Der hoffnungslose Standardmet?

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TheSelfmadeDiary
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Der hoffnungslose Standardmet?

Beitrag von TheSelfmadeDiary »

Hallo zusammen.
Jetzt habe ich mich hier auch mal registriert und kann gleich meine ersten Erfahrungen und munter Fragen posten.

Ich habe vor 3 Tagen einen Gärstarter mit Kitziger Trockenhefe (Portwein) angesetzt und heute dann den eigentliche Ansatz gemacht.

Ich habe brav alle verwendeten Gerätschaften mit der Schwefellösung desinfiziert und gut abtropfen lassen.
Da ich ein wenig gepennt hab beim Zutatenkauf und mir heute noch schnell Milchsäure besorgen musste konnte ich auch anfangen.

Da ich im Moment noch kein Acidometer besitze habe ich die Säure grob rechnerisch und nach Geschmack bestimmt. Dabei komme ich "leider" auf eine Säuregehalt von 8,1g/l ohne die Fruchtsäuren aus dem Apfelsaft und den Äpfeln.
Sorry ich sollt erst mal alle verwendeten Zutaten posten.. hüstel:
Im 20l Ansatz sind:
Blütenhonig 5kg
Apfelsaft 6L
Zucker 50g (Starter)
Trockenhefe 1g (Starter)
Hefenährsalz 8,8g
Vitamin B1 120mg
Antigeliermittel 30ml
Milchsäure 70g
Tannin 2,2g
Zitronensäure 107,5g (war ein wenig zu viel, glaube ich)
Destilliertes Wasser 12,4l

Seht ihr Handlungsbedarf um die Säure abzumildern und was würdet ihr mir dann raten.

Schon nach knapp einer Stunde des Ansatzes war das erste Blubb zu hören. das war heute Mittag um 14:00.
im Moment blubbert es so mit ein bis 2 Blubbs pro 5 Minuten. Es recht auch ein wenig nach Schwefel. Kann das daher kommen, dass ich den Ballon mit der Desinfektion gespült und dann nur abtropfen und austrocknen lies? Ist das Schlimm?

Meine ganze Leidensgeschichte der Letzten 3 Tage könnt ihr nochmal genau nach lesen wenn ihr wollt.
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Gruß Achim
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Dunuin
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Beitrag von Dunuin »

Ich spüle immer noch alles mit Wasser durch.
Bin kein Chemiker, aber wenn das Wasser beim Trocknen in die Luft übergeht, bleibt der Schwefel wohl im Ballon. Würde ich mal tippen. Meine frischen Ansätze rochen jedenfalls nicht schwefelig, sondern nach Honig und säuerlichem Apfel.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Zieh den gelungenen Gärstart durch, bis der Zucker vergoren ist. Dann Säure und Alkohol messen und nachhonigen. Die Säure wird was hoch sein. Aber, das wird sich zeigen. Nach dem ersten Messen ist noch Zeit zu reagieren. Dazu sollte dann noch Platz im Ballon sein.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von TheSelfmadeDiary »

Ok, mach ich. Danke für die Hilfe. Deine Antwort bringt mich allerdings direkt zur nächsten Frage. Wie messe ich vernünftig den Alkoholgehalt während der Gärung? Ein Vinometer scheint ja, wenn man den Aussagen hier im Forum folgt, nicht das gelbe vom Ei zu sein. Ich hab meins vorhin mal ausprobiert und kam bei einem gekauften Fruchtwein mit 9% laut Etikett auf 18%, dann auf 15% und dann auf 14%. Ich muss dazu sagen, dass der Wein im Kühlschrank stand. Ich habe ein wenig auf einen Telle gegossen um ihn der Raumtemperatur anzunähern. Bei jeder Messung sank der Alkoholgehalt mit steigender Temperatur. Gibt es irgendwo eine Temperaturkorrektutabelle oder sowas? Mein Vinometer ist vin Dr. Richter Premiumdestillen aber ich hab bis jetzt nichts gefunden.

Gruß
Achim
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das Vinometer ist noch am geeignetsten für uns Hobbywinzer. Aber ein Präzisions-Vinometer sollte es schon sein (geht auch ohne die zwei Buchstaben) ?-|

Du kennst die Homepage? Einfach mal oben klicken. Da steht auch einiges zur Analytik.
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Beitrag von TheSelfmadeDiary »

Ich hab mir eine Methode überlegt wie ich mir das Ding Kalibrieren kann.
Ich probiere es aus und dann poste ich es hier und im entsprechenden Kapitel.
Kann ich hier ein OpenOffice Dokument anhängen? Dann kann sich jeder die Umrechnungstabelle herunterladen und direkt verwenden.

Gruß
und Danke
Achim

P.S. Welche zwei Buchstaben und welche Homepage? Ich habs einfach noch nicht so ganz drauf hier im Forum.

[Dieser Beitrag wurde am 15.11.2011 - 15:14 von TheSelfmadeDiary aktualisiert]
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Dunuin
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Beitrag von Dunuin »

Wichtig dabei ist, dass der Wein keinen Zucker mehr hat. Bei Leitungswasser sollte das Vinometer also 0 anzeigen. Bei gekauftem Wein ist wohl Restzucker vorhanden, daher ist das mit dem Messen nicht wirklich aussagekräftig. Zum kalibrieren vielleicht mal Weinbrand oder ähnliches ohne Zucker mit Wasser mischen und gucken, was herauskommt.

Mein Vinometer hatte letztens z.B. bei Wasser 9% Alkohol angezeigt, obwohl es sauber aussah und auch immer gut mit Spülmittel durchgespült wurde.
Hatte dann kurz einmal 80%ige Milchsäure durchgepustet und schon hatte Wasser wieder 0%.

Sprich:
Solange dein Ansatz noch blubbert, wird es mit dem Messen des Alkohols auch nichts.

[Dieser Beitrag wurde am 15.11.2011 - 18:14 von Dunuin aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

TheSelfmadeDiary hat geschrieben:mein Vinometer ist vin Dr. Richter Premiumdestillen
Diese zwei Buchstaben sind gemeint :D
TheSelfmadeDiary hat geschrieben:und welche Homepage?
Das ist ein Forum zur Homepage, nicht anders herum :P

www.fruchtweinkeller.de/
www.honigweinkeller.de/

Ein bisserl klein vielleicht, aber oben ist auch ein Banner mit Links angebraucht :shock:
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Beitrag von TheSelfmadeDiary »

Ok Verstanden. :D

@Dunuin:
Ich habs mit gekauftem Wein Probiert, denke also es liegt daran. wenn ich wasser rein mache zeit das Vinometer 0%. Dann lass ich doch mal den Zucker vergären und dann sehen wir weiter. Im Moment zähle ich so 50 - 60 Blubb, das heißt der Ansatz ist in der stürmischen Gärung. Morgen Hole ich mein Acidometer von der Post und dann messe ich mal den Säuregehalt, Falls das während der Gärung funktioniert.

Ich melde mich wieder wenns was neues gibt
Gruß
Achim
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Dunuin
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Beitrag von Dunuin »

Säuremessung geht, aber ich würde es dann machen, wenn du eh wegen dem Nachzuckern Luft reinlassen musst.
Dann kannst du gleich Säuremessung, Alkoholmessung, Geschmacksprobe und Nachzuckern auf einmal machen.
Ist ist Gärung gestoppt aber der Wein noch nicht richtig sauer, ist die Gärung wohl fertig und man muss beim Nachzuckern aufpassen, damit keine zu süße Plürre bei herauskommt.

Zur Säuremessung:
Ich habe da die Probe nach dem Entnehmen immer erst gut druchgeschüttelt, damit die Kohlensäure entweicht. Und dann das Messröhrchen einmal mit einem Teil der Probe durchspülen, anstatt mit Wasser.
Sonst hast da vielleicht noch Wasser drin, was die Messung verfälscht.

[Dieser Beitrag wurde am 15.11.2011 - 23:33 von Dunuin aktualisiert]
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Beitrag von TheSelfmadeDiary »

Danke für den Tip, Ich werde es beherzigen. Wie kann ich denn dann gleich auf einen zu hohen Säuregehalt reagieren? nur durch Verdünnung oder?
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Dunuin
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Beitrag von Dunuin »

Jup, aber das ist beim Met ja nicht so das Problem.
Nach dem Verdünnen hast ja nicht nur weniger Säure, sondern auch weniger Alkohol. Folglich musst du auch mehr mit Honig nachzuckern und der Honig ist schließlich das, was deinem Wein den Geschmack gibt.

Schwieriger wäre es da bei einer Maischegärung mit Früchten (besonders wenn man die nicht mal schnell im Supermarkt bekommt).
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