Vorstellung und Frage zur Hefe

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Brumml
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Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Brumml »

Guten Tag zusammen,

bevor ich euch mit meinen Fragen belästige, möchte ich mich kurz vorstellen.
Gestatten? Mein Name ist Roland ich bin 47 Jahre jung glücklich verheiratet und im schönen Mittelfranken zu Hause.
Neben meinem Job, Frau, Hunden , Haus und Garten, vertreibe ich meine Freizeit mit den Bienen bzw. meiner Hobbyimkerei.
Mittlerweile habe ich eine stattliche Anzahl von Völkern aufgebaut, so dass ich nun auf die Idee kam, den Resthonig aus 2017 zu einem ordentlichen Met zu vergären.
Bevor ich die nun knapp 100Kg (jeweils in Lebensmittelechten 14Kg- Eimern abgefüllt) Honig vergäre, möchte ich mit einem 20L Testansatz nach dem Basisrezept meine ersten Erfahrungen sammeln.
Da ich schon einige Liter Maische für die Schnapsbrennerei vergoren habe, sollten die Basics bekannt sein, wobei die Nachzuckerei, abziehen des Weins sowie die Klärung noch zu erlernen wären.

Bevor ich mich nun an den Start wage, stellt sich mir die Frage nach der Auswahl der richtigen Hefe.
Bei dem zu vergärenden Honig handelt es sich um eine Mischung von Raps und Frühjahrsblütenhonig, der Rapsanteil dürfte in etwa bei ca. 80% liegen.
Aus den Met- Tagebüchern konnte ich entnehmen, dass die Mehrheit der Winzer auf die Portweinhefe setzen, die in etwa einen Alkoholanteil von ca. 16% liefert. Nun 16% erscheinen mir etwas viel, gerade wenn es darum geht die feinen Blütenaromen zu erhalten und nicht im Sprit untergehen zu lassen. Wir hatten erst am Sonntag einen Test, Met aus Blütehonig mit 16 und 13%, der 13%ige war wesentlich runder, aromatischer als der 16%ige der im Vergleich wirklich "spritig" daherkam (wenn man das überhaupt so bezeichnen mag), wobei anzumerken ist, dass Beide aus unterschiedlicher Quelle und Blütenhonig- Zusammenstellung stammten.
Deshalb meine Frage, können beim Met die Heferassen das geschmackliche Ergebnis beeinflussen (was beim Schnaps durchaus der Fall ist), oder gehe ich da mit zu viel Erwartungshaltung ran? Des weiteren, welche Heferasse wäre für einen Met der mehr auf natürliches Aroma abzielt aus eurer Erfahrung zu empfehlen?

Fragen über Fragen....

Danke für eure Zeit und für euren Input.

Gruß Roland
Metinchen
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Metinchen »

Hallo Roland, herzlich willkommen!
Auf alle Deine Fragen kann man gar nicht so in Kürze eingehen, daher nur die abgekürzte Antwort ;) .
Kennst Du den Fruchtweinkeller/Honigweinkeller? Die Web Site zum Forum mein´ich. Einfach oben auf das Banner klicken und erstmal quer lesen damit man weiß wo man was findet. Nicht das wir hier nicht gerne auf Fragen antworten, aber besser als es dort erklärt ist kann man es nicht erklären.
Auch eine Low alc Hefe kann 16% schaffen, aber mit viel Gezicke.
2 verschiedene Mete sind nicht vergleichbar. Selber habe ich schon viele Mete mit 15 -16% getrunken, Spritig sind diese nur wenn das Harmoniedreieck aus Säure Zucker und Alkohol nicht ausgewogen ist.
Für Met würde ich immer eine robuste Südweinhefe nehmen, Portwein ist schon gut oder Burgunder oder falls du die noch findest die Haute Sauternes, oder eine der vielen anderen. Warum Südweinhefe? Die erzeugen Glyzerin, das gibt gerade bei einem Met ein tolles Mundgefühl. Für 13% igen Met würde ich mich lieber mit Filtermethoden beschäftigen, da kannst Du die Hefe zu jedem beliebigen Alkoholgehalt verhungern lassen, klären, filtern, Restsüße einstellen, steril filtern. Bei Honigmengen von 100 kg lohnt sich ein Filter schon (über kurz oder lang besorgen sich alle die bei diesem Hobby bleiben einen Filter :pfeif: ).
Grüße Metinchen
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Metinchen hat schon auf den wesentlichen Punkt hingewiesen (danke!): Das Harmoniedreieck. Mit genügend Säure und Restsüße schmeckt auch ein hochalkoholischer Wein nicht sprittig. Ergänzend möchte ich betonen dass "gesetzeskonforme" Honigweine für den Verkauf systematisch zu wenig Säure enthalten.
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Brumml
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Brumml »

Hallo zusammen,

erstmals danke für euer Feedback, dann werde ich eure Tipps mal beherzigen und mich nach dem notwendigen Equipment umsehen.

Gruß und eine schöne Woche

Roland
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Martinve7
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Martinve7 »

Ich vergäre meinen Met grundsätzlich mit Kitzinger Portweinhefe,eben wegen dem Glycerin. Ich habe zu Weihnachten einige kg Honig vom Imker aus dem Nachbardorf bekommen, cremig weiß und nicht sehr aromatisch, qualitativ aber sehr gut. Der Met daraus lagert bei mir im Keller in Ballons. Letzte Woche habe ich ihn mal verkostet, und er bekommt immer deutlicher, fast schon dominant eine Holunderblüten Note. Im Honig war davon nichts zu merken.
Met ist immer für Überraschungen gut. :mrgreen:
Gruß
Martin
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Imker2306 »

Hallo zusammen, bitte entschuldigt meine lange Abtrünnigkeit hier im Forum!
Zum Thema: ich vergäre meinen Met mit einer Turbohefe. Diese kann ich bei erreichen des nötigen Alk-gehaltes verhungern lassen. Nach dem Klären wird mit Honig auf die gewünschte Süße eingestellt. Heuer hatte ich das "Glück"/ Pech mit Steinhonig gesegnet zu sein. Steinhonig ist ein sogenannter Melizitosehonig. Dieser besteht aus einem 3wertigem Zucker welcher in den Bienenwaben steinhart wird so das er nicht mehr geschleudert werden kann. Die Bienen kann man auf diesem Honig auch nicht überwintern da er nicht gelöst werden kann und obendrein als Waldhonig zu Mineralstoffreich ist und somit den Darm der Bienen zu sehr belastet.
Einzig einen hervoragenden Met kann man daraus herstellen da der Melihonig ein unvergleichliches Aroma hat er schmeckt sehr malzig,würzig,kräftig.
Gruß Olaf
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Imker, schön von dir zu hören, ist hier aber irgendwie off-topic ;)
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Re: Vorstellung und Frage zur Hefe

Beitrag von Moneysac »

Imker2306 hat geschrieben: 02 September 2018 21:21 Zum Thema: ich vergäre meinen Met mit einer Turbohefe. Diese kann ich bei erreichen des nötigen Alk-gehaltes verhungern lassen.
Von einer Turbohefe würde ich für Wein grundsätzlich abraten. Die Hefen sind in der Regel eher für Brennmaischen gedacht. Verhungern lassen kannst du grundsätzlich jede Hefe, dass gilt nicht nur für Turbohefe.
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