ich hab aber auch zwei (wie nicht nur ich finde gelungene) Varianten hergestellt, die Dir vielleicht helfen:
Und zwar habe ich im einen Ansatz statt Apfelsaft "Birne-Mirabelle" aus dem Supermarkt den weniger Anglophile mit "klein" übersetzen mögen genommen. (Wenn ich das richtig mitbekommen habe sind Namensnennungen gleich welcher Firmen unerwünscht und werden umschrieben!?
Die zweite Variante ist Met (z.Bsp.Waldhonigmet) den ich auf 10l Ansatz mit nur dem 1/2l Apfel vom Gärstarter bereite. Ansonsten alles gleich (Milchsäure, Nährsalz etc) bei 20 kommt danndoch ein weiterer Liter trüber ASaft dazu. Die Variante mit 15l ASaft auf 20l heißt bei mir (macht auch die Unterscheidung leichter) Old Cider (auf ner Walisischen Seite dem "früher gabs keinen Zucker" Gedanken gefolgt) Der kommtwahrscheinlich dem original FWK Met Rezept am nächsten.
Was Du nichtvergessen darfst: je weniger Trübstoffen, desto schneller sinkt die Hefe zu Boden (auch die lebende). Dadurch verringert sich die Oberfläche an der Zucker in Alk umgebaut wird. Wenn Du so also keine schleppende Gärung mita den Nachteilen haben willst musst Du deutlich mehr schütteln!!! (Ich braue in der Küche - deshalb ist es kein Problem: Morgens Kaffe an: Met schütteln. Nachmittag: Met schütteln Spülmaschiene an. Abends: Kartoffeln aufsetzen Met schütteln Vor dem Schlafen gehen: Kaffeemaschiene fertig machen Met schütteln......
Wenn Du dazu keinen Bock hast (wenigstens dieersten zwei Wochen bis der Met sicher über 12% ist) dann lass das lieber! Ein paar Kilo Honig wegen Essigfliegen o.ä. Wegschütten macht keinen Spass.
Hoffe das hilft!

Metinchen · Beitrag von **Metinchen** » 04 Februar 2013 15:07

Der hohe Apfelsaftanteil soll den Geschmack abrunden und schon etwas Säure mitbringen. Du kannst auch viele andere Früchte verwenden, dann erhälst Du einen Melomel. Selber habe ich schon Met mit roten und schwarzen Johannisbeeren, Schlehen, Stachelbeere, Hagebutte, Birnen und Kirschen gemacht. Schmeckt alles gut. Wenn Du einen " reinen" Met machen möchtest geht das sicher auch, allerdings würde ich auf jeden Fall von Anfang an auf genügend Säure (Milch- und Zitronensäure) achten, Hefenährsalz verwenden und mit einem guten halben Liter aktiven Gärstarter arbeiten. Hierfür würde ich dann schon Apfelsaft verwenden, das ist dann ja nicht soviel. Und trotzdem ein paar geriebene Äpfel reinwerfen, damit der Met ein paar Trübstoffe hat und das CO2 gut ausgast.
Wie Tim schon erwähnte mußt Du mit einer verlangsamten Gärung rechnen, und Dir darüber Bewußt sein das das Basisrezept halt das Einfachste, aus Sicht des Gelingens ist.
Den hier im Forum beschriebenen Tee-Met durfte ich auch schon probieren, wenn Dir/Euch der Geschmack von Tee zusagt, ist der sehr empfehlenswert.
Ansonsten probiere es einfach aus, wenn auch vielleicht nicht gleich 40 l.
Grüße Metinchen

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 04 Februar 2013 20:58

Zwei Ratschläge: Erstens: Niemanden sagen dass Apfel enthalten ist (das ist absolut ernst gemeint). Oder zweitens: Apfel ersetzten durch direkt gepressten Traubensaft plus ein paar zerquetschte helle kernlose Tafeltrauben.

Feonbaer · Beitrag von **Feonbaer** » 04 Februar 2013 23:39

Man kann schon Met ohne Fruchtanteil herstellen.
Lies Dir mal diesn Thread durch.

Forum-Link … 556-0.html

Peter

fricklfart90 · Beitrag von **fricklfart90** » 05 Februar 2013 03:09

Also die Äpfel als Trübstoff würde ich schon weiter verwenden. Der Apfelschmack trat zwar nach einem Jahr Lagerung schon in den Hintergrund. Er war dennoch merkbar. Also könnte ich doch mal die geriebenen Äpfel nehmen und dann einfach den Birnen-Mirabellensaft nehmen?! Vieleicht nehme ich auch einfach diesmal einen schwächeren Apfelsaft. Letztes mal der war selbt gekeltert und war dementsprechend stark im Geschmack.

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 05 Februar 2013 20:27

fricklfart90 hat geschrieben: Letztes mal der war selbt gekeltert und war dementsprechend stark im Geschmack.

Das ist natürlich die Erklärung für das deutliche Apfelaroma. Ich nehme den 100/igen, geschmacklich totpasteurisierten A-Saft vom Discounter

Wenn es nicht vorschmeckt kannst du einen beliebigen Saft nehmen.

fricklfart90 · Beitrag von **fricklfart90** » 06 Februar 2013 00:47

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Ich nehme den 100/igen, geschmacklich totpasteurisierten A-Saft vom Discounter

Da willste mal was gutes tun und nur Bio nehmen und es ist falsch

Danke, das werde ich in jedem Fall nun testen.

Tim · Beitrag von **Tim** » 06 Februar 2013 12:30

Ja Du kannst Birne nehmen (wie jeden naturtrüben Saft). Allerdings wird Apfel gerade deshalb empfolen weil er günstig ist und (wenn man jetzt nicht gerade die superaromatischen Mostäpfel nimmt) geschmacklich schnell in den Hintergrund tritt! Wenn Deine Freundin den Apfel selbst herausgeschmeckt hat (also ohne vorher zu fragen: "was ist denn da drin?") dann solltest Du auch eine kräftigere Honigsorte nehmen! Z.B Waldhonig - wenn Dir der zu intensiv ist: halb und halb mit Blütenhonig "anwenden"! Wer da bei 30% Apfelsaft noch den Apfel rausschmeckt, sollte über eine Karriere beim Guide Michelin nachdenken!

fricklfart90 · Beitrag von **fricklfart90** » 06 Februar 2013 14:34

Also sie hat es schon gewusst. Aber auch andere haben den deutlich geschmeckt. Ich mochte das, wie andere, sogar sehr gerne. Hier bei uns trinkt man ja auch Apfelwein

Aber ich denke ich werde, aus auch Geldgründen, den nächsten Ansatz mal mit einem Billigapfelsaft machen. Für die Trübung nehme ich aber wieder Boskoop aus dem eigenen Garten, da ich die in jeder Form super finde. Wenn dieses Jahr die Ernte nicht so sch**** ausfällt wie letztes, so kommt eh alles anders und ich bekomme 15-30Kg Sauerkirschen zusammen. Die werden dann natürlich genommen.

guru17 · Beitrag von **guru17** » 09 Februar 2013 16:18

@fricklfart90
Wenn du dieses Forum durchforstest, wirst du schnell feststellen, dass sehr viele kein Interesse an Apfelgeschmack im Met haben.

Trüber Apfelsaft und geriebene Äpfel bringen bei der Gärung die folgenden Vorteile: Trübstoffe, Säure und Vitamine. Dadurch wird die Hefe beim Gärprozess unterstützt. Details dazu findest du teilweise auf der zum Forum gehörenden Homepage.

Der dich störende Äpplergeschmack im Met nach Rezept von fruchtweinkeller.de wird zwar mit der Zeit schwächer aber es ist ein Mythos, dass er verschwindet (oder sogar "verfliegt"

)

Bitte verzweifle jetzt nicht, denn guru zeigt dir gleich des Rätsels Lösung.

Anstatt der Vitamine im Apfel nimmst du ein Hefenährsalz mit Vitaminen (zB. Nutrivit von Vinoferm). Anstatt der Trübstoffe des Apfels nimmst du Heferinde (Hefezellenextrakt) z.B Cellvit von Vinoferm. Anstatt der Säure des Apfels nimmst du Zironensäue, Michsäure oder eine Säuremischung vom Versand für Hobbywinzer.

Glaub mir, das funktioniert so sehr gut, und du bist gleichzeitig die Apfelfehlnote im Met los.

[Dieser Beitrag wurde am 09.02.2013 - 16:19 von guru17 aktualisiert]

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 09 Februar 2013 17:11

Für die Lösung braucht es freilich keinen anonymen Guru, da reicht ein Fruchtweinkeller. Im weiter oben verlinkten Thread schrieb ich:

"Wenn du den Fruchtgehalt herunterschraubst musst auch mehr Säure ergänzen und du solltest höherwertige Nährstoffquellen zufügen, zB Hefenährsalz komplex plus Heferinde."

Schön dass ich auch mal Recht bekomme

[Dieser Beitrag wurde am 09.02.2013 - 17:13 von Fruchtweinkeller aktualisiert]