Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

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SniPod
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Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von SniPod »

Hallo liebes Forum,
ich habe mich nach dem lesen einiger Beiträge mal hier angemeldet und hoffe Ihr könnt mir helfen.

Wie so viele Anfänger habe ich einfach ein Rezept genommen, was da draußen im Netz so rumschwirrt und wollte mal meinen eigenen Met machen.
Das habe ich auch weiterhin vor und auch - wenn es denn mal funktioniert - regelmäßig.

Jetzt habe ich aber ein Problem mit meinem ersten Ansatz, der wie folgt hergestellt wurde:
1. 6L Wasser abgekocht
2. 3kg Honig im (anderen) heiß-Wasserbad verflüssigt und im Wasser aufgelöst.
3. Abkühlen lassen auf ca. 35°
4. Zugabe von 600ml naturtrüben Apfelsaft, Hefenährsalz und einer Falsche Flüssighefe
5. in Gärbehälter gegeben und mit Rörchen versehen.

Dann hat sich 2 Tage lang nichts getan, da wurde ich schon stutzig und habe mal einen Gärstarter mit Trockenhefe gemacht (ca. 500ml naturtrüber Apfelsaft, 50g Zucker, Hefenährsalz und rehydrierte Hefe) Der ging dann in der Flasche auch gut ab und nach circa 12 Stunden habe ich den Starter zum Metansatz.

Da tut sich jetzt wieder relativ wenig bis gar nix... Hat jemand vielleicht noch einen Tipp für mich? Zu viel Honig und daher sehr langsame Gärung oder so? Verdünnen, Zuckern, ...? Oder Wegschütten ( ?-| :( )
Metinchen
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von Metinchen »

Hallo und herzlich willkommen.
Ja die Rezepte im Netz.... :?
Du hast auf jeden Fall zuviel Honig für den Gärstart drinnen. Verdünne mal so, das du auf ca 10l Ansatz mit 2 kg Honig kommst. Dann raspel mal 3 bis 4 Äpfel rein, das gibt der Hefe Nährstoffe und dem CO² Trübstoffe damit es sich besser löst und rausblubbert. Abkochen vom Wasser ist nicht nötig, gucke nur das es in etwas die Temperatur vom Ansatz hat.
Das ist nun nur als erste Hilfe Maßnahme zu sehen. Wenn es nun schnell losgeht, lies Dir mal die genaue Anleitung vom Honigweinkeller/Fruchtweinkeller durch (oben auf das Banner klicken). Wichtig ist zunächst das Kapitel über Säure im Wein. Später dann über die Stabilisierung, aber das hat ja noch ein bißchen Zeit. Ich hoffe nur Du hast keine Backhefe genommen sondern eine Reinzuchthefe, Nährsalze sind im neuen Starter vorhanden, von daher sollte es klappen.
Grüße
Blumen sind das Lächeln der Erde!
(Herkunft unbekannt)
SniPod
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von SniPod »

Hallo Metinchen und vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe aktuell circa 9L Ansatz, wenn meine Berechnungen korrekt sind :lol: sollten es dann bei 3kg Honig 15L sein, also 6L Wasser hinzufügen.
Leider habe ich nur zwei 5L Gärballons, ich habe jetzt noch einen 20L bestellt, der kommt morgen, spätestens Samstag... das sollte ja noch gehen, oder?

Noch einen Gärstarter brauche ich dann aber nicht, oder? Einfach Wasser und Äpfel dazu und hoffen dass es los geht?
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Chesten
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von Chesten »

Das Hauptproblem ist das zu wenig Hefe im Ansatz ist.
Auf den Fläschchen der Flüssighefe steht zwar " bis zu 50 L" aber das ist völliger Blödsinn !
Da ist maximal nur 0,1 g Hefe drin und damit es richtig gärt braucht es ca. 1 g auf 10 Liter Trockenhefe.
Erschwerend kommt der viele Honig hinzu.
Bei solchen einem schlechten Start kann man nicht viel machen außer wenn du von der selben Heferasse diese noch als Trockenreinzuchthefe hättest.
Verdünnen kannst du auch nicht weil du keinen Platz hast da hilft nur ein paar Äpfel rein und warten.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
SniPod
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von SniPod »

Chesten hat geschrieben: 15 März 2018 11:41 Das Hauptproblem ist das zu wenig Hefe im Ansatz ist. [...]
Da ist maximal nur 0,1 g Hefe drin und damit es richtig gärt braucht es ca. 1 g auf 10 Liter Trockenhefe.
Wie gesagt ich habe ja noch mal einen Hefestarter mit Trockenhefe gemacht, also da sollte jetzt schon einiges drin sein an Hefe...
Chesten hat geschrieben: 15 März 2018 11:41 Verdünnen kannst du auch nicht weil du keinen Platz hast da hilft nur ein paar Äpfel rein und warten.
Ich habe jetzt noch mal einen 20L Gärballon bestellt, da soll dann alles rein + Äpfel + Wasser und ab geht die Post (hoffentlich)
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Chesten
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von Chesten »

[quote="="SniPod""]4. Zugabe von 600ml naturtrüben Apfelsaft, Hefenährsalz und einer Falsche Flüssighefe
5. in Gärbehälter gegeben und mit Rörchen versehen.

Dann hat sich 2 Tage lang nichts getan, da wurde ich schon stutzig und habe mal einen Gärstarter mit Trockenhefe gemacht (ca. 500ml naturtrüber Apfelsaft, 50g Zucker, Hefenährsalz und rehydrierte Hefe) Der ging dann in der Flasche auch gut ab und nach circa 12 Stunden habe ich den Starter zum Metansatz.[/quote]

OK jetzt habe ich das richtig gelesen ;) .
SniPod hat geschrieben:Wie gesagt ich habe ja noch mal einen Hefestarter mit Trockenhefe gemacht, also da sollte jetzt schon einiges drin sein an Hefe...
Du muss bei Trockenhefe keinen extra Gärstarter machen wenn du die in einem Glas mit lauwarmen Wasser un ein Teelöffel Zucker hydrierst sollte wenn die Hefe in Ordung ist nach nicht mal einer Stunde sich diese bemerkbar machen. Und Trockenhefe muss man auch nicht abwiegen ich nehme auf ca. 10 Liter immer ca. 1,5 Teelöffel dann gärt es nach ca. 2 Stunden schon.

Wie viel Trockenhefe hast du verwendet ?
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Igzorn
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von Igzorn »

Und das Abkochen treibt sämtlichen gelösten Sauerstoff aus dem Wasser. Den braucht die Hefe aber um sich zu vermehren. Später, wenn die Gärung löppt ist das unwichtig, aber in der empfindlichen Anfangsphase wäre mehr Sauerstoff gut. Luft einquirlen kann anfangs helfen.
In Verbindung mit zu viel Honig und zu wenig Hefe ist das Ergebnis nicht verwunderlich.
Wenn Du verdünnst, dann sprudelnd umfüllen, damit jetzt noch Sauerstoff gelöst wird.
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
SniPod
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von SniPod »

Chesten hat geschrieben: 15 März 2018 15:54 Du muss bei Trockenhefe keinen extra Gärstarter machen wenn du die in einem Glas mit lauwarmen Wasser un ein Teelöffel Zucker hydrierst sollte wenn die Hefe in Ordung ist nach nicht mal einer Stunde sich diese bemerkbar machen. Und Trockenhefe muss man auch nicht abwiegen ich nehme auf ca. 10 Liter immer ca. 1,5 Teelöffel dann gärt es nach ca. 2 Stunden schon.

Wie viel Trockenhefe hast du verwendet ?
Okay!
Ich habe ein Päckchen verwendet, das sollten 5g gewesen sein
Igzorn hat geschrieben: 15 März 2018 17:35 Und das Abkochen treibt sämtlichen gelösten Sauerstoff aus dem Wasser. Den braucht die Hefe aber um sich zu vermehren. Später, wenn die Gärung löppt ist das unwichtig, aber in der empfindlichen Anfangsphase wäre mehr Sauerstoff gut. Luft einquirlen kann anfangs helfen.
In Verbindung mit zu viel Honig und zu wenig Hefe ist das Ergebnis nicht verwunderlich.
Wenn Du verdünnst, dann sprudelnd umfüllen, damit jetzt noch Sauerstoff gelöst wird.
Okay, das habe ich verstanden. Naja Abgekocht war es auch nicht wirklich, das waren so um die 75-80°



uuuund gute Neuigkeiten, als ich vorhin heim kam ging es endlich rund an meinem Met! Es war etwas schaum oben drauf und beim schwenken hat es auch ordentlich geblubbert!

Also Säure bestimmen, ggf. einstellen und den Met, met sein lassen? Oder die Säure erst einstellen wenn die Gärung aufgehört hat und ich das erste mal nachsüße?
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von Igzorn »

Erst die Säure. Das ist für Anfänger wichtig. Sonst verdünnst Du den Ansatz hinten raus und er gärt wieder los. Leider hab ich das zu spät erkannt und 25 l Johannisbeeren sind mir verschimmelt. Ich hab geweint.... :cry:
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von SniPod »

Igzorn hat geschrieben: 15 März 2018 22:36 Erst die Säure. Das ist für Anfänger wichtig. Sonst verdünnst Du den Ansatz hinten raus und er gärt wieder los. Leider hab ich das zu spät erkannt und 25 l Johannisbeeren sind mir verschimmelt. Ich hab geweint.... :cry:
Das ist natürlich sehr ärgerlich!

Kurze Frage noch: von selbst gast das Met nicht wirklich aus, also nur durch ordentliches Schwenken... Soll ich vielleicht doch mal nen Apfel oder zwei reinreiben? Das sollte ich dann ja auch machen bevor ich die Säure einstelle.
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Chesten
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von Chesten »

SniPod hat geschrieben:Kurze Frage noch: von selbst gast das Met nicht wirklich aus, also nur durch ordentliches Schwenken... Soll ich vielleicht doch mal nen Apfel oder zwei reinreiben? Das sollte ich dann ja auch machen bevor ich die Säure einstelle.
Grob gehackte Äpfel, mit Schale aber ohne Kernhaus, helfen eigentlich sehr gut dass das CO2 austreten kann.
Es ist normal das beim Schütteln immer sehr viel mehr CO2 austritt als wenn der Wein nur rum steht.

[quote="SniPod"Ich habe ein Päckchen verwendet, das sollten 5g gewesen sein[/quote]

OK das reicht dicke :lol: :lol: :lol: !
SniPod hat geschrieben: Es war etwas schaum oben drauf und beim schwenken hat es auch ordentlich geblubbert!
Super :clap: ! So soll es sein !
SniPod hat geschrieben:Also Säure bestimmen, ggf. einstellen und den Met, met sein lassen? Oder die Säure erst einstellen wenn die Gärung aufgehört hat und ich das erste mal nachsüße?
Bei Fruchtweinen sollte man nach dem Abmaischen die Säure messen und ggf . dann verdünnen da jede Verdünnung zur Problemen führt je später diese gemacht wird. Aber das ist für dich und deinen Met nicht von belangen da ein Met wohl nie zu viel Säure hat sondern immer zu wenig ;) .

Ein gewisser Säuregehalt schutzt den Met vor Verderb wenn noch nicht genug Alkohol gebildet wurde. Aber jetzt würde ich mich freuen das der ordentlich gärt und die Säure erstmal Säure sein lassen die kannst du auch immer noch nach der Gärung einstellen.

Wenn du jetzt die Säure einstellen willst musst du zwei Dinge beacheten:
1.
Das gelöste CO2 im Wein erhöht den gemessenen Säuregehalt mittels Blaulauge deswegen am besten die die Probe vorher mit einem Löffel oder Milchschäumer entgasen.

2.
z.B: Zitronesäure ist nicht gärungsstabil und kann sich zum Teil bei der Gärung abbauen.
Milchsäure ist zwar gärungsstabil aber zu viel darfst du nicht verwenden sonst schmeckst nach Sauerkraut 8-! !
Nie mehr als 35 ml 80%tige Milchsäure auf 10 L nehmen !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
SniPod
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Re: Probleme eines Anfängers (Met Gärt nicht / langsam)

Beitrag von SniPod »

Hallo,
ich wollte mich mal wieder melden und mich mit einer Frage an Euch wenden.
Nach gut 2 Wochen lässt die Gärung gerade ziemlich nach... bei dem einen 5L Behälter blubbt es jetzt nur noch circa alle 5 Sekunden, bei dem anderen nur alle 10. Alkoholgehalt habe ich mit circa 8% bestimmt. Ist es schon an der Zeit nachzuzuckern oder eher noch warten?

Viele Grüße
Antworten

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