Erster Versuch: Imker- & Discount-Met

Protokolle von Metfreunden
rabensang
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 24
Registriert: 19 Januar 2013 00:00

Erster Versuch: Imker- & Discount-Met

Beitrag von rabensang »

Hi Leute

Nachdem mein Apfelwein doch was geworden ist und ich nun etwas Erfahrung im Filtern und Abfüllen sammeln konnte, habe ich zwei neue Ansätze gestartet. Bereits vor einigen Monaten hatte ich mir vorgenommen Met selbst anzusetzen und dazu im A.di was passendes eingekauft. Auf einem Weihnachtsmarkt in der Nähe kaufte ich vom Imker noch ein paar Gläschen Honig. Aufgrund des Aufwands beim Filtern, habe ich mich dazu entschlossen gleich zwei Ansätze anzusetzen. Dabei hab ich dann auch den direkten Vergleich zwischen Met aus Billigt- und Imker-Honig. Die Ansätze sehen wie folgt aus:


Ansatz 1 - 12 Liter Discount-Met (15er Ballon)
  • Honig: Wald & Blüten
    Honig-Menge zum Gärstart: 2,5 kg (3x 500 g Waldhonig, 2x 500g Blütenhonig)
    Berechnete Gesamtmenge: ~4,0 kg
    Apfelsaft: 5 Liter
    Äpfel: 5 Stück
    Antigel: 6 ml
    Hefenährsalz: 4,8 g
    Tannin aus Eichenholz: 1,2 g
    Destilliertes Wasser zum Auffüllen
berechneter Zuckergehalt zum Start: 20,8 Prozent / 80°Oe Gemessen: 90°Oe

Säure: 2,5 g/l

Zugabe von 37,5 ml Milchsäure und 18 g Citrat ~ 6,5 g/l Säure


Ansatz 2 - 17 Liter Imker-Met (20er Ballon)
  • Honig: Frühtracht, Raps-&Obstblüten, Sommerblüten
    Honig-Menge zum Gärstart: 3,5 kg (3x 500 g Sommerblütenhonig, 2x 500g Raps&Obstblütenhonig, 2x 500g Frühtrachthonig)
    Berechnete Gesamtmenge: ~5,7 kg
    Apfelsaft: 7 Liter
    Äpfel: 7 Stück
    Antigel: 8,5 ml
    Hefenährsalz: 6,8 g
    Tannin aus Eichenholz: 1,7 g
    Destilliertes Wasser zum Auffüllen
berechneter Zuckergehalt zum Start: 20,6 Prozent / 79,2°Oe Gemessen: 88°Oe

Säure: 3,0 g/l

Zugabe von 53 ml Milchsäure und 12,5 g Citrat ~ 6,0 - 6,5 g/l Säure

Beide Ansätze sind dank Gärstarter sehr schnell angegärt und blubbern hervorragend vor sich hin. Ich hoffe die Malaga-Hefe war die richtige Wahl. Zudem bin ich auf den qualitativen Unterschied der beiden Ansätze gespannt. Als dritten Vergleich habe ich hochwertigen Ribe-Met aus Dänemark.

Der größere Ansatz ist sogar so gut in Wallung, das ich nur vorsichtig Schütteln kann, damit der Ansatz nicht überschäumt.
Zuletzt geändert von rabensang am 04 Februar 2014 01:50, insgesamt 2-mal geändert.
Minoangelo
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 287
Registriert: 01 Dezember 2013 17:05
Wohnort: Ourewalld
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Minoangelo »

Ciao rabensang,


schöne Idee!! Dann wünsche ich dir mal viel Erfolg und Spaß.
Bin gespannt, wie sehr die Honige geschmacklich im Met variieren.

Halte uns auf dem Laufenden!


Liebe Grüße,
Mino.
~Non sempre ciò che vien dopo è progresso~

MS-Arts - web, game and traditional art
http://www.mino-siena.de
Neugierer
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 894
Registriert: 28 Oktober 2004 00:00
Wohnort: Mitten in Hessen
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Neugierer »

Hallo !
rabensang hat geschrieben:.... gleich zwei Ansätze anzusetzen. Dabei hab ich dann auch den direkten Vergleich zwischen Met aus Billigt- und Imker-Honig. Die Ansätze sehen wie folgt aus:


Ansatz 1 - 12 Liter Discount-Met (15er Ballon)

Honig: Wald & Blüten
Honig-Menge zum Gärstart: 2,5 kg (3x 500 g Waldhonig, 2x 500g Blütenhonig)


Ansatz 2 - 17 Liter Imker-Met (20er Ballon)

Honig: Frühtracht, Raps-&Obstblüten, Sommerblüten
Honig-Menge zum Gärstart: 3,5 kg (3x 500 g Sommerblütenhonig, 2x 500g Raps&Obstblütenhonig, 2x 500g Frühtrachthonig)

Als dritten Vergleich habe ich hochwertigen Ribe-Met aus Dänemark.
Hmmm, was sich mir nicht so ganz erschließt, welchen Vergleich Du da überhaupt machst ?

Sicher keinen zwischen Discounter und Imker ...
... eher einer zwischen Wald&Blüte vs. Früh/Sommermix.

Im direkten Vergleich kann man sicher nicht all zu viel über die Qualitäten sagen.

Gruß
neugierer ...
... ist bei seinen damaligen Versuchen mit: "Honig aus EU und Nicht-EU Ländern"
aufgefallen das sich dabei mehr Sediment absetzt.
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31373
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Neugierer hat geschrieben:aufgefallen das sich dabei mehr Sediment absetzt.
Das ist auch mal aufgefallen, sah auch nicht lecker aus und roch nicht soooo gut. Hast du eine Idee was das sein könnte?
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Minoangelo
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 287
Registriert: 01 Dezember 2013 17:05
Wohnort: Ourewalld
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Minoangelo »

Neugierer hat geschrieben:Sicher keinen zwischen Discounter und Imker ...
... eher einer zwischen Wald&Blüte vs. Früh/Sommermix.
Das ist mir beim Überfliegen gar nicht aufgefallen :D Ja, bei einem direkten Vergleich benötigt man eigentlich die exakt gleichen Zutaten, sprich ebenfalls Wald- und Blütenhonig, nur eben dann beim Imker...
~Non sempre ciò che vien dopo è progresso~

MS-Arts - web, game and traditional art
http://www.mino-siena.de
rabensang
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 24
Registriert: 19 Januar 2013 00:00

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von rabensang »

Ein direkter Vergleich soll das so im Prinzip nicht werden, sondern eher ein Versuch, was am Ende insgesamt einfacheren beziehungseise besseren Erfolg bringt. Ich möchte quasi herausfinden, wie der Gärverlauf ist, ob sich eventuell unschöne Geschmacksnoten beim Billig-Honig-Ansatz bilden usw. Das geht dann weiter von der Selbstklärung über das Filterverhalten bis hin zur Lagerung.

Bereits jetzt kann ich trotz einiger Unterschiede ziwschen den Ansätzen sagen, dass der Imker-Honig besser vergärt und auch konstanter. Der Discount-Honig-Ansatz riecht beim schütteln etwas komischer und nicht so fruchtig wie der mit dem Imker-Honig. Zudem setzt sich beim Discount-Honig neben der Hefe ein brauner Satz ab den ich nicht zuordnen kann.
Zuletzt geändert von rabensang am 16 Januar 2014 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31373
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich hatte schon Probleme mit Billig-Honig. Aber ich habe nicht immer Probleme mit Billig-Honig. Für ein bisschen Statistik musst du schon mehr als ein paar Vergleichsansätze fahren.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
rabensang
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 24
Registriert: 19 Januar 2013 00:00

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von rabensang »

Das werd ich auch machen, aber irgendwo muss ich ja anfangen :D
StSDijle
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 423
Registriert: 19 August 2013 00:00

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von StSDijle »

Fruchtweinkeller, elaborier mal was es für Probleme gab. Der Discounthonig ist ja meistens absolut rückstandsfrei gefiltert und hat außerdem den geschmacklichen Charme von Zuckersirup. Hast du also außer geschmacklicher Ödnis noch andere Probleme erlebt?
Benutzeravatar
KommandeurMumm
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 875
Registriert: 03 Februar 2012 00:00

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von KommandeurMumm »

rabensang hat geschrieben:Bereits jetzt kann ich trotz einiger Unterschiede ziwschen den Ansätzen sagen, dass der Imker-Honig besser vergärt und auch konstanter. Der Discount-Honig-Ansatz riecht beim schütteln etwas komischer und nicht so fruchtig wie der mit dem Imker-Honig. Zudem setzt sich beim Discount-Honig neben der Hefe ein brauner Satz ab den ich nicht zuordnen kann.
Helft mir kurz auf die Sprünge, ich komme da nicht ganz mit: wurde nicht zu Recht festgestellt, dass ein Vergleich keinen Sinn ergibt? Es gibt bestimmt Unterschiede (z.B. wegen des Filterns beim Discount-H.), aber man kann doch trotzdem die Gärungswilligkeit und die Bildungs von Geschmacksnoten nicht 1:1 vergleichen, oder? Sind dafür die Inhaltsstoffe gerade bei Blütenhonig und Waldhonig nicht zu verschieden? Aber ich bin auch kein Honigexperte :)
"Der Mann, der den Berg abtrug, ist der gleiche, den man jahrelang kleine Steine tragen sah."
- Chinesische Weisheit
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31373
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

StSDijle hat geschrieben:Fruchtweinkeller, elaborier mal was es für Probleme gab. Der Discounthonig ist ja meistens absolut rückstandsfrei gefiltert und hat außerdem den geschmacklichen Charme von Zuckersirup. Hast du also außer geschmacklicher Ödnis noch andere Probleme erlebt?
Irgendwo in den Tiefen des Forums hatte ich das schon mal beschrieben. Der Wein gärte unwillig, erreichte die Alkoholtoleranzgrenze nicht, "Hefebodensatz" war seltsam dunkelbraun und roch schlecht ("Waschwasser"), Met schmeckte seltsam "unsauber" (im Nachhinein würde ich sagen: So ähnlich wie in dem Falle wo ich die Low Alk Hefe auf 14% gepeitscht hatte)
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Neugierer
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 894
Registriert: 28 Oktober 2004 00:00
Wohnort: Mitten in Hessen
Kontaktdaten:

Re: Imker- vs. Discount-Met

Beitrag von Neugierer »

Hallo
einen schönen Samstag Abend wünsche ich Euch.
Fruchtweinkeller hat geschrieben:
Neugierer hat geschrieben:aufgefallen das sich dabei mehr Sediment absetzt.
Das ist auch mal aufgefallen, sah auch nicht lecker aus und roch nicht soooo gut. Hast du eine Idee was das sein könnte?
Tja, allerhöchstens habe ich Vermutungen zu dem Sedimenten, ich kenne keine Untersuchungen oder dergleichen.
Tippe auf Staub (habe mal eine Doku aus dem Regenwald gesehen, darin schlagen sie Schneisen (Fahrwege) durch den Regenwald, an dieser Schneise stehen auch Bienenstöcke und bei jeder LKW fahrt staub es extrem darauf. Weiterhin natürlich auch Eiweis (Pollen), der Grund weshalb Heuschnupfen Allergiker keinen Honig essen sollen, diese Pollen besitzen ein erheblich höheres allergenes Potenzial als die mitteleuropäische Pflanzenwelt.

rabensang hat geschrieben: Bereits jetzt kann ich trotz einiger Unterschiede ziwschen den Ansätzen sagen, dass der Imker-Honig besser vergärt und auch konstanter. Der Discount-Honig-Ansatz riecht beim schütteln etwas komischer und nicht so fruchtig wie der mit dem Imker-Honig. Zudem setzt sich beim Discount-Honig neben der Hefe ein brauner Satz ab den ich nicht zuordnen kann.
Einfach / erfolgreicher gärend dürfte immer ein Honig mit der passenden Zuckerzusammensetzung sein, also Zucker die sich leicht vergären lassen oder sich schnell in vergärbare Zucker. Zucker die sich während des Gärprozesses nur langsam in vergärbare Zucker wandeln, führen wohl öfter zu Problemen, nicht vergärbare Zucker sorgen ggf. für ein Restsüße bzw. honigtypischen Geschmack.
Glaube kaum das man dies so einfach zwischen Industriehonig vs. Imkerhonig ausmachen kann, da kommt es eben auf die pflanzliche / tierische Herkunft der Honiggrundstoffe an. Natürlich auch die Ernte und Standort Bedingung.
Satz siehe oben.

StSDijle hat geschrieben: .... Der Discounthonig ist ja meistens absolut rückstandsfrei gefiltert und hat ...
Gefilterter Honig müsste eigentlich als solcher auch ausgelobt werden, neben filtern gibt es auch noch zentrifugieren und Behandlungen mittels Ultraschall (mikrobielle Deaktivierung, Hefenzerstörung u.a. Partikelgrößenreduktion, Kristallisierungsprozess rückgängig machen verhindern) die Industrie macht da vieles auch kombiniert u.a. mit thermischen Prozessen.


Gruß
neugierer ...
... sucht immernoch nach halbwegs belastbaren Daten zur Vergärbarkeit
der verschiedenen Zuckerarten.
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
Antworten

Zurück zu „Met Tagebücher“