Gärei

Protokolle von Metfreunden
Seth
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Gärei

Beitrag von Seth »

Moin,

ich möchte hier ein kleines Tagebuch führen über das Verhalten von Met innerhalb des Gäreis.

Die Gäreier habe ich frisch und kenne daher selber noch nicht die Auswirkung der Form auf Geschmack und Gärung. Durch die Gäreier soll die Gärung spontaner verlaufen.

Geplant Sind 3 Chargen. 2 sollen mit Kirschsaft am Ende verfeinert werden.
Der geplante vol. Liegt bei 14% nach zufügen des Kirschsaftes 10,5 %.

Verwendet wird Trocken-Portweinhefe von Kitzinger und Raps Honig.

Gärstarter Geplanter Ansatz 14.04.20:
Volumen 20L

Rechnung Honig:
14% x 19 x 20 = 5320 / 750 = 7,09 Kg Honig.
Bei Start 4 kg Honig und beim umfüllen in die Hauptgärung 3,09 kg.
Rechnung Wasser:
7,09 x 0,7 = 4,96 - 20 = 15,04
Hefenährsalz: 8 g
Zitronensäure: nach bedarf. 6 g/L angepeilt. (Genau Menge Ergänze ich)

Hauptgärung im Gärei 600L
Rechnung Honig:
14% x 19 x 580 = 154.280 / 750 = 205,71 Kg
Rechnung Wasser
205,71 x 0,7 = 143,99 - 580 = 436,01 L
Hefenährsalz: 232 g
Zitronensäure: nach bedarf. 6 g/L angepeilt. (Genau Menge Ergänze ich)
Nachzuckern am Ende: Kg Anzahl Honig wird ergänzt.

Kirschsaft:
14% -> 10,5% a 600L = 200 Liter Kirschsaft.
Da am Ende nicht die vollen 600L über sind trage ich die genaue Saft Menge nach.

Filter/ Abfüllung:
Gefiltert wird am Ende mit einen Edelstahl Plattenfilter. Und durch sterillfiltration kalt abgefüllt in 0,33 Flaschen.


Bei Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung. Wenn gewünscht mache ich noch Bilder von den Gäreiern :)
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Re: Gärei

Beitrag von 420 »

Hallo Seth,

Gärei von 600 Liter und das im Hobbybereich....da wird wohl kaum einer mitreden können. Es gibt hier ein paar Ausnahmen, die auch mal etwas mehr 60 Liter einer Sorte vergären. Aber das sind echte Ausnahmen. Dennoch finde ich so ein Tagebuch nicht schlecht.

Über Gäreier habe ich schon etwas gelesen. Ob aber dann Rückschlüsse vom 600er zu einem 50iger Gärei zu machen sind, wird wohl recht schwierig werden.

Fragen von mir noch:
Wahrscheinlich ist es ein Gärei aus Kunststoff oder? Mit welchem Schichtenfilter filterst Du? Größer als ein 20x20iger? Wie erfolgt Deine Abfüllung? Per Enolmatic/Enolmaster? Flaschen mit Korken oder Drehverschluss? Wenn Drehverschluss per Hand oder Anrollmaschine.

Auch wenn die Mengen über das Maß im Hobbybereich hinausgehen, würden mich Bilder auf jeden Fall interessieren.

VG
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Seth
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Re: Gärei

Beitrag von Seth »

Das sind meine Gäreier. Jedes kann 600 L fassen. sie bestehen aus Lebensmittel echten Kunststoff.

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Die 20 L Fässer für die Gärstarter

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Alles zum Flaschen abfüllen. Verkorkt werden die 0,33 Flaschen ungewöhnlicher weise mit einem Kronenkorken. Abgefüllt werden sie durch die Falldrücker aus Edelstahl.

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Meine Filteranlage ist für 20x20iger und kann 20 Kartons fassen.

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Und einfach weil ich mich darüber freue das ich es dieses Wochenende fertig bekommen habe: mein Lager für Honig ( Sind noch 3 weitere Fässer) und für 1200 Kg ausgelegt :)

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Re: Gärei

Beitrag von 420 »

Danke für die Bilder :D

Kronenverkorker ist nicht so ungewöhnlich, so sehe ich es. Das gleiche (schwere) Modell habe ich bei mir auch. Vorteil ist, man kann es auch für Sektflaschen mit dem Adapter 29 mm verwenden.

Bei deinem Filter... hast Du ihn schon getestet? Achte bei dem Filter auf die Filterplatten. Da hatten wir auch schon mal ein Thema, dass Filterbruch möglich ist. Lese mal hier!

Beim Abfüllen bastele ich mir gerade eine kleine Abfüllstation klick.. Dabei finde ich das Prinzip via enolmatic/enolmaster etwas besser als den Falldruckfüller.

Mich interessiert es. Maximum bei mir war mal 400 Liter Brombeerwein. Und im Hobbybereich stößt das an die Kapazitätsgrenzen. So sind Deine mehr Richtung Gewerbe zu sehen und für uns mehr als 2 Nummern zu hoch.

VG

PS: Sind die flexiblen Rohre dafür gedacht, das CO2 abzusaugen? Wenn ja, Blasenzähler?
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Re: Gärei

Beitrag von Seth »

Ja genau. Die eigenen sich zum Glück für mehr als Kronenkorken. Ich hatte früher das leichte Model. Aber das schwere ist um Längen besser. :)

Die Filteranlage ist neu. Aber ich hatte vorher schon ein ähnliches Model. Da hatte ich bis jetzt nie das Problem das ich Filterbruch hatte. Ich habe aber für den Filter genug Ersatzteile hier und auch ausreichen Ersatz Filterplatten.

Von welchem Hersteller waren denn die Platten die gebrochen sind?

Wie du es schon beschrieben hast. Deine Methode ist besser bei kleinen Mengen. Bei mir wäre das aber einfach zu klein, da würde ich Ewigkeiten brauchen abzufüllen. Deswegen habe ich mich für die falldrücker entschieden. Davon habe ich 3 Stück.
Mein Platz zum abfüllen ist so auslegt, das bis zu 6 Personen gleichzeitig arbeiten können.

Ja die Rohre sind mit einem Lüfter verbunden, der das CO2 absaugt. Und nein Blasenzähler habe ich nicht. Aber die Rohre nehme ich ab und zähle dann selber bei der Kontrolle. ^^
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Re: Gärei

Beitrag von 420 »

Hi,

das sind echt schon Mengen die Du da verarbeitest und dementsprechend sind ja auch Deine Geräte. Man sieht es schon…Edelstahl. Sind die Ablaufhähne an den 20 ltr. Fässer auch Edelstahl? Wieviel Flaschen kannst Du denn an einer Abfüllstation pro Stunde befüllen? Laut Beschreibung bei Agrieuro schafft Dein Abfüller 350 Flaschen pro Stunde. Ist das realistisch? Beim Enolmaster sind 600 Fl./Std. angegeben. Schätze mal, dass 400 pro Std. wohl realistischer sind. Natürlich ist der Preis von 378,15€ beim o.g. Lieferer gegenüber dem Vakuumabfüller Enolmaster (fast 2.500 €) eine ganz andere Nummer. Die andere Seite wäre noch der Kraftaufwand beim beschicken der Abfüller. Da wird der Falldruckabfüller sicherlich besser abschneiden, da man beim Vakuumabfüller die Flasche immer gegen eine Feder drücken muss.

Und wenn Du schon diese Mengen machst, wirst Du wohl auch einen Etikettierer haben oder? Druckst Du selber - auf Rolle oder einzeln?

Schichtenfilter: Was ich nicht gesehen habe ist ein Manometer für das Ablesen des Drucks im Schichtenfilter und einen Bypass. Manometer finde ich schon wichtig, damit die Filterschichten nicht zu hohem Druck ausgesetzt werden (Filterbruch möglich). Bei meinem Schichtenfilter ist kein Bypass verbaut, aber ein Manometer. Auf der anderen Seite kann man ja immer zu Beginn der Filterung mehr Filterschichten einlegen, damit die Kapazitätsgrenze des Filters nicht ausgeschöpft wird. Und beim Filterbruch müsstest Du das Thema mal durchlesen. Das wird wohl nicht am Hersteller der Filterschichten liegen, sondern am Aufbau der Kunststoffplatten.

Dann habe ich noch dieses stapelbare Abtropfgestell gesehen. Bist Du damit zufrieden und könntest es gegenüber dem Abtropfbaum empfehlen? Wie hoch stapelst Du? Dürfen die Flaschen auch unterschiedlich hoch sein und wenn ja, wie viel unterschiedlich hoch? Frage deshalb, weil ich ggf. den Flaschenbaum ersetzten möchte und meine gebrauchten Weinflaschen unterschiedlich hoch sind.

VG
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Re: Gärei

Beitrag von Seth »

Ja die Auslaufhähne sind bei den 20L Fässer auch aus Edelstahl. Hat den Hintergrund, das man an diesen besser Schläuche aufstecken kann.
Die 350 sind realistisch wenn man im Akkord arbeiten kann, also einer macht die Flaschen sauber und der andere füllt ab.
Der preis ist ein riesen unterschied - Mal abgesehen davon das ich auch weniger als die 378 gezahlt habe ^^
Also bei den Falldrückern gibt es keinen Kraftaufwand, man steckt die Flaschen einfach nur drauf

Etiketten lasse ich auf Rolle drucken und habe dazu passende Handetekettierer. Man legt die falsche darauf und zieht am Hebel und schon ist das Etikett drauf.

Der Filter ist noch neu und wurde noch nicht benutzt deswegen ist er noch nicht aufgebaut. Bypass habe ich aus Edelstahl und ein Manometer habe ich auch + druck Einstellung.
Bei meinen alten Filter habe ich die Pumpe abgebaut und verwende sie jetzt als WeinPumpe für das abfüllen.
Ich lese mir heute Abend das Thema mal durch, würde mich interessieren wie das zu passieren kann .

Also wenn man die Abtropfer nicht stapelt ist es egal ob die Flaschen verschieden groß sind. Ich persönlich staple sie nicht, sondern habe für jedes Gestell eine Abtropfwanne.
Ich finde sie besser als Flaschenbäume da bei mir derjenige der die Flaschen reinig, den Rack voll zum Abfüller gibt. Verwendet habe ich sie aber auch schon bei kleinen Mengen und alleine, da ich es störend finde das man den Baum einfach nicht bewegen kann (außer drehen).
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Re: Gärei

Beitrag von CaptainPatrick »

So ein Ei kann mir der Osterhase gerne bringen :D

Witzig wenn jemand einen Gärstarter mit der Menge wie ich einen ganzen Ansatz macht. Bin gespannt, wie die Gärung in den 600l Tanks verläuft.

Benutzt du die gelben Hefetütchen oder hast du tatsächlich die Trockenhefe im größeren Gebinde von Kitzinger bekommen?
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Re: Gärei

Beitrag von Seth »

Problem dabei ist: das Ei ist zu groß zum verstecken :D


Muss ja genug Hefe vorhanden sein bei 600L ^^

Es gibt von Kitzinger Hefe im 500g Beuteln. Aber leider nicht die Portweinhefe. Daher: ja leider muss ich die kleinen Tütchen benutzen :D
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Re: Gärei

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sogar mit CO2-Absaugung? Du machst wirklich keine halben Sachen 8-) Aber da wäre doch bestimmt noch eine gescheite Hefe von Erbslöh, Anchor und Co. drin gewesen, oder? :pfeif: 8-)
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Seth
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Re: Gärei

Beitrag von Seth »

Bei 1800 L ist das angenehmer ^^

Ich hab mit Kitzinger bis jetzt keine schlechten Erfahrungen gehabt.
Kannst du mir für Met eine von Erbslöh empfehlen? Ich würde die dann in kleinen Mengen mal testen :)
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Re: Gärei

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jetzt hast du mich erwischt: Mit denen habe ich noch keinen Met gemacht :lol: (wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht)

Ich würde tendenziell immer eine Rotweinhefe nehmen, die Oenoferm Rouge und die Pinotype waren bei Fruchtweinen völlig problemlos, ich hatte aber den subjektiven Eindruck dass die gute, alte Port (oder Sherry oder Malaga oder Burgunder = kommt womöglich aus einem, zwischendurch nicht geputzten Flüssighefekessel) mehr Glycerin macht. Das mag ich und deswegen komme ich immer wieder auf die zurück beim Met. Eine Wild & pure habe ich noch hier herumliegen, aber noch nicht angefasst....
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