Met "Schwarzes Blut" nach FWK

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Nemora
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Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

Hallo,

nach dem ich hier schon lange heimlich mitlese wollte ich zum Einstand mal ein Met-Tagebuch posten zum "Schwarzes Blut" -Rezept! Ausserdem wollte ich ich bei allen bedanken die hier regelmäßig posten und mich (schon vor einigen Jahren) zu diesem Hobby geführt haben!
Da ich mir vor einiger Zeit auch eine Pulcino angeschafft habe wird das auch mein erster Met der nicht bis zum Ende vergoren wird. Mein Ziel sind so 12% bis 13%. Aber jetzt zum Rezept (nach FWK, bis auf Honigmenge):

Gärstart am 18.09.18 (durch Gärstarter mit SIHA8)
2700g Brombeeren (ca. 130g Fruchtzucker)
2800g Heidelbeeren (ca. 170g Fruchtzucker)
800g schw. Johannisbeeren (ca. 50g Fruchtzucker)
8g Nährsalz
20ml Antigel
10 Beutel Himbeer-Brombeer-Tee
4000g Deutscher Waldhonig (ca. 3000g - 3200g Zucker)

Erstmal alles auftauen:
Bild

Dann Honig aufwärmen und vieeel Tee kochen
Bild

So siehts nach dem Einmaischen und 24h Antigel einwirken aus:
Bild

Das ganze wurde aufgefüllt auf ca. 17L im Maischefass und hat jetzt genug Zucker für errechnete ca. 10% Vol. Da die Gärung nur bis 12/13% gehen soll habe ich schon relativ viel Honig am Anfang zugegeben was ich sonst eher nicht mache.

So. Das ganze hat nach 24h gut losgelegt und kräftig gegärt. Riecht sehr ekelhaft! Schmeckt aber richtig gut!

23.09.18
+ 1000g Waldhonig

Mit dem zusätzlichen Honig sollte die Gärung jetzt bis maximal 12,5% gehen. Ab jetzt gibt es kein Futter mehr, morgen wird nach ca. 10 Tagen abgepresst und in einen Glasballon umgefüllt.

Was ich jetzt nicht weiß: Wie genau verfahre ich am besten, wenn der Met die Gärung einstellt, von der Hefe gezogen und dann einige Wochen stand... Süße einstellen mit Honig und dann grob + steril filtern? Oder erst grob, dann süßen und dann steril? Fällt aus dem zugefügten Honig noch Eiweiß aus das ich dann nach der Steril-Filterung in den Flaschen habe?
Ziel ist bis Heilligabend alles in Flaschen zu haben!

Ich werde hier bei Zeiten mal updaten und neue Bilder hochladen, ich hoffe der Met hält was das Rezept verspricht!
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Fruchtweinkeller
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bei 12,5% ist die Gefahr hoch dass eine Nachgärung einsetzt sobald der Ansatz wieder Zucker sieht. Wenn du mit Honig zugibst und anschließend filterst ist weiterhin die Gefahr hoch dass die Filterschichten sehr schnell verstopfen. Bei der Nachzuckermethode ist das kein Problem, weil man die Selbstklärung mit Restsüße bequem abwarten kann.
Bleiben dir also nur zwei Möglichkeiten: Zucker verwenden und Filterschichten sparen oder Honig verwenden und mehr Filterschichten verbrauchen.
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Nemora
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

So, weiter gehts! Gestern Abend wurde nach 10 Tagen die Maische abgepresst:

Bild

Von 6,8Kg Früchten sind noch 1Kg Schalen übrig!
Bild

So sah es dann heute morgen aus:
Bild

Die Farbe ist ein seeehr dunkles rot, der Name passt also schonmal sehr gut. Säure/Alk werde ich demnächst noch messen. Aktuell gärt er noch sehr, sehr langsam, vom Geschmack her ist aber längst der ganze Zucker vergoren und der Alk müsste bei 12-13% stehen.
Nemora
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

02.10.18

Heute habe ich Zeit gehabt Alk und Säure zu messen:
Alkohol liegt bei 12-13% Vol. je nach Messung.
Säure liegt bei ca. 7,5g/l bis 8g/L und wird so belassen. War bei den Früchten zu erwarten.

Der berechnete Alkoholwert hat also sehr gut gepasst, um ganz sicher zu gehen das ich bei 12.5 bis 13% bin habe ich nochmal 220g Honig für 0.5% Alk dazugegeben.

Der Geruch hat sich sehr gebessert, tolles Fruchtaroma mit wunderschöner Farbe. Er ist sauer, aber nicht ungenießbar, was mich überlegen lässt eine Hälfte wie einen trockenen Rotwein auszubauen und nur 10g/L Zucker direkt vorm Filtern hinzuzugeben. Die andere Hälfte als süßer Met mit 60g/L. Hier bin ich mir noch nicht sicher ob ich nochmal Waldhonig oder doch Zucker verwende.

Verändert sich der Geschmack stark wenn ich zum einstellen der Restsüße 60g Zucker statt 80g Honig nehme? Hat da jemand Erfahrungswerte aus einem Vergleich? Der Waldhonig soll schon deutlich rüberkommen.
Metinchen
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Metinchen »

Also ich würde den Honig nehmen, das schmeckt unglaublich gut. Aber gib ihn nicht dirkt vor dem Sterilfiltern dazu, sondern schon bei einem vorherigen Filltergang, sonst können sich die sterilen Filterplatten sehr schnell zusetzen.
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

07.10.2018

Alkoholmessung ist jetzt stabil bei 12,5% - 13%, eher 13% Vol.
+1,7g Kaliumpyrosulfit


Ausserdem habe ich mal einen Liter abgezapft und verkostet, eine Hälfte wurde mit Zucker, die andere mit Honig gesüßt. Ich schließe mich hier Mettinchens Meinung an, das Nachsüßen mit Honig lässt das Waldhonig Aroma erst so richtig stark zur Geltung kommen, mit Zucker schmeckt es mir nicht so gut.

Allerdings muss ich gestehen das ich die Probe schon auf 80g-100g Honig pro Liter Met gesüßt hatte (erscheint mir sehr viel), was mich am Ende vermutlich etliche Filterschichten kosten wird :roll:
@Mettinchen Wieviel Honig nimmst du für einen süßen Met zum einstellen der Restsüße pro Liter?

Jetzt steht der Met erstmal seine 1-2 Wochen, ich hoffe das diese enorme Menge an trub die man auf den ersten Bildern sehen kann sich noch sehr sehr stark komprimiert...
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Metinchen »

Nemora hat geschrieben: 08 Oktober 2018 08:18 :roll:
@Mettinchen Wieviel Honig nimmst du für einen süßen Met zum einstellen der Restsüße pro Liter?
Keine Ahnung. Viel halt. Meist probiere ich solange bis es mir schmeckt.
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

20.10.2018

Das erste mal von der Hefe abgezogen!
Bild

Leider kamen am Ende nur ca. 14,5 Liter raus. Fast 3 Liter sind Trub und Hefe. Soviel hatte ich bisher bei keinem anderen Wein/Met, beim nächsten mal werde ich direkt eine Größe Menge ansetzen. Ich denke auch das ich noch gut einen Liter mehr Wasser hätte verwenden können, der Met schmeckt sehr intensiv und hätte dadurch vermutlich keine geschmacklichen Einbußen gehabt.

Aktuell schmeckt er wie ein fruchtiger Rotwein. Jetzt bleibt er erstmal bis Anfang Dezember stehen und kann sich klären. Den Trub habe ich in hohe, dünne Flaschen gefüllt und im Kühlschrank gelagert. Ich hoffe das ich noch etwas Met abziehen kann, wäre sonst echt viel Verlust.
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Chesten
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Chesten »

20.10.2018

Das erste mal von der Hefe abgezogen!
Und das einzige mal ;) ! Jetzt ist ja nur noch Feinhefe im deinem Met und die bekommst du ohne filtern nicht raus.
Die Selbstklärung dauert in der Regel Monate und keine Wochen.
Je länger du deinen Met selbstklären lässt desto mehr bleibt über in der Regel.

Aber das ein ganzer Batzen verloren geht ist leider normal :( !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Nemora
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

Das nächste mal "abziehen" macht der Pulcino, stimmt :) Der Met soll zum Teil zu Weihnachten verschenkt werden, weshalb er maximal bis Mitte Dezember zur Klärung hat, ich plane deshalb auch schon direkt ein paar mehr Filterschichten ein.
Chesten hat geschrieben: 21 Oktober 2018 14:12 Aber das ein ganzer Batzen verloren geht ist leider normal :(
Also alles was ich bisher mit Johannis/Kirsche/Mirabelle/Himbeere/Walnuss usw. gemacht habe war da gnädiger... Ist mein erster Ansatz mit Brombeeren und Heidelbeeren. Ich weiss nichtmal genau welche der beiden Früchte für diese große Menge Trub verantwortlich ist :schlecht:
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Chesten
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Chesten »

Ja stimmt 3 Liter sind schon viel das stimmt.
Wenn du filterst musst du aber noch bedenken das nach dem filtern der Wein sich nach dem Filterschock erholen muss.
Das ist in der Regel kein Problem wenn du aber den Wein verschenken willst würde ich das dabei sagen.
Der Filterschock ist nix schlimmes wenn du deinen Wein geschwefelt hast gibt sich das in der Regel in 4 bis 8 Wochen wieder.
Wäre nur schade wenn du den Met verschenkst und der dann z.B. zu Silvester getrunken wird und dann nicht schmeckt !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Met "Schwarzes Blut" nach FWK

Beitrag von Nemora »

09.12.2018

So, endlich gehts hier weiter! Der Met stand jetzt 7 Wochen zur Selbstklärung, welche wirklich sehr gut funktioniert bei diesem Rezept! Dennoch hatten sich nochmal etwas Feinhefe/Trübstoffe abgesetzt so das ich ein weiteres mal abziehen musste. Alkohol ist bei min. 13%

Noch einmal abziehen:
Bild

Dann wurde die Menge mit 2g Zucker pro Liter aufgesüßt und der Pulcino startklar gemacht. Ich habe direkt mit 0,25µm steril gefiltert und erstmal 8 Liter abgefüllt, da der Met auch trocken einfach schon sehr gut geschmeckt hat.

Pulcino reinigen...
Bild

...und Flaschen desinfizieren
Bild

Der Restliche Met (5 Liter) wurde mit 80g Waldhonig pro Liter nachgesüßt und dann erst mit 3µm und dann ebenfalls mit 0,25µm gefiltert
Bild

Das ergebnis nach dem Filtern sah dann so aus:
Bild


Am Ende hatte ich 12x 0,75Liter Trockenen Met und 7x 0,75L süßen Met.

Was würde ich beim nächsten mal ändern?
- Mit den Angegebenen Zutaten auf 20Liter auffüllen. Der Met schmeckt sehr intensiv und hätte das gut vertragen!
- Den hohen Verlust durch die, bei diesem Rezept, sehr vielen Trübstoffe direkt mit einberechnen


Das Filtern trotz Honig zum nachsüßen lief ganz ok. Nach dem Steril-Filtern ist mir dann aufgefallen das die Filtermatten immer an der gleichen Stelle sehr ausgebeult sind. In der Nähe des Auslass haben die weißen Platen keine Unterstützung und die Filtermatten drücken sich sehr durch. Bei mir ist die Oberfläche der Matten dort auch eingerissen. Ich kann nur hoffen das er nicht wieder Anfängt zu gären... :?
Hier geht es jetzt erst in einigen Monaten weiter wenn ich die erste Flasche öffne :)
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