Gärung nach Abstich

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Exter
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Gärung nach Abstich

Beitrag von Exter »

Hallo wiedermal,
nachdem mein erster Met im großen und ganzen ganz gut gelungen ist, habe ich Anfang Juni meinen Zweiten angesetzt. Gleich wie beim Ersten wieder exakt nach dem Rezept "mein erster Met".

Die Gärung verlief soweit auch ganz normal. Seit ungefähr 5 Wochen konnte ich rein optisch auf keine Gäraktivität mehr schließen. Das Vinometer gab Schätzungen um die 14 - 14,5 % ab (hatte Messungen von +- 1% ?!). Die Restsüße blieb über 4 Wochen konstant und wurde nicht abgebaut.
Mein letzter Met schaffte zwar mit der selben Portweinhefe gute 16%, aber da jeder Ansatz anders ist und die Messungen mit dem Vinometer stark schwankten, schloss ich auf ein Ende der Gärung.

Der Met wurde geschwefelt und kam in den Kühlschrank. Nach einer Woche wurde er schön von der toten Hefe/ gesetzten Trübstoffen abgezogen und kam in den kleineren Ballon.
Bei der letzten Verkosten war er zu sauer und bitter. Daraufhin wurde er mit 50g Zucker gesüßt.
Das Problem ist jetzt, dass über zwei Tage wieder eine deutliche Gasbildung zu erkennen ist.

Wie sollte ich weiter vorgehen?
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Chesten
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Chesten »

Klingt nach einer klassischen Nachgärung...

Du kannst jetzt den Met weiter vergären lassen das, kann sich jetzt aber sehr lange hin ziehen da nur noch wenige Hefe im Ansatz ist.


Ich hatten so einen Fall selbst noch nicht aber grundsätzlich hast du 2 Möglichkeiten :

Neue Hefe der selben Rasse in den Ansatz geben und hoffen das diese dann durchgärt.
oder
den Met EK-filtern um die letzte Hefe raus zubekommen.

Chesten
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Exter
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Exter »

Ja, so in der Art hab ich das befürchtet...

Filter ist bei mir leider keiner vorhanden und ich vermute dass da leider auch das Christkind nix dran ändern wird ;)

Wenn der Met jetzt so weiter gärt wird sich das Ganze wahrscheinlich um Monate handeln, oder..?

Hat eine neue Hefe nicht Probleme mit dem aktuellen Alkoholgehalt, wenn ich die im momentanen Zustand hinzugebe?
Bzw. was macht eigentlich das KPS im Met mit der Hefe? Das ist sicher auch nicht förderlich oder?

Schon mal Danke für eure Meinung! :)
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Na, neue Hefe zuzugeben ist eine frickelige Angelegenheit. Alternativ kannst du über eine Pasteurisation oder über den Einsatz von Kaliumsorbat nachdenken.
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Exter
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Exter »

Naja, die Variante neue Hefe zuzugeben hört sich für mich persönlich nicht sehr reizvoll an.

Nach einem kurzen Nachlesens auf der Fruchtweinkeller-HP bezüglich der Pasteurisation und deren Einfluss auf den Geschmack, würde diese Variante erstmals auch ausklammern.

Somit würde eigentlich eh nur mehr der Einsatz von Kaliumsorbat in Frage kommen..?

Was hätte das für einen Einfluss auf das Gesamtergebnis bzw. den Geschmack?

Ich hatte vor den Met im Kühlschrank selbstklären zu lassen. Sollte ich das vor oder nach dem Einsatz des Kaliumsorbats machen, oder mir überhaupt eine andere Lösung überlegen?

Lg und schon mal Danke für eure Hilfe! :)
StSDijle
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von StSDijle »

Hallo,

Kaliumsorbat braucht eine möglichst keimarmer Umgebung um zu wirken, wenn dein Met im Kühlschrank nicht gärt und damit wirklich klar wird, dann würde ich erst klären und dann kaliumsorbat zugeben. Wenn man mit kaliumsorbat stabilisieren will, ist es besser den trocknen Wein zu klären und dann beim Restsüße einstellen zu konservieren. Aber gut das ist ja nun theoretischer Natur. Wenn der Wein nicht klären will, weil er gärt, würde ich etwas großzügig beim kaliumsorbat sein. Die zulässigen Obergrenzen sind recht weit von der dosierempfehlung weg, man hat da also Luft. Nur nochmal zur Sicherheit, die Säure hattest du auf die hp Empfehlungen eingestellt? Falls nicht musst du das noch tun, da kaliumsorbat etwas Säure nötig hat um zu wirken.

Beste Grüße
Stefan
Exter
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Exter »

So, der aktuelle Stand schaut hier folgendermaßen aus:

Der Met steht jetzt bereits seit fast 3,5 Monaten einsam in einem Kühlschrank bei 8°C. Gäraktivität ist aufgrund der Gasbildung absolut keine zu vermuten.
Soweit so gut, allerdings hält sich die Selbstklärung bis jetzt in sehr engen Grenzen.
In den ersten Wochen haben sich die gröbsten Schwebeteilchen gesetzt, aber seit dem hat sich nicht mehr extrem viel getan.

Ich lass den Kühlschrank für den Met bei diesem Fortschritt eher ungern nochmal 6 Monate laufen.

:?: Sollte ich jetzt schon versuchen das Kaliumsorbat zu verwenden und ihn danach nochmal ein halbes jahr ohne Kühlschrank so in den Keller zur Selbstklärung zu stellen?
:?: Oder vor der Kaliumsorbatbehandlung eine Schönigung durchführen?

:?: Welche Menge Kaliumsorbat würdet ihr empfehlen? Damit habe ich absolut keine Erfahrung...
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Steht der Wein noch auf der Hefe? Wie sieht es aus mit Restsüße, Schwefelung, Säuregehalt?
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Deusmyops
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Deusmyops »

Hi,
ich habe KS schon öfter verwendet. Halte dich bei der Menge an die Angaben auf der Packung oder hier auf der Seite unter Stabilisierung zu finden, glaub ich.
Vorgehen: den Wein mit Zucker auf genehme Restsüße einstellen, mischen und dann KS dazu. Wieder mischen. Dann kannst du nochmal Klärung abwarten, oder sofort auf Flaschen füllen.
Grüße
Exter
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Exter »

@Fruchtweinkeller:
Der Met wurde nach dem vermeindlichen Gärende mit 0,1g/L geschwelfelt und nach einer Woche absetzten von der Hefe abgezogen. Mittlerweile haben sich allerdings wieder einige Trübstoffe am Boden gesetzt.
Der Säuregehalt wurde zu Beginn auf einen eher niedrigen Wert zwischen 5 und 6 g/L eingestellt.
Der Restzuckergehalt dürfte um die 10 g/L liegen.

@Deusmyops:
Danke für deinen Erfahrungsbericht! Ich bin ja noch ein klein wenig skeptisch bzgl. Kaliumsorbat...
Wie sind deine Erfahrungen bezüglich verfälschtem Geschmack oder anderen negativen Auswirkungen von KS?
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Grundvoraussetzungen für die Wirkung von KS dürften damit gegeben sein. Hierhin passt ein Beitrag den ich kürzlich woanders geschrieben habe:
Ich hat geschrieben:Kann [den Geschmack] beeinflussen, muss aber nicht. Ganz wichtig: Sorbat ersetzt keinesfalls die Schwefelung.

Die geschmackliche Auswirkung von Sorbat (zumindest ohne mikrobiellem "Bewuchs") kannst du selbst testen: Nimm einen Kaufwein, versetzte ihn mit Sorbat und verkoste ihn gegen eine "nicht gepanschte" Probe. Optimal und ideal wäre ein "doppelblinder" Ansatz, sprich weder du noch die Person die dir das Getränk reicht wissen was du gerade verkostest.

Ich habe nur ein, zwei Mal Weine mit Sorbat versetzt. Ich meine da etwas geschmeckt zu haben, aber die Verkostung war eben nicht "blind".
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Deusmyops
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Re: Gärung nach Abstich

Beitrag von Deusmyops »

Ich konnte da bisher noch nichts Eigenartiges feststellen. Dabei muss ich sagen, dass ich Anfänger bin. Meine 2 Quittenweine: argh 1 Maracujawein: argh
1 Pflaumenwein: nach 2mon schon recht lecker 1 Schlehenwein: mein Stolz 1 Kirschmet: auch sehr gut.

Alle Weine enthalten KS. Die obigen schmecken aus anderen Gründen schlecht. Aber der wirkliche Vergleich: halt dich an den Vorschlag von fwk oder zu es einfach. Manchmal hat man ja keine Wahl. Ohne Filter und so.....
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