Erster (zweiter) Met

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Pitmaster_C
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Erster (zweiter) Met

Beitrag von Pitmaster_C »

Hallo liebe Weinfreunde,

wie bereits in meiner Vorstellung angekündigt, stelle ich hier mal meinen ersten (zweiten) Met vor.

Der erste war vor etlichen Jahren, Honig vom Discounter, keine Ahnung (ohne diese Seiten hier) Ansatz gemäß des Kitzinger Weinbuches und er hat nach der Gärphase so schlecht geschmeckt, dass er direkt entsorgt wurde.

13.05.2020
Der aktuelle Ansatz nun exakt nach dem Honigweinkeller – mein erster Met. Ich habe Trockenhefe (Kitzinger Portwein) verwandt und trotzdem einen Gärstarter wie beschrieben mit Apfelsaft, Zucker und etwas Hefenährsalz angesetzt. Einfach der Vorsicht halber, weil ich mit meinem ersten Met so schlechte Erfahrungen gemacht habe und einen zügigen Start wollte, ohne mir Sorgen machen zu müssen über eventuelle Fehler.

Honig wurde einer vom Imker verwendet, den ich in ausreichender Menge über Bekannte bezogen habe. Auch habe ich erstmal die 10 l Variante gewählt, obwohl mehr Honig vorhanden war, einfach um zu sehen ob das Ganze so funktioniert.

Nach dem Ansatz erfolgte der Start der Gärung dann auch sehr spontan, bereits nach wenigen Stunden war ein stetiges Blubbern im Gärröhrchen zu beobachten. Der Ansatz wurde so dann in den Heizungsraum verbracht, wo gleichmäßige Temperaturen um 19°C – 20°C herrschen (kein abgeschlossener Raum).

Tägliche Beobachtung und regelmäßiges umschütteln zeigten einen offenbar sehr guten, stetigen Verlauf der Gärung:

18.05.2020
Erste Geschmacksprobe und Versuch einer Alkoholbestimmung. Leider konnte ich mein Vinometer nicht finden, aber die Geschmacksprobe zeigte einen deutlichen Alkoholgehalt und der Geschmack war sehr harmonisch, was Säure und Honigaroma betrifft. Ausgewogen, schöne Säure und leichter Honiggeschmack.

20.05.2020
Zweite Probe: Vinometer gefunden aber hat nichts Vernünftiges angezeigt. Ich denke es ist verschmutzt und Dank des Forums habe ich eine Anleitung gefunden es zu reinigen. Wird dann korrigiert und beim nächsten Mal etwas vernünftiges anzeigen. Habe vorsichtshalber mal ein anderes Exemplar bestellt, auch um einen Vergleich zu haben.

Der Geschmack zeigte weiterhin einen gewissen Alkoholgehalt, allerdings war die Säure (subjektiv) deutlich höher, während das Honigaroma viel mehr in den Hintergrund getreten ist. (Und das in nur zwei Tagen!??)

Da der Gärverlauf weiterhin voll im Gange ist, mache ich mir aktuell wenig Sorgen, nachdem was ich nun so über Met gelesen habe.

Für Tipps und Anregungen bin ich immer offen und dankbar und werde weiter berichten.

Gruß

Carsten
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Fruchtweinkeller
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Re: Erster (zweiter) Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn der Zucker verbraucht ist erscheint der Ansatz sauerer: Alles normal, würde ich aus der Entfernung urteilen. Einfach mal alles entspannt weiter laufen lassen ;)
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wickie
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Re: Erster (zweiter) Met

Beitrag von wickie »

Laut deiner beschreibung hast du eigentlich alles richtig gemacht.

So wie der Chef schon geschrieben hat, es ist normal, dass der Wein / Met wärend der Gärung komplett anders schmeckt als man es erwartet. Hier würde ich eher abwarten, bis die gärung nachlässt und dann wieder mit honig Nachsüßen.
In dieser Anleitung steht ja, das der Ansatz nur mit etwa 2 Kilo gestartet wird. Da muss sicher noch mehr rein, bis der Met deinen wünschen entspricht. Aber immer vorsichtig Nachsüßen und nicht ungeduldig werden. Zu viel Honig auf einmal kann zu einer Gärstockung führen.

Ungeduld ist der Fehler Nummer 1, den es zu vermeiden gild.
Pitmaster_C
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Re: Erster (zweiter) Met

Beitrag von Pitmaster_C »

So, dann mal wieder ein kleines Update:

Gestern mit zwei Vinometern (ein neues günstiges und das alte gereinigte Präzisionsvinometer) den Alkoholhalt bestimmt und Ergebnisse so ca. 13- 14 Vol.% erhalten. Kommt mir in der relativ kurzen Zeit recht viel vor, aber die Gärung verlief ja von Anfang an stetig und auch ziemlich stürmisch.

Der Geschmack war deutlich säuerlicher als bei der letzten Verkostung und der Honiggeschmack ist noch etwas mehr in den Hintergund getreten - ich weiß, aktuell kein Kriterium ;-)

Da ich im Ansatz etwas weniger Honig verwendet hatte, und der Met sehr säuerlich schmeckt, habe ich mich für Nachzuckerung mit 200 g Zucker entschieden, statt der in der Anleitung angegeben 120g. Das war scheinbar nicht so schlecht, heute morgen war bereits wieder eine stärkere Gärung zu erkennen.

Ich werde den Met weiter beobachten und denke es braucht wahrscheinlich keine ganze Woche bis zur nächsten Probe. Aber vor Freitag gehe ich nicht mehr dabei, versprochen ;-)

Btw: Der kurze Zeit später angesetzte Maracujawein hat den Met fast eingeholt.
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