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Re: Der erste Met

Verfasst: 24 Juli 2018 10:42
von Rabenau
So, letzten Samstag wieder gemessen: Alkohol ist leicht gestiegen, nähert sich dem Hefe-Toleranzwert, sprich ist knapp unter 16%. Restsüsse ist noch da. Soweit alles gut. Alles an festen Apfelstücken ist auch bereits gesunken, es gärt aber noch leicht, sprich einige kleine Stückchen wirbeln noch umher, aber es bildet sich oben keine "Apfelschicht" mehr. Macht viel Freude so ein Projekt! Sobald die Gärung komplett abgeschlossen ist und noch Restsüsse da ist, werden wir den Met von den Apfelstücken und der Hefe abziehen.

Ach ja, wir haben uns dazu entschieden, ihn vor dem Abziehen zu schwefeln, eine Oxidation möchten wir schon verhindern. ;-) Und wir sind zur Einsicht gekommen, dass der Met ja besser wird, wenn er länger gelagert wird, jedoch ist ohne Schwefel keine längere Lagerung möglich.

Im neuen Gärballon wird er dann mit der Süsse eingestellt, wie wir es gerne hätten. Dann beobachten wir, ob er nicht wieder mit der Gärung anfängt und warten, bis der Trub sich absetzt. Dann beginnt dann die Schönung.

Honiggeschmack ist nicht riesig, aber wenn man so liest, scheint dieser ja mit der Lagerung weiter hervorzukommen und wir haben für den ersten Met Discounter-Honig genommen, also nichts besonders hochwertiges. Von daher ist es ja klar, dass es einem den Honig-Geschmack nicht um die Rübe hauen wird. ;-)

Vielleicht aber für den zweiten Ansatz werden wir uns an die untere Empfehlung halten was den Apfelsaft und die Äpfel anbelangt. Jetzt hatten wir 8 Äpfel und 7.5 Liter Apfelsaft genommen. Da würden wir wohl, wenn das sehr apfelartige nicht verschwindet, dann im zweiten Ansatz eher auf 6 Äpfel und 6l Apfelsaft gehen. Aber mal gucken. ;-)

Macht jedenfalls Spass, dem ganzen am entstehen zuzusehen. :clap:

Re: Der erste Met

Verfasst: 27 August 2018 21:40
von Rabenau
Hallo zusammen. Ich melde mich mal wieder. Folgendes ist bisher geschehen:

Nachdem die Gärung durch war, haben wir geschwefelt und einen Tag später von der Hefe abgezogen und die Restsüsse eingestellt. Es hat danach nicht mehr angefangen zu gären, Alkoholwert blieb stabil bei 16%.

Jetzt haben wir ihn einige Wochen stehen lassen. Am Freitag haben wir mit 15ml Kieselsol geschönt, das hat schon bisschen etwas gebracht. Sonntagabend dann noch 10g Gelatinelösung zugegeben. Es hat weiter abgesetzt, aber klar ist er noch nicht.

Nun meine Frage: Könnten wir am Mittwoch nochmals Kieselsol und Gelatine (Je 5ml) zugeben? Oder sollte man vorher nochmals abziehen und dann nochmals schönen? Ziel ist es, am Freitag abzufüllen und zu verkorken. ;-)

Re: Der erste Met

Verfasst: 27 August 2018 23:42
von Fruchtweinkeller
Wenn ich mich recht entsinne hattest du weder Antigel noch Tannin verwendet. Das erschwert die Klärung. Schönungen sind generell keine exakte Wissenschaft, insofern könnte mehr Schönungsmittel helfen. Es könnte die Situation aber auch auch verschlimmern. Du solltest bei Schönungen grundsätzlich Vorversuche im kleinen Maßstab durchführen um den Effekt besser abschätzen zu können.

Bevor du noch irgend etwas zusetzt solltest sich die Gelatine vollständig abgesetzt haben (das kann lange dauern, insbesondere wenn der Ansatz nicht kühl steht), dann abziehen.

Generell gilt: Die Weinbereitung ist kein Formel 1-Rennen dass nach einer bestimmten Zeitspanne beendet ist. Der Wein braucht so lange wie er braucht, während du andere Pläne machst.

Re: Der erste Met

Verfasst: 28 August 2018 08:03
von Rabenau
Guten Morgen. Somit muss ich da keine Angst haben, wenn es länger dauert? Weil auf der Gelatine-Lösung steht, dass man nach zwei Tagen abziehen soll. Ist das somit "Blödsinn"? Ansonsten hätte ich keine Eile. Also, natürlich will ich das Projekt jetzt dann mal beendet sehen um die Früchte davon zu ernten.

Genau, weder Tannin noch Antigel sind drinnen. Wieso? Es war das Erstprojekt. Ich gebe in der Regel nicht mehr Geld als nötig aus, wenn ich nicht weiss, ob ich bei dem Hobby bleibe. Da es wirklich spannend ist, saugut schmeckt und es einfach interessant ist, wie solche Mikroorganismen arbeiten, werden wir dabei bleiben, so wird dann auch bei einem neuen Metansatz Tannin/Antigel hinzukommen.

Ich habe mich ansonsten ja an das Grundrezept gehalten vom Honigweinkeller und das funktioniert ja ausgezeichnet. ;-)

Noch eine Frage: Wir haben Reinzuchthefe benutzt, wechseln aber zur empfohlenen Trockenhefe. Es steht da "1-2g pro 10l". Nehmt ihr eher 1g pro 10l oder 2g? An was sind die 1-2g festgelegt?

Re: Der erste Met

Verfasst: 28 August 2018 09:07
von Chesten
Das ist keine exakte Wissenschaft mit der Hefe.
Je älter die Hefe ist desto mehr sollte man nehmen.

Re: Der erste Met

Verfasst: 28 August 2018 09:46
von Metinchen
Die meisten kaufen die Hefe in größeren Gebinden und messen nicht mit der Waage ab. 1g ist der Minimumwert, mehr wie 2g könnte zu heftig werden.
Bei einem Met ohne viel Frucht würde ich eher 2g nehmen, bei einer Fruchtmaische eher weniger. Wenn ich von einer bestimmten Hefe nicht mehr viel habe, mache ich zum Teil mit weniger einen Gärstarter. Und wie Chesten schon sagt, wenn die Hefe älter wird, nimm mehr.

Re: Der erste Met

Verfasst: 28 August 2018 12:23
von Bahnwein
Und wenn du Geld sparen möchtest, lass die Schönungsmittel weg und warte ein bisschen länger. Die natürliche Klärung schafft vieles (aber manchmal klappt es halt nicht).

Re: Der erste Met

Verfasst: 28 August 2018 12:54
von Chesten
Das Problem bei einer Schönung ist das sich ein großen Bodensatz bildet und da durch viel Wein verloren geht.

Re: Der erste Met

Verfasst: 28 August 2018 22:23
von Fruchtweinkeller
Also nochmal zu Gelatine, darauf wollte ich hinaus: Das ist ein Paradies für potentielle Weinschädlinge, deshalb sollte man möglichst schnell von der Gelatine abziehen. Wenn sich die Gelatine aber nicht willig absetzten will (was passieren kann), dann nutzt auch ein frühes Abziehen wenig ;) Darauf sollte man halt achten.

Re: Der erste Met

Verfasst: 30 August 2018 08:19
von Rabenau
Hi zusammen! So sieht er, Stand gestern Abend, aus: Es tut sich also definitiv etwas. ;-) Und die Farbe: Grandios! Gefällt mir eigentlich besser, als das glasklare Zeug. Ich glaube, ich bin verliebt. ;-)

Bild

Eine Frage: Darf ich damit rechnen, dass sich die Schicht noch weiter absetzt? Das wäre ansonsten ja fast ein Verlust der Hälfte. ;-)

Nächstes Mal gibt's aber ganz sicher Tannin und Antigel rein, Paket kommt schon heute an. :-)

Re: Der erste Met

Verfasst: 30 August 2018 10:32
von Chesten
Jetzt werden die Trübstoffe noch durch das CO2 aufgewirbelt wenn die Gärung zu Ende ist wird der Bodensatz noch kompakter werden.

Wenn du lange genug wartest wird dein Met auch schön klar werden und Lagerung tut jeden Met gut auch ohne Tannine.

Re: Der erste Met

Verfasst: 30 August 2018 14:25
von Rabenau
Danke Chesten für die Bestätigung des absinkenden Satzes. Die Gärung ist schon seit Wochen beendet. Da gärt nichts mehr. Aber klar, evt. hats noch Kohlensäure drinnen.

Es ist natürlich Kieselsol und Gelatine drinnen. Wir werden ihn jetzt aber einfach stehen lassen und warten, das Risiko der Weinschädlinge nehmen wir in Kauf. Ich persönlich gehe so oder so davon aus, dass die Chance fast nicht besteht, denn es kommt ja nichts dazu, alles luftdicht verschlossen, 16% Volumen und geschwefelt ist es ja auch. Natürlich, wenn ein Pilz o.ä. eingeschleift würde, aber die Chance ist ja sehr gering oder?