Fragen zum Kirschmet

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Wolfarmband
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Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Wolfarmband »

Hallo zusammen

Ich bin neu im bereich des weinmachens, und habe mir Met für den anfang ausgesucht. Genauer kirschmet (auf bitten meiner besseren hälfte :) ).
Ich habe auch ziemlich alles an gerätschaften hier einen 15l glasballon und einen 10l ballon. Ich werde das rezept von der HWK seite verwenden, umgerechnet auf 10-12 liter. Jetzt zu meiner Frage:

1. wie bekomme ich am besten die kirschen zum abpressen wieder aus dem ballon?
2. kann ich die kirchen mit einem küchenhandtuch (das vorher abgekocht wurde) abpressen?
und 3. wie verhindere ich das ich die hefe zusammen mit den kirchen im handtuch ausgepresst und später im müll landen?

Ich hoffe ich konnte euch verständlich alles beschreiben :D .
Bin nicht besonders gut in so sachen.

MFG
Micha
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Chesten
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Chesten »

Willkommen bei uns.

Wenn du deinen Kirschmet in einen 15L Ballon ansetzt gehen die Kirschen das schon recht gut raus, ich habe letzte Woche meinen Erdbeerwein abgemaischt und da gingen die Erdbeeren sehr leicht raus da Kirschen nicht größer sind müsste es auch da klappen.

Zur Arbeitserleichterung gibt es große Trichter mit Siebeinsatz und spezielle Pressbeutel aus Kunstfasern.

Nach dem abmaischen sind noch genug Hefen im Wein deswegen musst du dir keinen Kopf machen.

Chesten
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Metinchen
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Metinchen »

Hallo Wolfarmband,
erstmal herzlich willkommen im Forum.
Mache es Dir für die ersten Versuche so einfach wie möglich, im Sinne von erstmal nicht zuviele Gerätschaften anschaffen. Jeder arbeitet anders, der eine liebt es möglichst technisch und mit ganz viel Bastelei, der nächste hat wenig Platz in der Wohnung und macht es ganz spartanisch, damit nicht nochmehr Kram rumsteht. Die meisten liegen wohl irgentwie im Mittelfeld. Gucke Dir erstmal die einzelnen Arbeitsschritte an und überlege dann in Ruhe welche Helferlein-Lösung Dir behagt.
Zu deinen Fragen;
Ja ein sauberes Küchenhandtuch funktioniert prima, hinterher ist es nicht mehr sauber und Du wirst es nie wieder sauber bekommen. Obwohl ich einen Pressbeutel besitzte, verwende ich meist auch nur ein Küchenhandtuch (mittlerweile habe ich 3 oder 4 die ich ausschließlich zum abpressen verwende). Dieses Handtuch lege ich in ein ganz normales Küchensieb aus Kunststoff. Bei mir ist dieses Sieb auf einem Lebensmittelechtem Eimer befestigt. Wenn Du den nicht hast, nimm halt große Kochtöpfe, Salatschüsseln oä. Dort hinein kippe :!: ich dann den Ballon, immer mal wieder schwenken damit die festen Bestandteile auch von Anfang an mitkommen. Sollte sich doch mal was im Flaschenhals festsetzten einfach mit etwas langstieligen drin herumstochern.
Um die Hefe mache dir mal keine Sorgen, da kommt mehr als genug mit durch. Es wäre ja auch zu einfach wenn man mit einem Presstuch eine steriele Filterung machen könnte.

Grüße Metinchen
Blumen sind das Lächeln der Erde!
(Herkunft unbekannt)
Wolfarmband
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Wolfarmband »

Hallo

Danke für die schnelle antworten :) . Habe heute den Gäratarter angesetzt, morgen werden die kirschen vorbereitet und dann wird der wein angesetzt. Hoffe es klappt alles :D .
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JasonOgg
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von JasonOgg »

Metinchen hat geschrieben:Ja ein sauberes Küchenhandtuch funktioniert prima
Wenn Du es so machst, wie Metinchen es beschreibt, dann hat sie recht.

Ebenso gut sind Windeltücher, aber die muss man heute eher suchen oder teuer kaufen, dafür größer und flexibler als Handtücher.

Allerdings sind beide i.d.R. aus Baumwolle. Die altern, werden dünn und rissig. Wenn man dann zu viel (mechanischen) Druck ausübt können die reißen. Von Hand ist mir das einmal (recht harmlos) passiert, mit der Presse auch einmal, dass war schon mehr Sauerei.

Wenn Du nach dem ersten Versuch weitere Ansätze plant, dann würde ich mir (für Handarbeit) einen Handpressbeutel zulegen. Der ist ziemlich steif und liegt meist unbenutzt in meiner Schublade. Alternativ kann man auch so einen Pressbeutel nehmen. Er ist für reine Handarbeit eigentlich zu groß, kann aber auch in einer Presse eingesetzt werden. Die sogenannten "Kartoffelsäckchen" tun es auch, sind aber meist wieder aus Baumwolle mit den oben genannten Alterungseigenschaften. Dafür ist Baumwolle meist günstiger.

Ein Blick in die Bucht gibt manchmal günstigere Preise als die hier verlinkten Anbieter.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Wolfarmband
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Wolfarmband »

danke für den tipp :) .

werde es für den anfang mit dem küchentuch versuchen, konnte meiner frau mit ganz viel zureden eins abschwatzen :D .
Mechy
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Mechy »

Warum müssen die Kirschen eigentlich nach spätestens 2 WOchen aus dem Ansatz entfernt werden?

Bzw generell bei der Maischegärung? Habe dazu erstmal nichts weiter gefunden :?:
Nathea
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Nathea »

Diese Fragestellung gibt es immer wieder, zum Beispiel hier (klick)

Die Gärung und der Alkohol "laugen" die Fruchtreste aus, soweit es möglich ist. Irgendwann sind die "erwünschten" Inhaltsstoffe soweit als möglich in den Weinling übergegangen, dann wird es Zeit, die Reste vom "guten" Wein zu entfernen.

Je nach Fruchtsorte kann diese Maischezeit von recht lang (ein bis 2 Wochen) bis hin zu ganz kurz (Stunden bis wenige Tage) gehen. Meist findest Du bei den Rezepten Empfehlungen dazu. Bei kurzen Maischezeiten steht zudem oft auch mit dabei, warum sie so kurz sein sollte, zum Beispiel beim Schlehenwein .

viele Grüße,
Sylvia
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Fruchtweinkeller
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Völlig richtig. Viele im Wein unerwünschten Bitterstoffe sind gut in Alkohol löslich; deshalb spielt für den Übertritt in den Wein nicht nur die Zeitdauer, sondern auch der Alkholgehalt eine Rolle. Es schadet deshalb nie, im moderaten Alkoholbereich nach etwa 1-2 W starker Gärung abzupressen. Wenn der anfänglich zugegebene Zucker verbraucht ist wird die Kleb-Sauerei in der guten Stube auch weniger schlimm ;)
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von WeinTheo »

Ich Presse eigentlich meist einfach ab wenn die fruchtsüße und der anfänglich zugegebenen Zucker das erste mal zur neige gehen, also direkt bevor ich zum ersten mal nachzuckere. Sind meist zwischen 3 und 5 Tagen... Dann kann ich auch direkt die Säure bestimmen evtl. Wasser zugeben und dann nochmal nachsüßen. Was bei mir dann eigentlich immer die zuckermenge für meinen zielalkoholgehalt von rund 13 Prozent ist.

Dazu allerdings wichtig, ich filtere meinen Wein dann auch, somit möchte ich hauptsächlich auf mehr als 11 Prozent kommen. Sollte mir ein weinling also mal bei 11,5 oder 12 Prozent stocken, ist mir das dann auch egal...
Mechy
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von Mechy »

Hallo Nathea, danke dafür :!:

Heißt also 100%ig kann man es nicht festellen wann es soweit ist, da es auch von der Alkoholkonzentration abhängt wie schnell sich alles aus den diversen Früchten löst.

Hat jemand denn schon einmal eine extra Übersicht erstellt welche Früchte wie lange drin bleiben können?
WeinTheo
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Re: Fragen zum Kirschmet

Beitrag von WeinTheo »

Völlig irrelevant so eine Liste... Sry wenn die Antwort von mir gerade etwas pampig ist, aber so eine Liste ist überflüssiger als ein furunkel am Fuß... Du kannst Sie ja gerne für dich erstellen, aber selbst da stelle ich den Sinn in Frage...

Für wen anderst ist es absolut unwichtig, weil sowas viel zu sehr von persönlichem Geschmack, eingesetzter fruchtmenge, genauem Vorgehen, den Früchten selbst im aktuellen Jahr abhängig ist.

Und für dich ist es im Prinzip auch egal, weil du einfach in deinen Aufzeichnungen nachschlagen kannst.

Das ist einfach die große Kunst beim weinmachen, nämlich für sich selbst und für seinen eigenen Geschmack herauszufinden, wie lange man auf der Maische stehen lässt, wieviel Säure soll welcher Wein haben, genauso die restsüße, wieviel Wasser kann ich zugeben, bevor mir der Geschmack zu stark verwässert, usw.
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