Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

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Bahnwein
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Re: Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

Beitrag von Bahnwein »

Ich würde eher erwarten, das durch die zunehmende Konzentration des unvergärbaren Zuckers sich die Lebensbedingungen für die Hefe ändern, auch wenn diese nicht direkt etwas damit anfangen kann. Es ist meiner Meinung nach so, das auch kleine Veränderungen in einem (Öko)system immer etwas im Gesamtzusammenhang bewirken, auch wenn man die Gründe dafür Anfangs nicht kennt und Auswirkungen in dieser Art überhaupt nicht erwartet hat.
Ich an deiner Stelle würde nicht versuchen alles vorher komplett erklären zu wollen. Wie du ja selber schreibst, wenn ich mich richtig erinnere, kann man der Illusion der Gesamtkontrolle aufsitzen. Die wirst du aber nie haben, auch wenn der Versuch der Berechenbarkeit eines Prozesses wie der Weinherstellung vielleicht reizvoll ist.
Husky110
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Re: Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

Beitrag von Husky110 »

Hi Bahnwein, (Wie kam der Name eigentlich zustande? Wohnst du an ner Schiene? Wenn ja müssten ja die rumpelten Züge das fast das Schütteln übernehmen... :) )
Bahnwein hat geschrieben: 10 Mai 2021 06:27 Ich würde eher erwarten, das durch die zunehmende Konzentration des unvergärbaren Zuckers sich die Lebensbedingungen für die Hefe ändern, auch wenn diese nicht direkt etwas damit anfangen kann.
Naja - genau das Frage ich mich eben, ob das in dem Fall so ist. Mich würde da eben interessieren inwiefern das Auswirkungen auf die Hefe hat, obwohl es (rein logisch, auf Basis meines beschränkten Wissens, gesehen) das eigentlich nicht haben sollte. :)
Bahnwein hat geschrieben: 10 Mai 2021 06:27 Es ist meiner Meinung nach so, das auch kleine Veränderungen in einem (Öko)system immer etwas im Gesamtzusammenhang bewirken, auch wenn man die Gründe dafür Anfangs nicht kennt und Auswirkungen in dieser Art überhaupt nicht erwartet hat.
Der Meinung schließe ich mich an. Aber genau deswegen frag ich ja nach... Weil ich halt gern wissen möchte was Änderungen im System bewirken können. Für viele Sachen ist das ja schon beantwortet. Beim Schwefel zum Beispiel wissen wir ja recht gut, was die Zugabe wirkt.
Bahnwein hat geschrieben: 10 Mai 2021 06:27 Ich an deiner Stelle würde nicht versuchen alles vorher komplett erklären zu wollen.
Ja gut, dann weiß ich aber nur das gewisse Dinge auf eine gewisse Art und Weise funktionieren, aber halt eben nie genau wie und warum. Da bleibt dann für mich der Wissensstand bei "Es müsste so gehen, der Rest ist Magic!" stehen und das find ich doof. Der Doc hat ja auf der Seite (im Kapitel über die Mikrobiologie) schon einen sehr guten Deep-Dive in die Theorie vorgelegt, aber mir bleiben da halt noch Detailfragen. Kann sein, dass mir da mein Informatiker-Gehirn etwas im Weg ist, weil es halt Dinge gern verstehen will. :)
Bahnwein hat geschrieben: 10 Mai 2021 06:27 Die wirst du aber nie haben, auch wenn der Versuch der Berechenbarkeit eines Prozesses wie der Weinherstellung vielleicht reizvoll ist.
Das stimmt. Irgendwas wird immer schief gehen - spätestens Murphys Gesetz wird irgendwann zuschlagen. :) Aber deshalb hab ich ja auch das Beispiel mit den "Hefe-Kühen" angebracht. Eine Kuh kannst du auch nicht berechnen. Du wirst nie wissen welche Menge Kuh-Mist X bei Heuzugabe Y genau raus kommt. Oder wie viel Milch die Kuh 1357 (Rufname "Elli") morgen genau geben wird. Trotzdem versucht jeder Landwirt seinen Stall und seine Kühe zu optimieren.

Ich möchte hier eigentlich weder Klugscheißen, noch irgendjemanden die Kompetenz streitig machen. Mir geht es letztendlich um Verständnis und Validierung. :)

Grüße

P.S.: Der Met blubbert gerade fröhlich vor sich hin... Etwa alle 8 Sekunden wackelts im Gärspund. :)
Husky110
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Re: Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

Beitrag von Husky110 »

Mal wieder zum Met: Gäraktivität ist durch, Restzucker schmecke ich keinen mehr, also mal durchs Vinometer: 20% - Messunschäfe -> sind wir zwischen 13 und 15%, was dann auch die Toleranz der Hefe wäre. Also gabs heut mal 1,1g Kaliumdisulfit (bei 11l Ansatz) und nun gibts erstmal ne Woche Ruhe.
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Chesten
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Re: Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

Beitrag von Chesten »

Ich kann mir kaum vorstellen dass in 4 Tagen die Gärung abgeschlossen ist !
Husky110 hat geschrieben: P.S.: Der Met blubbert gerade fröhlich vor sich hin... Etwa alle 8 Sekunden wackelts im Gärspund. :)
Du weisst dass Blubbts zählen dich nur verrückt macht!

Die Gärung ist zu Ende wenn die Restsüße über mindestens zwei Wochen stabil ist !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Husky110
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Re: Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

Beitrag von Husky110 »

Chesten hat geschrieben: 14 Mai 2021 13:04 Du weisst dass Blubbts zählen dich nur verrückt macht!

Die Gärung ist zu Ende wenn die Restsüße über mindestens zwei Wochen stabil ist !
Öhm... Ich hab das bis jetzt immer so gesehen, dass wenn ein Blubb in 60 Sekunden kommt, dass da noch aktiv ne Gärung stattfindet. Alles drunter ist quasi "Sparflamme". Das Problem dabei ist, dass die Hefen ja theoretisch "unendlich" gären können mit genug Zucker und Zeit. Also muss man ja quasi mit dem Schwefel die Gärung für beendet "erklären"... Und so wie ich das verstanden hab, soll man das machen, wenn der Alkohol sich innerhalb der Toleranz befindet und (wie du schon sagtest) die Restsüße stabil bzw. bei 0 ist.
Ich frag mich aber wie du auf 4 Tage kommst... ?-? Lt. meiner Doku war die letzte Zuckerzugabe am 06.05. (da hab ich 500g rein gekippt) das sind dann bis gestern 8 Tage... Der Ansatz selbst steht hier schon seit dem 02.05. rum, also knapp 2 Wochen.
Husky110
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Re: Met oder Mööööööt - Mal schauen was es wird...

Beitrag von Husky110 »

So - Met ist in seinen 10L-Ballon zum Ruhen gekommen... inkl. etwas mehr als 30g Zimt auf etwas mehr als 9l Met.
Hab ein kleines Testglas gemacht und Zucker rein zum kosten - boah wird der mal gut! Das Basisrezept ist echt genial!
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