Erster Versuch: Imker- & Discount-Met
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Re: Imker- vs. Discount-Met
Das ist das Problem, der Discounter-Honig und der Imker-Honig, das dürfte fast immer eine ganz andere Tracht sein. Insofern vergleicht man zwangsläufig Äpfel mit Birnen.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
PMs mit Fragen werden ignoriert
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Re: Imker- vs. Discount-Met
Hallo !
Ein Honig aus EU- und nicht EU Ländern - zumal noch industriell passen verarbeitet und abgestimmt,
ist nunmal etwas ganz anderes als
ein Honig mitteleuropäischer Herkunft der handwerklich gewonnen wurde.
So sind neben der Herkunft, mit der Zusammensetzung, der Ernte, der Verarbeitung, und auch dem Transport praktisch alle "Parameter" der Honige unterschiedlich.
Was man nun ermitteln kann ist eben der von Dir und Mir erwähnte Sedimentschlamm
(Menge und organoleptische Parameter).
Sonstige sehe ich auf die Schnelle nicht.
Gruß
neugierer ...
... weiß das die Industrie nicht gerne Preis gibt, was sie mit den Honigen so macht,
bis sie der Verbraucher in Händen hält.
Ja, genau so sehe ich es auch:Fruchtweinkeller hat geschrieben:Das ist das Problem, der Discounter-Honig und der Imker-Honig, das dürfte fast immer eine ganz andere Tracht sein. Insofern vergleicht man zwangsläufig Äpfel mit Birnen.
Ein Honig aus EU- und nicht EU Ländern - zumal noch industriell passen verarbeitet und abgestimmt,
ist nunmal etwas ganz anderes als
ein Honig mitteleuropäischer Herkunft der handwerklich gewonnen wurde.
So sind neben der Herkunft, mit der Zusammensetzung, der Ernte, der Verarbeitung, und auch dem Transport praktisch alle "Parameter" der Honige unterschiedlich.
Was man nun ermitteln kann ist eben der von Dir und Mir erwähnte Sedimentschlamm
(Menge und organoleptische Parameter).
Sonstige sehe ich auf die Schnelle nicht.
Gruß
neugierer ...
... weiß das die Industrie nicht gerne Preis gibt, was sie mit den Honigen so macht,
bis sie der Verbraucher in Händen hält.
Gruß, Neugierer ...
Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
Re: Imker- vs. Discount-Met
Heute habe ich beide Ansätze nachgezuckert, da die Gäraktivität nachließ.
Ansatz 1 - Discounter-Honig
Alkohol: ~10 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: etwas wie Hustensaft oder bittere Medizin
Aufgrund der Messung müssten 2,4 Kilogramm Zucker im Wein vergärt sein. Daher habe ich erneut 1 Kilogramm Honig hinzugegeben,
Ansatz 2 - Imker-Honig
Alkohol: ~10,5 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: etwas wie Hustensaft oder bittere Medizin, aber mit fruchtiger, blumiger Note
Bei diesem wurden rein rechnerisch 3,57 Kilogramm Zucker vergärt. Daher habe ich 1,5 Kilogramm Honig nachgegeben. Auffällig war, dass der Ansatz bei der Zugabe stark schäumte. Der Discounter-Ansatz machte nur leichte Blasen.
Ansatz 1 - Discounter-Honig
Alkohol: ~10 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: etwas wie Hustensaft oder bittere Medizin
Aufgrund der Messung müssten 2,4 Kilogramm Zucker im Wein vergärt sein. Daher habe ich erneut 1 Kilogramm Honig hinzugegeben,
Ansatz 2 - Imker-Honig
Alkohol: ~10,5 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: etwas wie Hustensaft oder bittere Medizin, aber mit fruchtiger, blumiger Note
Bei diesem wurden rein rechnerisch 3,57 Kilogramm Zucker vergärt. Daher habe ich 1,5 Kilogramm Honig nachgegeben. Auffällig war, dass der Ansatz bei der Zugabe stark schäumte. Der Discounter-Ansatz machte nur leichte Blasen.
Re: Erster Versuch: Imker- & Discount-Met
Heute habe ich kurz Zeit gefunden, die Ansätze nochmal zu messen und Honig nachzugeben.
Ansatz 1 - Discounter-Honig
Alkohol: ~11,5 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: relativ neutral /alkoholisch
Demnach müssten rund 400 Gramm Zucker von der Hefe verarbeitet worden sein. Daher habe ich erneut 1 Kilogramm Honig hinzugegeben. Rein rechnerisch sind so 1,3 Kilogramm Zucker in dem mittlerweile rund 13,5 bis 14 Liter "großen" Ansatz. Da noch rund 3,5 % Vol. fehlen, müssen nochmal knapp 71,9 g/l Zucker vergoren werden. Das entspricht rund 970 bis 1006 Gramm Zucker, die nötig sind. Wenn die Alkoholtoleranz der Hefe erreicht ist, würden 294 bis 330 Gramm Zucker im Ansatz zurückbleiben, was 21 bis 24,4 g/l Restsüße bei diesem Ansatz bedeuten würde.
Ansatz 2 - Imker-Honig
Alkohol: ~12,5 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: alkoholisch, aber mit fruchtiger Note
Vergorener Zucker: 760 Gramm.
Zugabe von 1kg Honig = ~ 800 Gramm Zucker
Zucker im Ansatz: ~ 1,24 Kilogramm
Zucker benötigt bis zur Alkoholtoleranz: ~976 Gramm
Am Ende würden bei diesem Ansatz 264 Gramm respektive 13,9 g/l Zucker im Ansatz verleiben.
Nun ist meine Frage, ob ich dummerweise zu viel Honig nachgegeben habe, sodass der Met am Ende zu süß wird? Oder sind die Werte in Ordnung, um am Ende ein lieblichen Wein zu erhalten? Wie hoch sollte die Restsüße im Met ausfallen?
Auf der Honigweikeller-Homepage steht bei dem Punkt "Nachzuckern", dass gegen Ende der Gärung vorzugsweise Zucker statt Honig verwendet werden sollte, was aber auch den Geschmack beeinträchtigen könnte - sofern ich das richtig gedeutet habe. Muss ich jetzt mit einer schleppenden Gärung rechnen, oder macht die geringe Restzuckermenge vom Honig nichts aus?
Über Hilfe würde ich mich freuen.
PS: Ich habe den Thread-Titel aufgrund der schweren Vergleichbarkeit beider Ansätze (was die Profis bereits am Anfang gesagt haben ) angepasst
Ansatz 1 - Discounter-Honig
Alkohol: ~11,5 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: relativ neutral /alkoholisch
Demnach müssten rund 400 Gramm Zucker von der Hefe verarbeitet worden sein. Daher habe ich erneut 1 Kilogramm Honig hinzugegeben. Rein rechnerisch sind so 1,3 Kilogramm Zucker in dem mittlerweile rund 13,5 bis 14 Liter "großen" Ansatz. Da noch rund 3,5 % Vol. fehlen, müssen nochmal knapp 71,9 g/l Zucker vergoren werden. Das entspricht rund 970 bis 1006 Gramm Zucker, die nötig sind. Wenn die Alkoholtoleranz der Hefe erreicht ist, würden 294 bis 330 Gramm Zucker im Ansatz zurückbleiben, was 21 bis 24,4 g/l Restsüße bei diesem Ansatz bedeuten würde.
Ansatz 2 - Imker-Honig
Alkohol: ~12,5 % Vol. gemessen
Geschmack: säuerlich
Geruch: alkoholisch, aber mit fruchtiger Note
Vergorener Zucker: 760 Gramm.
Zugabe von 1kg Honig = ~ 800 Gramm Zucker
Zucker im Ansatz: ~ 1,24 Kilogramm
Zucker benötigt bis zur Alkoholtoleranz: ~976 Gramm
Am Ende würden bei diesem Ansatz 264 Gramm respektive 13,9 g/l Zucker im Ansatz verleiben.
Nun ist meine Frage, ob ich dummerweise zu viel Honig nachgegeben habe, sodass der Met am Ende zu süß wird? Oder sind die Werte in Ordnung, um am Ende ein lieblichen Wein zu erhalten? Wie hoch sollte die Restsüße im Met ausfallen?
Auf der Honigweikeller-Homepage steht bei dem Punkt "Nachzuckern", dass gegen Ende der Gärung vorzugsweise Zucker statt Honig verwendet werden sollte, was aber auch den Geschmack beeinträchtigen könnte - sofern ich das richtig gedeutet habe. Muss ich jetzt mit einer schleppenden Gärung rechnen, oder macht die geringe Restzuckermenge vom Honig nichts aus?
Über Hilfe würde ich mich freuen.
PS: Ich habe den Thread-Titel aufgrund der schweren Vergleichbarkeit beider Ansätze (was die Profis bereits am Anfang gesagt haben ) angepasst
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Re: Erster Versuch: Imker- & Discount-Met
Wie vom HWK beschrieben, wird beim Nachzuckern entweder Zucker/Honig für 1 Vol.-% oder 0,5 Vol.-% beigegeben und dann erstmal vergären lassen. Wenn man noch relativ weit unten liegt, kann man auch Zucker/Honig für 2 Vol.-% beigeben. ABER: ab 12,5-13 Vol.-% sollte man vorsichtig sein und nur noch für 0,5 Vol.-% beimischen.
Sonst riskiert man eben eine schleppende Gärung.
Die Restsüße wird erst AM ENDE der Gärung eingestellt
Bei meinem Met habe ich die Restsüße sogar erst nach dem groben Filtergang eingestellt.
Wie viel Zucker oder Honig du für die Restsüße beimischst, hängt von deinem persönlichen Geschmack ab.
Und noch etwas: Zucker mindert den Geschmack nicht, sondern wirkt als Geschmacksverstärker. Sprich: er fördert sogar den Geschmack
Liebe Grüße,
Mino.
Sonst riskiert man eben eine schleppende Gärung.
Die Restsüße wird erst AM ENDE der Gärung eingestellt
Bei meinem Met habe ich die Restsüße sogar erst nach dem groben Filtergang eingestellt.
Wie viel Zucker oder Honig du für die Restsüße beimischst, hängt von deinem persönlichen Geschmack ab.
Und noch etwas: Zucker mindert den Geschmack nicht, sondern wirkt als Geschmacksverstärker. Sprich: er fördert sogar den Geschmack
Liebe Grüße,
Mino.
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http://www.mino-siena.de
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Re: Erster Versuch: Imker- & Discount-Met
@Minoangelo: Danke nochmal für die Erklärung! Nachdem man die Mainpage nun so oft gelesen hat, verwechselt man beim erneuten Überfliegen schonmal die Aussage einiger Sätze
Aber ich habe jetzt bei beiden Ansätzen rund 300 Gramm Zucker in 50-Gramm-Schritten nachgegeben. Beide Ansätze gären immer noch relativ kräftig kurz nach der Zugabe an. Mittlerweile scheint jedoch der Ansatz mit Imker-Honig nahe am Ende zu sein, da er bereits angenehmer als der Ansatz mit Discounter-Honig schmeckt. Der rapsige Geschmack hat sich auch in der Zwischenzeit ins Blumig-Fruchtige gewandelt. Der Discount-Honig-Anstz schmeckt dagegen noch säuerlich (keine Süße) und weist keine besondere Note auf. Ich denke, wenn er fertig ist wird er wie ein Standard-Met schmecken.
Bis jetzt verlief alles scheinbar ohne Probleme.
Beide Ansätze haben mittlerweile 14 Prozent. Es geht auf die Zielgerade
Aber ich habe jetzt bei beiden Ansätzen rund 300 Gramm Zucker in 50-Gramm-Schritten nachgegeben. Beide Ansätze gären immer noch relativ kräftig kurz nach der Zugabe an. Mittlerweile scheint jedoch der Ansatz mit Imker-Honig nahe am Ende zu sein, da er bereits angenehmer als der Ansatz mit Discounter-Honig schmeckt. Der rapsige Geschmack hat sich auch in der Zwischenzeit ins Blumig-Fruchtige gewandelt. Der Discount-Honig-Anstz schmeckt dagegen noch säuerlich (keine Süße) und weist keine besondere Note auf. Ich denke, wenn er fertig ist wird er wie ein Standard-Met schmecken.
Bis jetzt verlief alles scheinbar ohne Probleme.
Beide Ansätze haben mittlerweile 14 Prozent. Es geht auf die Zielgerade