Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

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MARkoe93
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Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von MARkoe93 »

Guten morgen,
ich habe einen Honigwein in der mache (15l), den ich letztes Jahr angesetzt habe.
Da jetzt die Temperatur im Keller unter 15 Grad gefallen ist, hat die Gärung bei ca. 5% Alkoholgehalt gestockt. Der Wein sollte fürs erste bei den Temperaturen von 10 Grad und weniger vor schimmel sicher sein!
Doch habe ich jetzt 20l Zuckerwasser angesetzt und bin am überlegen den anderen Weinballon aus dem Keller hoch zu holen und die Gärung mit Hilfe von 1-2 Litern des Zucker Wassers welches schön vor sich hin blubbert zu starten.

Was meint ist das Ratsam?
Auf was sollte ich achten?
Irgendwelche Tips?

(Bei mir hat noch nie die Gährung ausgesetzt und habe keine Erfahrung damit.
Habe nur mal ein einem Buch davon gelesen, dass der Gärstarter ca. Genauso viel Volumensprozente haben soll wie der zu rettene Ansatz.)

Bedanke mich schon mal ganz herzlich für jeden Ratschlag
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von Fruchtweinkeller »

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Welche Heferasse hast du verwendet?
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MARkoe93
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von MARkoe93 »

Das ist die Bioferm Killer Trockenhefe mit einer alkoholtolleranz von 18%, ich bin aber der Meinung, dass es eher 20% sind.

Diese Hefe habe ich in beiden Ansätzen verwendet von denen ich gesprochen habe.
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der sagt man zwar eine großen Temperaturbereich nach in dem sie arbeitet, für eine Gärung bei niedriger Temperatur wäre aber eine Kaltgärhefe besser geeignet. Und auch diese Hefen gären bei niedrigen Temperaturen nicht schnell (hier gilt die alte RGT-Rgel: Zehn Grad Temperaturreduzierung reduziert die Reaktionsgeschwindigkeit um den Faktor 2-4).

Stell den Ballon einfach wieder warm; es wäre gut wenn die Temperaturerhöhung nicht zu schnell geht. Mit ein wenig Glück wirst du dann eine Zunahme der Gäraktivität beobachten können. Zugabe einer neuen Hefe wäre dann gar nicht nötig. Wenn du Hefe zugibst: Dann unbedingt dieselbe Hefe verwenden. Und in den Gärstarter gehört nicht nur Zucker, auch (mindestens) Hefenährsalz.
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MARkoe93
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von MARkoe93 »

Also einfach warmstellen und zudecken (isoliere)also das aufwärmen verlangsamen und eventuell was von meinem aktuellen Zuckerwasser hinzu geben okay danke.

Muss noch hinzufügen: Bis jetzt habe ich noch nie Hefenährsatz verwendet.

Bei mir besteht meistens der Ansatz aus:
1. Wasser
2. Honig oder Zucker
3. Mehl
4. Etwas Säure (Milch- oder Zitronensäure)
5. Hefe

Oder

1. Wasser
2. Honig oder Zucker
3. Früchte
4. Etwas Säure (kommt auf die frucht an)
5. Hefe

Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme mit der Hefe auch ohne Hefenährsalz aber bei Fruchtweinen müsste es eh nicht rein.
Meine bisherige Erfahrung, ist der verzicht auf Hefenährsalz eig. Schlimm?

Danke für die schnelle Hilfe :D
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Chesten
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von Chesten »

MARkoe93 hat geschrieben:Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme mit der Hefe auch ohne Hefenährsalz aber bei Fruchtweinen müsste es eh nicht rein.
Meine bisherige Erfahrung, ist der verzicht auf Hefenährsalz eig. Schlimm?
Ich sage mal so schaden tut Hefenährsalz in der richtigten Dosierung nie ! Aber Hefe kann nicht nur von Zucker und Honig leben und sich richtig vermehren dazu braucht es Nährstoffe die in deinen Rezept nicht enthalten sind. Deshalb raten wir immer einen Teil des Wassers durch Saft zu ersetzen z.B. trüben Apfelsaft oder Traubensaft weil das erstens Närhstoffe liefert und zweiten besser als Mehl als Trübstofflieferant ist.
MARkoe93 hat geschrieben:Bei mir besteht meistens der Ansatz aus:
1. Wasser
2. Honig oder Zucker
3. Mehl
4. Etwas Säure (Milch- oder Zitronensäure)
5. Hefe
Mehl schadet mehr als es hilft im Met ! Als Trübstofflieferant ist es äußerst ungeeignet und erschwert eher die Selbstklärung !
Besser sind 2 bis bis 3 rastpelte Äpfel mit Schale aber ohne Kernhaus und bitte KEIN Apfelmus daraus machen.

Wie Chef schon sagte steht dein Ansatz vei zu kalt. Wie viel Honig/Zucker hast du jetzt im deinem Ansatz versenkt ?
Die Kombination als zuviel Zucker/Honig zu wenig Nährstoffen und der Kälte würde dein Problem ganz gut erklären.

Wenn du mehr zu dem Thema wissen willst schau die die Homepage zu diesem Forum mal an:

http://fruchtweinkeller.de/
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von MARkoe93 »

Also auf die 15 Liter müssten jetzt 2kg Honig kommen, ich glaube ich hatte bei diesem Ansatz auch den Gärstarter mit natur Trübem Apfelsaft gemacht. Ein teil des Honigs ist aber bereits vergoren.

Ich habe jetzt auch der Gärballon hoch geholt.
Er fängt auch schon wieder an zu gären, die Hefe hat also so wie es scheint die Kälte ganz gut vertragen.

Ich habe früher da ich nur 5l Ansätze auf Apfelsaft beim Gärstarter verzichtet da der immer dem gesamten Met einen Fruchtigen geschmack gegeben hat, was mir nicht gefallen hat. Seit dem ich 2 große Gärballone (25l) habe ist das anders. (Hab ich vorhin vergessen zu erwähnen)

Ich dachte Mehl wäre gut. Man wird immerwieder eines besseren belehrt
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von Fruchtweinkeller »

MARkoe93 hat geschrieben:
Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme mit der Hefe auch ohne Hefenährsalz aber bei Fruchtweinen müsste es eh nicht rein.

Chesten hat dir ja schon geantwortet (Danke!), aber um es auf den Punkt zu bringen: Das stimmt so nicht. Je nach Fruchtsorte und Menge kann es durchaus Probleme ohne Nährsalz geben, genau wie beim Traubenwein. Da eine "Behandlung" einer nährstoffbedingten Gärstockung schwierig ist aber deren Vermeidung einfach sollte man immer Nährsalz verwenden.

Und Honigwein ist aus Sicht der Hefeernährung Ödland. Da Nährsalz besonders hilfreich.
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von MARkoe93 »

Okay danke für die Tips, werde dann mal fürs nächste mal Hefenährsalz bestellen.

Traubenweine wollte ich eh nicht machen, da kann man bestimmt 1000 mal bessere im Supermarkt kaufen als ich sie hin bekommen würde.
Ich habe immer interesse daran sowenig wie möglich für die Weinherstellung auszugeben, dies war auch der Grund wieso ich auf das Nährsalz verzichtet hatte.
Z.B. habe ich bisher Holunderwein hergestellt (selbst gepflückt im Wald), Apfelwein mit Zimt (Äpfel auch selbst gepflückt), Rhrababerwein (aus dem Garten) ... .
Aber da mit diese in der Regel nicht geschmeckt haben wurden sie weiter verarbeitet.

Nur mein Met ist so, dass man ihn als Wein trinken kann, in der Regel hat dieser dann auch um die 20% und schmeckt dem entsprechend stark nach Honig.
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von Chesten »

MARkoe93 hat geschrieben:Ich habe immer interesse daran sowenig wie möglich für die Weinherstellung auszugeben, dies war auch der Grund wieso ich auf das Nährsalz verzichtet hatte.
Wenn man keinen großen eigenen Garten hat wo man die Früchte selbst anbaut ist die Weinbereitung ein teueres Hobby als liegt in der Natur der Sache!
Ich finde das du da an der falschen Ecke sparen willst wenn dir ein Ansatz nun schimmelt weil die Gärung nicht richtig läuft ist das viel teurer als sich einmal eine Packung Närhsalz zu kaufen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ein Pro-Nährsalz-Argument wäre noch: Geht es der Hefe gut, so gärt sie sauberer und der Wein schmeckt besser ;)
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Re: Gärung stockt beim Honigwein durch Kälte

Beitrag von MARkoe93 »

Gut, gut, hab ja verstanden :lol: Nährsalz = wichtig!

Erster Tag im Forum schon eine Hirnwäsche verpasst bekommen. ;)

Zudem finde ich Wein machen an sich gar nicht mal so teuer, wenn man vergleicht was man für Wein im einkauf zahlt, lohnt es sich schon.
Vorallem wenn man den mit Freunden zusammen trickt und die mal einen Obolus dazu geben.

Aber mit der Säure liege ich doch richtig oder?
Denn laut lektüre weiß ich, dass Hefe besonders gut arbeitet wenn sie im sauren Milieu arbteitet, also bis zu einem Ph Wert von 3,5.
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