Erster Met

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Kreidler90
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Erster Met

Beitrag von Kreidler90 »

Hallo liebe Community,

hier ist wieder einmal ein Ersti der noch Fragen zu seinem ersten Met hat.
Die Foren habe ich bereits durchsucht und die Websiten kenne ich natürlich auch. Leider habe ich, ggf. aufgrund fehlender Erfahrung, mein Problem nicht finden können. Ein bekannter hat das Rezept der Website genutzt und ich wollte nicht so viel Apfelsaft nutzen, da mir dies zu sehr nach Apfel geschmeckt hat.

Meine Vorgehensweise/ Rezept:
https://www.youtube.com/watch?v=ildRSUSWmc8

Für ca. 5l Met habe ich folgende Sachen benutzt:
  • 1,5kg Waldhonig
    ca. 3l Wasser
    ca. 0,5l Tee (aus 1x halbe Orangenschale + 20 Rosinen + Schwarzer Tee) -> Tannin
    2g Portweinhefe trocken

Zu meinem "Problem":
Den Met den ich angesetzt habe (15.09.19) hat wunderbar gegärt (ohne das ich zwischendurch geschüttelt habe) und als Laie habe ich diesen nach ca. 5 Wochen abgezogen und erstmal weiter stehen lassen. Da der Met sehr säuerlich und viel Kohlensäure (prickeln) hatte, habe ich diesen weitere 4 Wochen stehen gelassen. Da er zu dem Zeitpunkt immer noch sauer und viel Kohlensäure hatte, habe ich weitere 500g Honig dazugegeben mit etwas Wasser.
Bis heute schmeckt der Met noch sehr säurlich, die Kohlensäure ist jedoch weniger geworden.

Durch Beiträge im Forum und da ich den Alkoholgehalt mittlerweile messen kann (https://www.amazon.de/gp/product/B005QN ... UTF8&psc=1 Das Gerät sagt 3,5%) habe ich die Woche einen Gärstarter nach Anleitung der Website angesetzt und heute hinzugegeben. Dazu habe ich den Inhalt von dem einen Gärballon auf 2 Gärballons verteilt.

Da es mittlerweile kälter geworden ist, habe ich die Ballons vor die Küchenheizung gestellt. Bei der Temperaturmessung habe ich nämlich festgestellt das der Met nur ca. 18°C hatte.

Das Ganze lasse ich jetzt erstmal weiter stehen.


Problem 2:

Ich habe vor einem Monat nochmal neuen Met angesetzt mit Lindenblütenhonig mit dem gleichen Rezept wie oben. Dieser scheint bisher gar nicht zu gären (Als Laie definiere ich dies durch das blubbern vom Gärröhrchen). Deswegen habe ich hier bereits 2x rehydrierte Trockenhefe mit Nährsalz hinzugegeben.
Die erste Trockenhefe war Portwein und die 2 fuhren danach waren diese Hefe: https://www.arauner.com/weinbereitung/g ... hefe-100-g

Dort habe ich heute einen gerieben Apfel hinzugegeben und warte erstmal ab.


Meine Frage wäre nun: Gehe ich in die richtige Richtung oder sind meine Ansätze gar nicht mehr zu retten?

Beste Grüße,
Kreidler90
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Fruchtweinkeller
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Re: Erster Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Kreidler,

willkommen hier bei uns.

Leider trifft dich jetzt mein gebündelter "Ich habe da ein Rezept im Internet gefunden..."-Frust, der eigentlich diejenigen treffen müsste die diese Rezepte zu verantworten haben. Insofern hoffe ich dass dich das nicht von der Weinherstellung abbringt, das ist ein tolles Hobby ;) Eigentlich :(

Zunächst einmal sehe ich mir keine Youtube-Videos zur Weinherstellung mehr an und noch viel weniger kommentiere ich sie. Erstens ist das in der Regel nicht gut für meinen Blutdruck, zweites ist die Plattform letztlich kommerziell... dort verbreiteten Bullshit werte ich nicht auf mit sinnvollen Kommentaren oder Klicks. Wenn du Probleme mit dem dortigen Rezepten hast wäre der Urheber des Videos der erste Ansprechpartner.

Wenn man deine Herangehensweise mit denen von mir auf der zu diesem Forum gehörenden Webseite (bitte oben klicken) vergleicht fällt an Unterschieden auf:
-Viel Zucker (resultiert in Gärstockung)
-keine Nährsalze (resultiert in Gärstockung)
-kein vernünftiges Säuremanagement (wird nicht ausgewogen schmecken)
-es ist unklar wie der Wein stabilisiert/Nachgärungen verhindert werden sollen

Daran lässt sich wenig "reparieren", die Grundlagen für einen soliden Honingwein werden beim Ansetzen geschaffen. Und da fährst du mit dem Rezept dieser HP besser. Zum monierten "Apfelgeschmack" steht übrigens auch etwas in der FAQ. Und dass du mit dieser Senkspindel den Alkoholgehalt nicht bestimmen kannst steht da auch. Physikalisch ist das gar nicht möglich.

Das du einen zweiten Ansatz gestartet hast obwohl die Numero Uno Probleme bereitet ist... sagen wir mal "gewagt". Um den überhaupt in Gang zu bringen wirst du mit Wasser verdünnen müssen, was die anderen Probleme nicht löst.

Sieh zu dass du die Ansätze als Federweißer wegtrinkst und mache es danach besser. Lies dir vorher nochmal die Homepage komplett durch. Ja, das ist viel Information, aber wenn man die Grundprinzipien inhaliert hat ist's kein Hexenwerk ;)

Viel Erfolg!
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Martinve7
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Re: Erster Met

Beitrag von Martinve7 »

Zu Youtube-Rezepten und Messverfahren ist für mich damit alles gesagt. :clap:

Allerdings reibe ich mich immer an der Äußerung, dass Met durch Apfelsaft nach Apfel schmeckt. Noch nie konnte ich in meinem Met Apfel schmecken, genauso wenig in meinem Apfelwein. Ich finde in einem Wein auch keinen Traubengeschmack wieder. Ein trockener Met, mit Apfelsaft angesetzt, schmeckt vielleicht in Richtung Apfelwein, wobei ich diesen Effekt auch erzeugen kann, wenn ich ohne Apfelsaft, aber mit viel Zitronensäure arbeite. Mit längerer Lagerzeit wird dieser "Beigeschmack" aber immer weniger.

Beim Apfelsaft im Met geht es zum einen um den Eintrag von Säure und zum anderen um Trubstoffe. Beides kann ich in gewissem Maße "ersetzen" bzw. minimieren durch geriebenen Apfel und Milchsäure. Ich habe da auch länger mit experimentieren müssen, bis mir das Ergebnis geschmeckt hat.
Aber ganz ohne Apfel ist mir das Risiko zu hoch, dass es Probleme gibt, und der Met schmeckt auch irgendwie langweilig.
Gruß
Martin
Kreidler90
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Re: Erster Met

Beitrag von Kreidler90 »

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure ehrlichen Antworten =)

Ich werde einfach nochmal von vorne Anfangen und das Basis-Rezept verwenden und von da an für mich weiter verfeinern, wie auch du es getan hast Martin. Das habe ich halt direkt versucht mit gefährlichen Halbwissen -> selbst schuld :D

Das Thema kann geschlossen werden ;)

Beste Grüße,
Kreidler
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