Wasser und Saft in Glasballons im Kühlschrank lagern

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Neonnoen
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Wasser und Saft in Glasballons im Kühlschrank lagern

Beitrag von Neonnoen »

Morgen,
ich heiße mich hier im Forum herzlich willkommen :p
Nun habe ich ein Thema, welches mich beschäftigt.
Ich wusste nicht so genau, in welchem Forum ich das posten sollte, da es eigentlich nichts mit Wein zu tun hat, aber dennoch auch für euch sicher interessant ist.
Es geht um folgendes. Ich möchte mir in meinen Kühlschrank eine "Zapfanlage" bauen.
Diese soll aus zwei Glasballons im Kühlschrank bestehen, welche die Inhalte (1x Saft und 1x Leitungswasser) per Falldruck durch eine Glasröhre im Ballon, verbunden mit Silikonschläuchen, zu einem Dreiwegehahn, der an der Außenseite des Kühlschrankes montiert ist, leiten soll. Oben an den Ballons sind natürlich zum Druckausgleich noch Glasgärröhrchen im zweilöchrigen Silikonstopfen befestigt. Aüßerst Hygienisch, alle Apparaturen sind aus Glas, Silikon und Edelstahl. Den Hahn außen kann man dann immer mit dem Leitungswasser nachspülen.
Öhm ja, nun zur eigentlichen Frage.
Habt ihr Erfahrungen damit, wie lange sich Saft (umgefüllt aus käuflichen Flaschen) und Leitungswasser in sterilen, und mit Stickstoff versetzten Glasballons hält?
Ich habe mir gedacht, dass sich der Saft sowieso mindestens einen Monat oder länger hält. Beim Wasser bin ich mir da nicht sicher. Geplant ist eine Lagerung von einer Woche. Falls das zu lange ist, muss ich halt mit Chemie rumwerkeln, das möchte ich aber eigentlich nicht.
Hoffe, jemand hat schonmal Erfahrungen damit gemacht.
Freue mich auf Antworten,
Neonnoen
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Moneysac
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Beitrag von Moneysac »

Ich denke, da kommt es auch auf den Saft drauf an. Kennst du die Glasballone mit Ablass ? Wäre bestimmt einfacher.
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fibroin
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Wasser und Saft in Glasballons im Kühlschrank lagern

Beitrag von fibroin »

Hallo Neonnoen,
grundsätzlich habe ich keine Erfahrung mit Haltbarkeit von offenen Fruchtsäften.
Was du nicht genau beschrieben hast, wird in den Glasballons ständig eine Stickstoffatmosphäre gehalten? Erfahrungsgemäß sollte das funktionieren, Lagerobst wird ja ähnlich gelagert. Nur muss die Atmosphäre sichergestellt sein und immer wieder nachgefüllt werden.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Neonnoen
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Beitrag von Neonnoen »

Hallo,
Die Stickstoffatmosphäre wird dauerhaft vorhanden sein, ja.
Nachgefüllt wird allerdings erst, wenn der Ballon leer ist.
Das sollte allerdings kein Problem darstellen, weil der Stickstoff sich als Schutzschicht über die Flüssigkeit legt, ist ja schwerer als die Luft.
So mache ich das auch im Keller, falls mal ein Tank nicht voll wird (bin Winzer) und es oxidiert nichts.

Die Glasballons mit Ablass kenne ich auch, aber die müsste ich dann noch kaufen. Der Rest des Systems würde gleich bleiben, nur die Glasröhre in den Ballon würde wegfallen. Ich habe aber schon alles parat, darum bleibe ich lieber bei den normalen Glasballons. Zudem die sich auch besser reinigen lassen. Aber danke für den Tipp.

[Dieser Beitrag wurde am 09.05.2012 - 13:58 von Neonnoen aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Erfahrung auf dem Gebiet habe ich nicht, aber die Mikrobiologie ging nicht ganz spurlos an mir vorbei... Ich sehe überall Mikroben und garstige Biofilme. Ohne gründliche Sterilisation des Safts selbst sowie der Leitungen und der Behälter würde ich damit gar nicht erst anfangen. Und zum Sauerstoffabschluss: Der Saft in Immervoll-Behältern ist auch nur haltbar wenn er pasteurisiert wurde, Sauerstoffabschluss hin oder her.
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Neonnoen
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Beitrag von Neonnoen »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Erfahrung auf dem Gebiet habe ich nicht, aber die Mikrobiologie ging nicht ganz spurlos an mir vorbei... Ich sehe überall Mikroben und garstige Biofilme. Ohne gründliche Sterilisation des Safts selbst sowie der Leitungen und der Behälter würde ich damit gar nicht erst anfangen. Und zum Sauerstoffabschluss: Der Saft in Immervoll-Behältern ist auch nur haltbar wenn er pasteurisiert wurde, Sauerstoffabschluss hin oder her.
Hallo,
ich arbeite sehr sauber, ganz steril jedoch nicht.
Bei dem Saft habe ich eigentlich gar keine wirklichen Bedenken, es geht ja jetzt hauptsächlich um das Leitungswasser.
Und es geht ja nur um eine Woche, ich möchte das Zeug ja nicht ewig im Kühlschrank lagern. Wenn ich im Weinberg schaffe, pack ich schonmal an die 4 Liter am Tag, dann wären die Behälter schon nach 3 Tagen leer. Nach höchstens einer Woche sind die dann leer, wenn nicht, kommt der Rest halt weg.
Das mit dem Stickstoff ist natürlich fast nicht antibakteriell, das ist nur dafür gedacht, dass die Flüssigkeit nicht oxidiert.
Wenn ich antibakteriell vorgehen will, muss ich halt wie gesagt mit Chemie ran, aber das möchte ich nach Möglichkeit nicht.

Wenn man das mit dem Saft mal theoretisch sieht: Der Saft in den gekauften Flaschen / Tetrapacks ist pasteurisiert. Mit meinem abgekochten Schlauch fülle ich den Saft in den mit Stickstoff gefüllten Ballon (natürlich nicht mit dem Mund angesaugt). Trotz alle dem kommen irgendwelche Mikroorganismen mit in dem Ballon, aber ob die den Saft innerhalb von einer Woche verderben?

Das Wasser hingegen hat schon in der Leitung jede Menge Mikroorganismen enthalten, sogar wenn man länger vorlaufen lässt. Da mache ich mir Sorgen, dass das Wasser in einer Woche verdirbt. Was meint ihr?
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kann innerhalb von drei Tagen verderben, kann auch nicht verderben. Wer soll das schon genau vorhersagen können? Bei drei Tagen mit Kühlen hast du zumindest eine gute Chance dass es gut geht. Luft enthält jedenfalls genügend Keime und man kann davon ausgehen dass dein Gefäß auch nicht steril ist. Leitungswasser ebenso. Also wird es irgendwann verderben. Wenn du Glück hast hält es ungefähr so lange wie ein offener Tetrapack.

[Dieser Beitrag wurde am 09.05.2012 - 19:40 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von Neonnoen »

Hallo,
die Ballons sind auf jeden Fall steril, das ist ja sowieso das wichtigste!
Ansonsten werde ich es dann einfach mal ausprobieren und vllt. auch mal nach einer Woche im Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis werde ich dann hier posten.
Wenn noch jemand Erfahrungen gemacht hat, vor allem mit Leitungswasser, bitte melden :=)
Danke
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Was verstehst du unter "Erfahrung mit Leitungswasser"? Natürlich ist es keimbelastet. Wie stark, das hängt sehr von den örtlichen Gegebenheiten ab. Sichtbare Keimmengen werden sich, wenn überhaupt, höchstenr langsam bilden. Aber es kann recht schnell gehen dass sich unliebsame Geschmäcker einstellen.
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Beitrag von DerGeneral »

der Saft im Ballon mögen durch den Stickstoff ja haltbar sein, aber schon an die Leitung gedacht die Ständig gereinigt werden muss?

Gruss Jens
Neonnoen
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Beitrag von Neonnoen »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Was verstehst du unter "Erfahrung mit Leitungswasser"?
Ich verstehe darunter die Erfahrung mit der Lagerung von Leitungswasser.
DerGeneral hat geschrieben:schon an die Leitung gedacht die Ständig gereinigt werden muss?
Auch die "Leitung" möchte ich eine Woche stehen lassen. Dort bilden sich ja auch nicht mehr Mikroorganismen als im Ballon. Die einzige Stelle, die kritisch ist, ist der Hahn außerhalb des Kühlschrankes, wo warme Luft und Licht dran kommt. dort spüle ich immer mit dem Leitungswasser nach, sodass dort kein Saftrest zu finden ist. Außerdem lasse ich bei längerem Stillstand etwas vorlaufen.

// Prinzipiell hast du natürlich recht, durch die größere Oberfläche könnten sich mehr MO vermehren. Aber der Schlauch ist abgekocht und steril. Außerdem wird die Flüssigkeit im Schlauch mindestens alle 4 Stunden entnommen. Das muss für eine Woche reichen.

[Dieser Beitrag wurde am 11.05.2012 - 09:42 von Neonnoen aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Neonnoen hat geschrieben:Ich verstehe darunter die Erfahrung mit der Lagerung von Leitungswasser.
Ich fülle öfters leere Wasserflaschen mit Leitungswasser auf. Ich trinke das immer schnell weg weil es schnell abgestanden schmeckt. Je höher die Temperatur und desto kunststoffiger die Flasche, umso schlimmer ?-|
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