Met vom Anfänger

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 09 Dezember 2004 19:53

Klingt in der Tat merkwürdig. Ferndiagnosen sind ja leider nicht so einfach... Erinnert der Geschmack eher an Oxidation/Sherry oder an Lösungsmittelgeruch? Ist der Met absolut klar?

hossa15 · Beitrag von **hossa15** » 12 Dezember 2004 18:33

Das ist schwer zu sagen. Jedenfalls leben wir nach 4 Flaschen noch

Schmeckt leicht nach Arzneimittel, sagt meine Frau.
Ich kann ja auch nicht sagen wie Oxidation schmeckt. Es kann vielleicht sein, das ich zuviel Kieselsol reinkippte, oder Kaliumdisulfit.
Man gewöhnt sich an den Geschmack.( wie gesagt vier Flaschen sind schon weg).
Es könnte auch sein das die Backhefe dafür verantwortlich ist? Der Apfel, der sich nicht klärte, hatte auch so ein leichten Geschmack.
Doch der ist schon alle.
Werd sehen wenn der 20er fertig ist.
Dort werd ich kein Kieselsol und Schwefel erstmal dazgeben.
LG

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 12 Dezember 2004 19:15

Kieselsol ist geschmacksneutral, knirscht höchstens etwas zwischen den Zähnen. Schwefel riecht schon scharf, aber bei der üblichen Menge (1 g auf 10 l) sollte man das eigentlich nicht wahrnehmen. Es könnte freilich an der Backhefe liegen. Einige wilde Hefen prodzieren Geschmacksstoffe, die an Lösungsmittel erinnern (siehe auch Kapitel "Weinfehler"

, möglicherweise auch Backhefen, dazu habe ich aber keine Erfahrungswerte.

Tompson · Beitrag von **Tompson** » 13 Dezember 2004 09:53

Ich würde auch eher sagen, daß Du die nächste Geschichte mal mit Reinzuchthefe ansetzt anstatt den Schwefel wegzulassen.
Danach weißt Du ja obs an der Backhefe liegt...

hossa15 · Beitrag von **hossa15** » 13 Dezember 2004 16:39

Genau, das dachte ich mir auch so.
Den 20er hab ich mit Reinzuchthefe angesetzt und der ist,bald fertig[in rund einem Monat vieleicht].
Das die Backhefe dran Schuld sein soll,naja.
Ein Kumpel hat, wie ich schonmal schrieb, auch Backhefe genommen und sich aber 2 Jahre zeit genommen.
Außerdem hatte er etwas von einem Backhefewürfel genommen, könnte also an der von mir verwendeten Trockenhefe liegen.
Aber geschmeckt hat der Met von ihm; mmmmmH.
Werde euch von der Kostüprobe des 20ers Bescheid geben.
LG

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 13 Dezember 2004 16:54

Auch der Honig spielt natürlich eine Rolle. Der Blütenhonig von Nord/Süd-Discounter prodzierte manchmal einen seltsamen Beigeschmack, deswegen sind wir davon abgekommen.
Ach ja, einige Sorten schmecken leicht etherisch, ist auch nicht jedermanns Sache. Lindenblüte zum Beispiel.

Antiquark · Beitrag von **Antiquark** » 13 Dezember 2004 17:31

ich tendiere am ehesten zu rapshonig, aus mehreren gründen:

1. wir haben genug davon, weil kaum jemand hellen honig haben will, wenn er festgeworden ist

2. er hat für met ein tolles aroma...nicht ganz so streng...

hossa15 · Beitrag von **hossa15** » 14 Dezember 2004 23:52

Werd ich ja sehen,wenn der 20er fertig wird.
Bei dem habe ich die selbe Honigsorte genommen.
Der läuft nur noch auf Minimalgärung und nur beim Schütteln kommen noch Blasen. Da rechne ich noch mind. mit einem Monat Arbeit.
LG

hossa15 · Beitrag von **hossa15** » 26 Dezember 2004 18:02

Habe nun beim Met nochmal Mehl reingetan, da er beim Schütteln noch ganz schön blubberte. Der Alk. Gehalt lag bei 11% und der Gechmack war für ein Met schon leicht trocken, sodaß ich einen halben Kilo Zucker noch reingegossen habe.
Die Gäraktivität ist deshalb aber nicht gestiegen.

Der 15 Met hat jetzt nach der Lagerung seinen Gechmack fast ganz verändert. Der Geschmack nach Chemie ist kaum noch zu merken, um nicht zu sagen das er weg ist.
Und runder wirkt er nun auch.
Nur meine Frau meint das sie es immer leicht im Kopf am nächsten Tag merkt, also muß ich wahrscheinlich weniger als erlaubt schwefeln, oder?
LG

Birgit · Beitrag von **Birgit** » 26 Dezember 2004 18:08

Hallo,

nach den letzten Untersuchungen, wirkt sich Schwefel wohl nur bei Asthmatikern aus. Ansonsten hat man in Untersuchunegn nachgewiesen, daß die Kopfschmerzen nicht vom Schwefel kommen, sondern von anderen Inhaltstoffen im Wein kommen.

Gruß Birgit

Merlin_Gor · Beitrag von **Merlin_Gor** » 27 Dezember 2004 08:55

Hallo Birigt,

könntest du Beispiele für die Inhaltsstoffe nennen oder noch besser, wie man diese unter Umständen vermeiden kann. Z.b. Niemals und unter gar keinen Umständen wollen wir den Kirschbaum in den Gärbehälter packen

Merlin

Birgit · Beitrag von **Birgit** » 27 Dezember 2004 09:56

Hallo,

das Problem ist, das wohl viele Menschen auf unterschiedliche Stoffe reagieren. Ein Stoff ist Methanol welches in jedem Rotwein vorkommt, weshalb man auf Rotwein stärker mit Kopfschmerzen reagiert, als auf Weisswein. Es gibt auch Menschen die auf Tannine mit Kopfschmerzen reagieren.
Wir versuchen immer mit viel Reinzuchthefe anzugären, da bei wilden Gärung sehr viele kopfschmerzauslösende Stoffe enstehen. Also ich bekomme bei Apfelwein aus wilder Gärung Kopfschmerzen.
Unser Motto: Nur gute Früchte, keine Stengel, möglichst keine Kerne und gute Reinzuchthefe, machen einen guten Wein mit wenig Nebenwirkungen.

Gruß Birgit