N'Abend zusammen,
erst mal Kompliment, das ist wirklich ein sehr tolles und informatives Forum.
Auch ich habe mich vor kurzem an meinen ersten Met getraut. Leider habe ich mich vorher nicht richtig informiert, weil ich wohl etwas ungeduldig war. Das Rezept hatte ich aus einem YouTube Video
Ich habe zwar einen Gärstarter verwendet, allerdings blieb die stürmische Gärung leider aus. Die Gärung an sich setzte zwar relativ zügig ein, blubbert nun aber seit ca 7 Woche gemächlich vor sich hin.
Heute habe ich mit einem Vinometer den Alkoholgehalt gemessen, der Test ergab ca 15 %.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal einen Schluck probiert und musste leider feststellen, dass der Met bitter schmeckt.
Kann es sein, dass die Hefe schon zu lange drin ist und sich zersetzt? Einen Abstich habe ich nämlich bisher noch nicht gemacht.
Hier noch das Rezept, das ich verwendet habe:
Für den Gärstarter habe ich ca 500ml naturtrüben Apfelsaft, Portweinhefe und etwas Hefenährsalz verwendet.
Für den 15l Ansatz habe ich nur etwa 5 kg Honig und Wasser genommen. Ich habe gleich den kompletten Honig reingemischt, was vermutlich der Grund für die langsame Gärung war.
Nun meine Frage an euch. Was kann ich gegen den bitteren Geschmack tun? Muss der Met möglichst schnell von der Hefe runter, obwohl das Röhrchen immer noch alle 2 Sek blubbert?
Schon mal vielen Dank im Voraus
Met gärt lange und wird bitter
Re: Met gärt lange und wird bitter
Hallo und wilkommen,
Optimal war das nicht. Es fehlt an Trübstoffen und es war zu viel Zucker. Aber 7 Wochen ist absolut ok. Ich glaube auch nicht dass du dir einen Weinfehler eingefangen hast. Das die Sache bitter schmeckt kann normal sein. Das kommt von zuviel Hefe und zu wenig Zucker. Beides lösbar. Du musst dir jetzt Gedanken machen wie du den Wein stabil bekommst. Bis zum Alkoholtod der Hefe würde ich in dem Fall nicht gehen. Die Hefe hatte schon zu viel Stress durch die Überzuckerung. Du kannst also Pastorisieren oder mit Sorbat arbeiten. Ich würde letzteres tun.
Vorgehen.
1 Schwefeln und Säure einstellen,
2 Kaltstellen
3 in spätestens 2 Wochen von der Hefe abziehen.
4 im spuntvoklem Gefäß klären lassen (kalt und kan schon ein paar Monate dauern
5 abziehen, mit Zucker auf Geschmack bringen und mit Sorbat stabilisieren
Viele Grüße
Stefan
Optimal war das nicht. Es fehlt an Trübstoffen und es war zu viel Zucker. Aber 7 Wochen ist absolut ok. Ich glaube auch nicht dass du dir einen Weinfehler eingefangen hast. Das die Sache bitter schmeckt kann normal sein. Das kommt von zuviel Hefe und zu wenig Zucker. Beides lösbar. Du musst dir jetzt Gedanken machen wie du den Wein stabil bekommst. Bis zum Alkoholtod der Hefe würde ich in dem Fall nicht gehen. Die Hefe hatte schon zu viel Stress durch die Überzuckerung. Du kannst also Pastorisieren oder mit Sorbat arbeiten. Ich würde letzteres tun.
Vorgehen.
1 Schwefeln und Säure einstellen,
2 Kaltstellen
3 in spätestens 2 Wochen von der Hefe abziehen.
4 im spuntvoklem Gefäß klären lassen (kalt und kan schon ein paar Monate dauern
5 abziehen, mit Zucker auf Geschmack bringen und mit Sorbat stabilisieren
Viele Grüße
Stefan
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Re: Met gärt lange und wird bitter
Wie Stefan schon gesagt hat:
5kg Honig sind für den Beginn viel zu viel Zucker für die Hefe gewesen. Da hast du sogar Glück gehabt, dass du dir keine Gärstockung eingefangen hast
Wichtig ist vor allem, dass du die Säure noch nachträglich mit Milchsäure und Zitronensäure einstellst.
Infos dazu bekommst du hier. Den HWK würde ich an deiner Stellung sowieso ordentlich durcharbeiten, das hilft dir definitiv beim nächsten Ansatz
Ein Tipp noch: Nimm nochmal etwas Met aus dem Ansatz, gib diesen in ein Glas und misch etwas Zucker bei. Wenn dieser sich vollkommen aufgelöst hat, probier mal. Wenn der Met dann normal schmeckt, dann liegt es einfach am fehlenden Zucker. Immerhin hat die Hefe den Zucker schon auf 15 Vol.-% vergoren - Da dürfte nicht mehr viel übrig sein. Möglicherweise schmeckt der Met dann noch unharmonisch, was an der fehlenden Säure liegt.
Solltest du die Möglichkeit haben, den Met zu filtern, würde ich damit stabilisieren. Wenn nicht, dann, wie Stefan auch bereits gesagt hat: pasteurisieren oder schönen.
Liebe Grüße,
Mino.
5kg Honig sind für den Beginn viel zu viel Zucker für die Hefe gewesen. Da hast du sogar Glück gehabt, dass du dir keine Gärstockung eingefangen hast
Wichtig ist vor allem, dass du die Säure noch nachträglich mit Milchsäure und Zitronensäure einstellst.
Infos dazu bekommst du hier. Den HWK würde ich an deiner Stellung sowieso ordentlich durcharbeiten, das hilft dir definitiv beim nächsten Ansatz
Ein Tipp noch: Nimm nochmal etwas Met aus dem Ansatz, gib diesen in ein Glas und misch etwas Zucker bei. Wenn dieser sich vollkommen aufgelöst hat, probier mal. Wenn der Met dann normal schmeckt, dann liegt es einfach am fehlenden Zucker. Immerhin hat die Hefe den Zucker schon auf 15 Vol.-% vergoren - Da dürfte nicht mehr viel übrig sein. Möglicherweise schmeckt der Met dann noch unharmonisch, was an der fehlenden Säure liegt.
Solltest du die Möglichkeit haben, den Met zu filtern, würde ich damit stabilisieren. Wenn nicht, dann, wie Stefan auch bereits gesagt hat: pasteurisieren oder schönen.
Liebe Grüße,
Mino.
~Non sempre ciò che vien dopo è progresso~
MS-Arts - web, game and traditional art
http://www.mino-siena.de
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Re: Met gärt lange und wird bitter
Danke für die schnelle Hilfe.
Da scheine ich ja noch mal Glück gehabt zu haben
Der nächste Met wird strickt nach dem Honigweinkeller-Rezept hergestellt
Dann werde ich im Laufe nächster Woche mal schwefeln und den Met kaltstellen.
Kann ihn bei den Temperaturen auf dem Balkon lagern, oder ist das zu kalt? Wir haben zur Zeit etwa 3 Grad in der Nacht.
Die Geschmacksprobe mit Zucker habe ich eben gemacht. So schmeckt der Met schon ganz okay, auch wenn er immer noch eine leichte Bitternote hat.
Die Möglichkeit zu filtrieren habe ich leider nicht. So ein Weinfilter ist ja auch nicht gerade ein Schnäppchen
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Viele Grüße
Freddy
Da scheine ich ja noch mal Glück gehabt zu haben
Der nächste Met wird strickt nach dem Honigweinkeller-Rezept hergestellt
Dann werde ich im Laufe nächster Woche mal schwefeln und den Met kaltstellen.
Kann ihn bei den Temperaturen auf dem Balkon lagern, oder ist das zu kalt? Wir haben zur Zeit etwa 3 Grad in der Nacht.
Die Geschmacksprobe mit Zucker habe ich eben gemacht. So schmeckt der Met schon ganz okay, auch wenn er immer noch eine leichte Bitternote hat.
Die Möglichkeit zu filtrieren habe ich leider nicht. So ein Weinfilter ist ja auch nicht gerade ein Schnäppchen
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Viele Grüße
Freddy
Re: Met gärt lange und wird bitter
Hallo Freddy,
rein rechnerisch ergeben 5kg Honig in 15l nur 12,5 % (bei 75% Zuckeranteil im Honig). Traue niemals einenm Vinometer . Da geht also noch was. 7 Wochen sind für Met absolut im Rahmen. Anders als meine Vorredner (ist nicht böse gemeint, ich sehe es nur ein wenig anders) würde ich die Gärung noch weiter fortführen. Ist noch Süße schmeckbar? Wenn nicht würde ich in 150g (0,5%)Schritten Zucker zufügen, bis die Gärung deutlich langsamer wird. Alle 2 Sekunden ein Blupp ist doch noch eine recht aktive Gärung. Zucker wird von den Hefchen gegen Ende der Gärung leichter weggeknuspert als Honig. Wie schon von Stefan und Mino geschrieben ; unbedingt die Säure einstellen.
Auch kann es nicht schaden noch 1bis2 geriebene Äpfel in den Ansatz zu geben, dann kann das CO2 leichter ausgasen.
Gib dem Ansatz noch etwas Zeit, schwenke jeden Tag den Ballon damit die Hefe in Bewegung bleibt, sooo schnell verdirbt die Hefe nicht, solange es noch gärt. Und erst wenn die gärung wirklich beendet ist , schwefeln, kaltstellen, abziehen, klären lassen.
Der bittere Geschmack kommt höchstwahrscheinlich durch die noch vorhandenen Hefe und der fehlenden Säure, Met schmeckt selten während der Gärung gut . Wenn der Met sich geklärt hat sollte das bittere auch verschwunden sein.
Wie gesagt meine Vorgehenweise wäre etwas anders als die meiner Vorschreiber, verwirren (besserwissen auch nicht ) möchte ich nicht, nur Alternativen darstellen.
Grüße Metinchen
rein rechnerisch ergeben 5kg Honig in 15l nur 12,5 % (bei 75% Zuckeranteil im Honig). Traue niemals einenm Vinometer . Da geht also noch was. 7 Wochen sind für Met absolut im Rahmen. Anders als meine Vorredner (ist nicht böse gemeint, ich sehe es nur ein wenig anders) würde ich die Gärung noch weiter fortführen. Ist noch Süße schmeckbar? Wenn nicht würde ich in 150g (0,5%)Schritten Zucker zufügen, bis die Gärung deutlich langsamer wird. Alle 2 Sekunden ein Blupp ist doch noch eine recht aktive Gärung. Zucker wird von den Hefchen gegen Ende der Gärung leichter weggeknuspert als Honig. Wie schon von Stefan und Mino geschrieben ; unbedingt die Säure einstellen.
Auch kann es nicht schaden noch 1bis2 geriebene Äpfel in den Ansatz zu geben, dann kann das CO2 leichter ausgasen.
Gib dem Ansatz noch etwas Zeit, schwenke jeden Tag den Ballon damit die Hefe in Bewegung bleibt, sooo schnell verdirbt die Hefe nicht, solange es noch gärt. Und erst wenn die gärung wirklich beendet ist , schwefeln, kaltstellen, abziehen, klären lassen.
Der bittere Geschmack kommt höchstwahrscheinlich durch die noch vorhandenen Hefe und der fehlenden Säure, Met schmeckt selten während der Gärung gut . Wenn der Met sich geklärt hat sollte das bittere auch verschwunden sein.
Wie gesagt meine Vorgehenweise wäre etwas anders als die meiner Vorschreiber, verwirren (besserwissen auch nicht ) möchte ich nicht, nur Alternativen darstellen.
Grüße Metinchen
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(Herkunft unbekannt)
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Re: Met gärt lange und wird bitter
Da genügend natürlicher Frostschutz vorhanden ist wird schon nichts passieren Minusgrade könnten aber für die Sperrflüssigkeit im Gärröhrchen problematisch werden. Eventuell etwas Schnaps zugeben.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
PMs mit Fragen werden ignoriert
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