Met ohne nix

Latemar
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Re: Met ohne nix

Beitrag von Latemar »

Vielleicht wäre ein etwas größerer Testansatz sinnvoller gewesen.
Die Zutaten wären da besser zu dosieren und eine Reproduzierung mit größeren Mengen wäre besser möglich.

Latemar
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Fruchtweinkeller
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Re: Met ohne nix

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Allerdings hat ein Böckser wenig mit Schwefelzugabe zu tun wenn man nicht vor oder bei Gärung schwefelt... wovon ich bis auf Sonderfälle sowieso abrate. Risikofaktoren sind lang und breit auf der HP dargestellt.
Ich habe es geschrieben...

Zur SO2-Gleichgewichtssystem siehe auch den guten, alten Prof. Blume:

http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/05_09.htm

Formeln 1 bis 4

Damit die Gleichgewichtsreaktionen auf Seite des SO2 geschoben werden brauche ich einen pH von 4 oder darunter. Darüber ist praktisch kein nennenswerter SO2-Anteil vorhanden, sprich es besteht kein nennenswerter Oxidationsschutz. Trotzdem "reicht" es um beispielsweise die Bildung von Acetaldehyd bei der Gärung anzuregen. Wohl bekommt's.
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blumentopferde
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Re: Met ohne nix

Beitrag von blumentopferde »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:
Fruchtweinkeller hat geschrieben: Allerdings hat ein Böckser wenig mit Schwefelzugabe zu tun wenn man nicht vor oder bei Gärung schwefelt... wovon ich bis auf Sonderfälle sowieso abrate. Risikofaktoren sind lang und breit auf der HP dargestellt.
Ich habe es geschrieben...
Ups! :oops: Aber - naja, habe ja auch schon Maischen vor der Gärung geschwefelt ohne mir einen Böckser einzufangen, meine Angst um die 0,3l Met-Ansatz hält sich also noch in Grenzen ;)

Damit die Gleichgewichtsreaktionen auf Seite des SO2 geschoben werden brauche ich einen pH von 4 oder darunter.
Das ist allerdings ein größeres Problem! Mal sehen, was draus wird...
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Fruchtweinkeller
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Re: Met ohne nix

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich muss mich korrigieren: Auch HSO3- wirkt antioxidativ; davon ist im neutralen bis leicht sauren pH mehr vorhanden als vom SO2, ein geringer Oxidationsschutz dürfte als vorhanden sein.
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Re: Met ohne nix

Beitrag von Elektrowok »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Damit die Gleichgewichtsreaktionen auf Seite des SO2 geschoben werden brauche ich einen pH von 4 oder darunter. Darüber ist praktisch kein nennenswerter SO2-Anteil vorhanden, sprich es besteht kein nennenswerter Oxidationsschutz. Trotzdem "reicht" es um beispielsweise die Bildung von Acetaldehyd bei der Gärung anzuregen. Wohl bekommt's.
Oh, das ist mal ein klarer Pferdefuß an meiner "die Säure schmeck ich zum Schluss ab"-Arbeitsweise.
Wird ein Grund sein warum mein Wein so schädelt. :schlecht:
Mach ich in Zukunft besser anders.
ich mache Bier aus Sachen mit Stärke und Wein aus Sachen mit Zucker. Für mich definiert sich der Unterschied über die Kettenlänge.
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Re: Met ohne nix

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Verstehe ich jetzt nicht. Bei laufender Gärung brauchst du doch keinen Oxidationsschutz und der Wein ist nicht geschwefelt?!
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Re: Met ohne nix

Beitrag von blumentopferde »

Sehe gerade, dass mit 'Met nach Gesetz' schon ein ganz ähnlicher Faden offen ist!

Interessant ist, dass bei diesem Versuch der Met problemlos zu gären begann. Meiner zeigt noch immer keinerlei Gäraktivität. Möglicherweise liegt's ja am Schwefel. Wenn es bis morgen nicht gärt, werde ich einen neuen Ansatz ohne Schwefelzusatz machen...
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Re: Met ohne nix

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Gärstart ist selten ein Problem, auch wenn man einiges "falsch" oder suboptimal ansetzt. Problematisch wird es eher im höheren Umdrehungsbereich.
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Re: Met ohne nix

Beitrag von blumentopferde »

Nachdem die Gärung auch nach Zugabe von 1/3 naturtrüben Apfelsafts nicht starten möchte, gehe ich davon aus, dass die Hefe einfach nicht mehr intakt ist.

Habe nun einen neuen Ansatz gestartet:
- ca. 170g Honig
- ca. 1,3l Wasser
- 0,6g Vinoferm Killer Trockenhefe (andere hatte ich nicht zur Hand)
- 0,7g Hefenährstoff
- 1TL Weizenmehl

Diesmal ohne Schwefel und ohne Gärstarter, in der Hoffnung, dass die Gärung schneller anspringt...
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fibroin
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Re: Met ohne nix

Beitrag von fibroin »

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass solche kleinen Ansätze in keinem Fall repräsentativ sind. Die Gärung läuft in kleinen Mengen ganz anders ab als in großen Gebinden. Dort ist das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen günstiger für das Volumen. Positiv u. a. für den geringeren Wärmeaustausch. Die Hefe arbeitet anders. Rückschlüsse aus einem kleinen Ansatz kann nur begrenzt auf einen großen Ansatz übertragen werden.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Met ohne nix

Beitrag von blumentopferde »

fibroin hat geschrieben:Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass solche kleinen Ansätze in keinem Fall repräsentativ sind. Die Gärung läuft in kleinen Mengen ganz anders ab als in großen Gebinden. Dort ist das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen günstiger für das Volumen. Positiv u. a. für den geringeren Wärmeaustausch. Die Hefe arbeitet anders. Rückschlüsse aus einem kleinen Ansatz kann nur begrenzt auf einen großen Ansatz übertragen werden.
Meinst du mit kleinen ansaetzen auch den 2l ansatz?

Update:
Es lag wohl tatsaechlich an der hefe. Der neue ansatz gaert bereits recht kraeftig!
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fibroin
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Re: Met ohne nix

Beitrag von fibroin »

Kleine Ansätze gären auch. Der Gärstarter wäre da ein Beweis. Aber diese Gärung ist nicht in größeren Gebinden zu vergleichen. Da geht die Gärung anders ab. Das ist nicht 1:1 zu übertragen. Das behalte nur im Hinterkopf, wenn du so kleine Ansätze fährst.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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