vor kurzem habe ich meinen ersten Fruchtwein angesetzt und brauche nun etwas Hilfe, um irgendwann meinem Nutzernamen gerecht zu werden
Zur Vorbereitung habe ich das kleine Kitzlinger Weinbuch und mich auf der Fruchtweinkellerseite eingelesen (und bestimmt nicht alles behalten). Da ich die Argumentation und die Rezepte auf der Homepage einleuchtender fand, habe ich mich (fast) an das Rezept und das Vorgehen da gehalten.
Nun zuerst zu meinem Ansatz:
Zutaten:
6kg Erdbeeren
1kg Zucker
50ml frischer Zitronensaft (hatte leider vergessen Säure zu kaufen)
15g Antigel
4g Nährsalz
3l Wasser
Gärstarter mit
0,5l Apfelsaft
0,8g Hefenährsalz
50g Zucker
Portweinhefe flüssig von Kitzlinger
Den Gärstarter habe ich am 23.7. angesetzt und nach 24h hatt die Gärung auch begonnen.
Am 26.7. habe ich dann den Ansatz mit gewaschenen und geviertelten Erdbeeren gemacht. Am nächsten Tag hat dann auch die stürmische Gärung eingesetzt und der Schaum ist im 15l Glasballon bis fast ganz nach oben gestiegen.
Nach 3 bis 4 Tagen liess die Gärung deutlich nach (Temperaturen müssten Tagsüber um die 28 Grad betragen haben)
Am 2.8. habe ich abgepresst, 6,5g Säure und 10% Alkohol gemessen (Vinometer). Restzucker konnte ich nicht schmecken. Daher habe ich 15g Zitronensäure und 300g Zucker zugegeben. Die Gärung nahm wieder etwas fahrt auf.
Am 4.8. nochmals Zuckerzugabe von 300g, da ich für 5 Tage weggehen wollte.
Am 16.8. sehr langsame Gärung, trotz etwas Restzucker habe ich 12% gemessen und 200g Zucker dazugegeben, in der Hoffnung die Gärung wieder in Gang zu bekommen. Zwischenzeitlich ist die Temperatur deutlich gefallen, daher steht der Ballon nun im Wohnzimmer bei um die 22 Grad. Es kann aber vorher auch mal auf 17-18 Grad gefallen sein.
Heute ist die Gärung wirklich sehr langsam. Ich weiss, dass Blubbs/Sekunde keine gute Angabe sind, aber bei 6 Blubbs pro Stunde ist die Grössenordnung vielleicht interssant. Es ist wenig überraschend noch deutlich Restzucker vorhanden und die Alkoholmessung liegt bei 13%. Zwar ist der Wein noch etwas zu süss, jedoch schmeckt er eigentlich schon sehr gut.
Nun habe ich zwei Probleme, ich wollte die Gärung bis zur Alkoholtoleranz der Hefe treiben, ich denke das kann bei Gärgeschwindigkeit wohl noch lange dauern. Ausserdem glaube ich die 13% nicht wirklich, auf die 10l habe ich 1,85kg Zucker + ca. 330g aus den Erdbeeren + ca. 50g aus dem Apfelsaft, also 2,23kg insgesamt. Laut meiner Rechnung dürfte das ja nur für maximal 11% Alkohol reichen und es ist ja noch Restzucker vorhanden. Möglicherweise ist trotz schütteln vor dem Messen noch Kohlensäure vorhanden, die die Messung stört?
Nun sind meine Fragen an die Erfahrenen, ob es irgendeinen Fehler bei meiner Vorgehensweise gab und, welche der folgenden Optionen am vielversprechendsten klingt?
- Einfach warten, täglich schütteln? Riskiere ich damit ein Problem durch die evtl. abgestorbene Hefe?
- Umschütten in ein anderes Gefäss zum Belüften? Besteht dann das Risiko, dass nicht genug Hefe vorhanden ist, um den Sauerstoff zu zu verbrauchen?
- Einen neuen Gärstarter ansetzen und versuchen damit die Gärung wieder zum laufen zu bekommen?
- Etwas tun, von dem ich noch nichts gehört habe?