Kirschmet schmeckt bitter
Verfasst: 21 Januar 2018 15:03
Hallo liebe Weinprofis!
Ich bin vor ca. einem halben Jahr unter die Hobbywinzer gegangen und neu im Forum. Bisher habe ich nur Met bzw. Melomels hergestellt. Und, was soll man sagen, die ersten 4 Mete sind tatsächlich was geworden. Nr. 5 und 6 sind in der Mache, wobei Nr. 6 mir Sorgen macht...ich habe zunächst versucht, einen passenden Beitrag zu finden, aber aufgrund der spezifischen Ausgangsbedingungen und mangels einer Erleuchtung durch die bisherige Recherche mache ich mal ein neues Thema auf.
Zunächst habe ich mich nach eingehender Recherche im Honigweinkeller mit der nötigen Ausrüstung eingedeckt und mich weitgehend an das Basisrezept und die Nachzuckermethode gehalten. Ich habe für meine Mete allerdings eine deutlich höhere Honigmenge verwendet, weil wir schon immer liebliche bis sehr liebliche Weine bevorzugt haben (4,5 kg Honig auf 10 l Wein).
Ich habe zunächst mit Nachzuckern gearbeitet, dann aber die nächsten 3 Ansätze direkt mit dem ganzen Honig angesetzt. Als Trubstoff habe ich immer Mehl verwendet. Das hat so zwar alles super geklappt und hat einen gar köstlichen Met ergeben, aber ich wollte dennoch ein wenig besser werden und habe die Honigmenge halbiert, um die Hefen weniger zu stressen. Zudem habe ich gelesen, Apfel sei besser als Mehl zur Trübung. Den restlichen Honig wollte ich über Nachzuckern zufügen. Zudem habe ich das Mehl durch einen geriebenen Apfel ersetzt. Hier zunächst mal das Rezept:
Bienenhonig 4,5 kg (bisher sind davon 2,5 kg im Ansatz)
Wasser 4 l
Kirschsaft 4 l
Hefenährsalz 4,5 gr
Milchsäure 80% 30 gr (eingestellter Säurewert ca. 5,5 g/l)
Apfel 150 gr
Trockenhefe 2 gr
Antigel 5 ml
Tannin 0,6 gr
Zucker 50 gr (im Starter)
Angesetzt wurden in der Regel 11l in einem 15l Ballon.
Gestartet habe ich mit einer Starterkultur (0,5l Kirschsaft, 50gr Zucker, 0,5gr Trockenhefe, 0,5gr Hefenährsalz). Die Mengen sind im Rezept oben enhalten. Honig ist zunächst 2,5 kg eingemischt, der Rest soll nachgesüßt werden, um die Hefen nicht zu sehr zu stressen.
Jetzt zu meinem Problem:
Met Nr. 6 soll wieder ein Kirschmet werden, da dieser uns am besten geschmeckt hat. Wir haben an dem ursprünglichen Rezept (das super geworden ist), Folgendes geändert: Wald- statt Blütenhonig, ein Apfel statt Mehl, 2,5 statt 4,5 kg Honig zu Beginn, Tannin hatte ich vorher keins drin.
Meine ersten Mete haben alle immer nach dem jeweiligen Saft geduftet, was man beim Schütteln und der entsprechenden Gasentwicklung beobachten kann. Nach einer Weile kam der Geruch von Alkohol dazu. Der neue Kirschmet riecht allerdings von Anfang an eher streng und ein wenig nussig. Kirschgeruch nehme ich garnicht wahr. Neben dem Geruch stört mich auch der Geschmack. Der Met schmeckt leider fürcherlich, ich würde ihn als bitter beschreiben (der Geschmack erinnert mich an den Geruch von Wärmesalbe vom Thaiboxen - falls jemand die Salbe kennt...). Dazu kommt eine gewisse Apfelweinnote, was wohl vom Apfel kommt. Kirsche oder Honig schmecke ich nicht raus. Die Gärung an sich läuft zufriedenstellend, nach 2 Wochen messe ich heute mit dem Vinometer 11% vol. Der Ansatz hat durchgehend ordentlich Gas produziert, jetzt lässt es allmählich wie erwartet nach.
Jetzt die Masterfrage:
Ist hier was schief gelaufen und wenn ja, was könnte es gewesen sein? Ich habe im Honigweinkeller gelesen, dass der Met zu diesem Zeitpunkt nicht schmeckt und dass sich das wieder gibt. Ist das u. U. normal und legt sich durch das nachzuckern, oder habe ich mir womöglich doch einen Weinfehler eingefangen?
Die Öchslewaage prophezeite dem Ansatz bis 14%, d. h. bei vermuteten 11% dürfte doch noch ein wenig Zucker über sein, dass der Met nur wegen des geringen Zuckers nicht so fürchterlich schmecken sollte. Zum Vergleich: die anderen Mete zeigten mit der Öchselwaage anfangs 20%, rausgekommen sind 15% (Toleranzgrenze), bei sehr süßem Geschmack (so wie wir es wollten).
Was sagt ihr dazu?
Vielen Dank schon einmal und beste Grüße!
Ich bin vor ca. einem halben Jahr unter die Hobbywinzer gegangen und neu im Forum. Bisher habe ich nur Met bzw. Melomels hergestellt. Und, was soll man sagen, die ersten 4 Mete sind tatsächlich was geworden. Nr. 5 und 6 sind in der Mache, wobei Nr. 6 mir Sorgen macht...ich habe zunächst versucht, einen passenden Beitrag zu finden, aber aufgrund der spezifischen Ausgangsbedingungen und mangels einer Erleuchtung durch die bisherige Recherche mache ich mal ein neues Thema auf.
Zunächst habe ich mich nach eingehender Recherche im Honigweinkeller mit der nötigen Ausrüstung eingedeckt und mich weitgehend an das Basisrezept und die Nachzuckermethode gehalten. Ich habe für meine Mete allerdings eine deutlich höhere Honigmenge verwendet, weil wir schon immer liebliche bis sehr liebliche Weine bevorzugt haben (4,5 kg Honig auf 10 l Wein).
Ich habe zunächst mit Nachzuckern gearbeitet, dann aber die nächsten 3 Ansätze direkt mit dem ganzen Honig angesetzt. Als Trubstoff habe ich immer Mehl verwendet. Das hat so zwar alles super geklappt und hat einen gar köstlichen Met ergeben, aber ich wollte dennoch ein wenig besser werden und habe die Honigmenge halbiert, um die Hefen weniger zu stressen. Zudem habe ich gelesen, Apfel sei besser als Mehl zur Trübung. Den restlichen Honig wollte ich über Nachzuckern zufügen. Zudem habe ich das Mehl durch einen geriebenen Apfel ersetzt. Hier zunächst mal das Rezept:
Bienenhonig 4,5 kg (bisher sind davon 2,5 kg im Ansatz)
Wasser 4 l
Kirschsaft 4 l
Hefenährsalz 4,5 gr
Milchsäure 80% 30 gr (eingestellter Säurewert ca. 5,5 g/l)
Apfel 150 gr
Trockenhefe 2 gr
Antigel 5 ml
Tannin 0,6 gr
Zucker 50 gr (im Starter)
Angesetzt wurden in der Regel 11l in einem 15l Ballon.
Gestartet habe ich mit einer Starterkultur (0,5l Kirschsaft, 50gr Zucker, 0,5gr Trockenhefe, 0,5gr Hefenährsalz). Die Mengen sind im Rezept oben enhalten. Honig ist zunächst 2,5 kg eingemischt, der Rest soll nachgesüßt werden, um die Hefen nicht zu sehr zu stressen.
Jetzt zu meinem Problem:
Met Nr. 6 soll wieder ein Kirschmet werden, da dieser uns am besten geschmeckt hat. Wir haben an dem ursprünglichen Rezept (das super geworden ist), Folgendes geändert: Wald- statt Blütenhonig, ein Apfel statt Mehl, 2,5 statt 4,5 kg Honig zu Beginn, Tannin hatte ich vorher keins drin.
Meine ersten Mete haben alle immer nach dem jeweiligen Saft geduftet, was man beim Schütteln und der entsprechenden Gasentwicklung beobachten kann. Nach einer Weile kam der Geruch von Alkohol dazu. Der neue Kirschmet riecht allerdings von Anfang an eher streng und ein wenig nussig. Kirschgeruch nehme ich garnicht wahr. Neben dem Geruch stört mich auch der Geschmack. Der Met schmeckt leider fürcherlich, ich würde ihn als bitter beschreiben (der Geschmack erinnert mich an den Geruch von Wärmesalbe vom Thaiboxen - falls jemand die Salbe kennt...). Dazu kommt eine gewisse Apfelweinnote, was wohl vom Apfel kommt. Kirsche oder Honig schmecke ich nicht raus. Die Gärung an sich läuft zufriedenstellend, nach 2 Wochen messe ich heute mit dem Vinometer 11% vol. Der Ansatz hat durchgehend ordentlich Gas produziert, jetzt lässt es allmählich wie erwartet nach.
Jetzt die Masterfrage:
Ist hier was schief gelaufen und wenn ja, was könnte es gewesen sein? Ich habe im Honigweinkeller gelesen, dass der Met zu diesem Zeitpunkt nicht schmeckt und dass sich das wieder gibt. Ist das u. U. normal und legt sich durch das nachzuckern, oder habe ich mir womöglich doch einen Weinfehler eingefangen?
Die Öchslewaage prophezeite dem Ansatz bis 14%, d. h. bei vermuteten 11% dürfte doch noch ein wenig Zucker über sein, dass der Met nur wegen des geringen Zuckers nicht so fürchterlich schmecken sollte. Zum Vergleich: die anderen Mete zeigten mit der Öchselwaage anfangs 20%, rausgekommen sind 15% (Toleranzgrenze), bei sehr süßem Geschmack (so wie wir es wollten).
Was sagt ihr dazu?
Vielen Dank schon einmal und beste Grüße!