Erbeerwein & seltsame Geruchsnote

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winov
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Erbeerwein & seltsame Geruchsnote

Beitrag von winov »

Hallo liebe Leute,

das hier ist mein erster Post im hier im Forum und und ich fange gleich mal mit einem vermutlichen Weinfehler an ?-|

Gestern meinen zweiten Versuch Erdbeerwein begonnen. Mit ~17kg kleingeschnippelten Erdbeeren, dazu 30ml Antigel und etwa 1L Gärstarter (Portweinhefe) sowie 6g Nährsalz. Kein Wasser zur Verdünnung. Erste Zuckerung nach etwa einem Tag und 6L Fruchtsaftgerinnung mit 500g.

Das Problem ist nun, dass nach etwa ~16 Stunden Gärung, bzw. ~20 Stunden nach Pflücken der Erdbeeren vom Feld, ein leichter Lösungsmittelgeruch bemerkbar war, auch beim Kosten des sich bisher abgesammelten Fruchtsaftes ist eine leichte Note zu schmecken. Kann das ein Gärfehler sein, ich meine, so kurz nach Gärstart?

Wie geschrieben, dies ist mein zweiter Versuch, der erste Versuch letzten Jahres verlief ebenso, mit einer penetranten Lösungsmittelnote im Ansatz. Daher habe ich diesmal die Erdbeeren doppelt gewaschen, beim Schnippeln zweimal geschaut um vergammelte auszusortieren und auch nen hochaggressiven Gärstarter vorbereitet, damit die Prozente schnell steigen.

Habe heute gleich nach feststellen des Geruchs 1,5g Schwefel hinzugefügt, das wird wohl aber den Gegenwärtigen Stand nicht wieder besser machen, oder?

Also hier die Frage: ist das ein Gärfehler oder schmeckt Erdbeerwein halt so "komisch"? :|
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KommandeurMumm
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Beitrag von KommandeurMumm »

Moin winov.

Hast du auf der Homepage nachgelesen? Dort gibt es den Bereich Weinfehler , der dein Problem behandelt.

Hast du für deinen Gärstarter Flüssighefe benutzt? War der Gärstarter in Ordnung (Geruch nur nach Hefe, gute Gasentwicklung)?

So wie du den Ansatz gemacht hast weiss ich nicht, inwieweit die Hefe gegen all die wilden Keime ankommt. Wieso hast du eigentlich kein Wasser zugesetzt? Bei mir war das bisher bei jedem Ansatz nötig...

Grüße!
"Der Mann, der den Berg abtrug, ist der gleiche, den man jahrelang kleine Steine tragen sah."
- Chinesische Weisheit
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fibroin
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Erbeerwein & seltsame Geruchsnote

Beitrag von fibroin »

Hallo winov,
hast du denn keinen Zucker zugegeben? Die Erdbeeren bringen wenig Zucker mit, dieser ist in wenigen Tagen vergoren. Ebenso Wasser, der die Erdbeermatsche etwas flüssiger macht.
Lösungsmittelgeruch deutet auf wilde Vergärung hin, was eigentlich mit Portweinhefe nicht passieren sollte. War der Gärstarter richtig schaumig beim Zugeben?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
winov
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Beitrag von winov »

Hallo!

Der Gärprozeß verläuft mit sonstigen Weinansätzen verglichen recht gut, der Gärstarter hatte ebenfalls vor dem Aufgießen gut geblubbert und roch vorbildlich nach Hefe. Die Weinhefe war Kitzinger Trockenhefe (Portwein) und die lief bis jetzt bei mir immer ziemlich zügig an. Nach 24h läuft der Gärprozess beim aktuellen Erdbeerwein jedenfalls auf vollen Touren.

Den Wasserzusatz nehme ich möglichst nur um den Säuregehalt wenn nötig zu reduzieren, ansonsten reicht ein Liter Gärstarter aus um ~15L Maische bis zur Oberkannte unter Flüssigkeit zu setzen. Nach einem halben Tag ist dann eh genug Fruchtsaft abgeschieden um Zucker zusetzen zu können. So unverdünnt schmeck der Wein einfach viel intensiver.

Nach etwas Suche im Forum habe ich mittlerweile ein paar ähnlich gelagerte Beiträge gefunden: Erdbeeransatz und Plastikgeruch... Dann wirds der entsprechende unter "Weinfehlern" beschriebene Uhugeruch durch wilde Hefen wohl sein.
Fragt sich dann aber, wie man dem entgehen soll, wenn schon nach einem gefühlten halben Tag der Ballon nach Leim riecht... Selbst wenn man die Maische mit Ultrapotenten Hefen zuschüttet werden die es ja kaum in der kurzen Zeit schaffen die wilden Hefen zu verdrängen. :?:

[Dieser Beitrag wurde am 25.06.2013 - 23:40 von winov aktualisiert]
crash
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Erbeerwein & seltsame Geruchsnote

Beitrag von crash »

So ... nu meld ich mich auchmal wieder zu wort ...

ich hab vor knapp 2 Wochen auch Erdbeerwein angesetzt ... und der hat so elendig chemisch gestunken, dass ich ihn in ein anderes Zimmer verbannt habe.
Ich glaube aber nicht, dass da Wildhefen gegoren haben (und im Forum sind noch einige Beiträge zu finden, in denen von Anfangs stinkender Erdbeergärung berichtet wird).

Noch kurz zu meinem Vorgehen -- hat eigentlich ganz gut funktioniert (alternative wäre das in den Gärstarter reinschnibbeln, weiß nimmer wieso ich des ned gemacht hab):

* paar Tage vorher 0.5l Gärstarter mit Kitzinger Trockenhefe (Burgund) angetsetzt
* Erdbeeren geschnibbelt und schlechte Teile weg und immer gleich mit bissl Zucker in den Ballon -- hätt' man _so_ noch zu Eis essen können ;)
* Gärstarter, Nährsalz und Wasser dazu

am nächsten Tag hab ich nochmal Erdbeeren reingeschnibbelt (und Wasser/Zucker/Nährsalz ergänzt) ... wolle ich noch mehr reinschnibbeln (jetzt ists wieder so ein kleiner 7l Ansatz dass der konstante Anteil der Arbeit eigentlich zu groß ist), aber das hat dann _so_ übel angefangen zu stinken :?: , dass ich dachte, ich kann daraus bestenfalls noch Nagellackentferner oder so destilieren. Das ist dann verflogen, roch nach paar Tagen nurnoch sehr penetrant nach überreifen Erdbeeren und jetzt riechter eigentlich nurnoch Erdbeerig. :)

So ... der Vollständigkeithalber hab ich mal noch das vollständige Rezept ergänzt ;) (im Wesentlichen das FruWeiKe-Rezept):

Gärstarter:
Code: 1: 2: 3: 4:    *  0,4l Apfelsaft (trüb)
 *  0.4g Nährsalz
 *   40g Zucker
 * 0.25g Trockenhefe Kitinger "Burgund"
Code: 1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8:    *  4018g reife Erdbeeren (erste Ladung: 3138g (nachm Schippeln) Erdbeeren)
 *   660g Zucker (erste Ladung: 550g auf Erdbeeren)
 *  5.98g Zitronensäure
 *  4.54g Nährsalz
 *  alles Gärstarter
 *     2l Wasser
 *    20g Antigel
 * auf 7l Wasser aufgefüllt
winov
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Beitrag von winov »

Hey, danke für die Info! Da bin ich ja noch guter Hoffnung dass ich den aktuellen Aufsatz nicht wegkippen muß :D
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Letztlich kann man nur "weitermachen", Fehlgeschmäcker korrigieren sich hin und wieder auch von selbst.

Tja, wo genau das Problem liegt kann ich nicht sagen. Meine Erdbeeransätze haten schon mal einen ausgeprägten Gärungsböckser, nach Fusel haben sie zum Glück noch nie gerochen :?: Im Zweifelsfall kann es nicht schaden wenn man bei möglichen "Probemweinen" zu einer Killerhefe greift die das Wildvolk möglichst klein hält.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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