Verteilung/Aufbewahrung Gärstarter

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Tompson
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Verteilung/Aufbewahrung Gärstarter

Beitrag von Tompson »

Überschrift ist vielleicht etwas irreführend...

Also, nach gestriger Sauerkirschentsteinerei habe ich festgestellt, daß ich mit der Menge der Früchte (habe nochmal soviel) nicht nur den Mischansatz aus Süß- und Sauerkirschen (wegen der Mengenausbeute :shock: ) herstellen kann, sondern auch einen Premiumansatz nur aus Sauerkirschen :D 8-) .
Da die Süßkirschen bereits eingefrostet sind, wollte ich folgendermaßen vorgehen: Die Sauerkirschen einmaischen und ansetzen und am 18. (sonntag) die nötige Menge Federweißer abpressen um den "Premiumwein" dann als Saftgärung im kleinen Ballon weiterzuvergären. Den Trester (ich brauche ja höchsten 2/3 der Maische) wieder zurück und dann mit den inzwischen aufgetauten Süßkirschen einmaischen und entsprechend 2 Wochen später erneut und endgültig den Mischansatz abpressen.

Meine Fragen:
Tut es der zuerst angesetzten Sauerkirschmaische etwas, dann insgesamt 4 Wochen im Behälter vor ich hin zu blubbern? :?:
Ist es besser, den vorbereiteten Gärstarter jetzt komplett hineinzugeben und dann darauf zu hoffen, das der Trester/Maischerest auch die Süßkirschen mit zur Gärung bringt oder soll ich lieber die Hälfte aufbewahren und dann frisch hinzugeben? (Wollte bei beiden Sherry benutzen, der Gärstarter ist am Samstag [3.07.] angesetzt worden und fix und fertig)
Im letzteren Fall den Gärstarterrest besser in den Kühlschrank tun?
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Ich würde den ganzen Gärstarter der Sauerkirschmaische zugeben. Diese, wenn sie gut angegoren hat, komplett abpressen. Den Sauerkirschansatz abteilen, und den >Rest< als großer Gärstarter für die tiefgekühlten Süßkirschen. Hat den Vorteil das Du die schwierigen Süßkirschen mit einer großen Anzahl lebender Hefezellen beimpfst, und durch das abpressen ist noch Sauerstoff im Ansatz der die Vermehrung der Hefezellen fördert. 8-)

Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
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nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

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Tompson
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Beitrag von Tompson »

Das ist auch eine Idee :shock:
Müßten je eigentlich alle Aroma- und sonstigen Stoffe bis dahin aus der Maische ausgelöst sein :shock:

Ähm, wieso sind Süßkirschen schwierig?
Müßten doch eigentlich durchs einfrieren genauso matschig sein wie die Sauerkirschen jetzt. Und durch die Behandlung mit der Bohrmaschine+Mischaufsatz bleiben sowieso nicht viele Kirschen ganz...

[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2004 - 14:23 von Tompson aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Laut Kitzinger wird der Wein aus Süsskirschen fade und unharmonisch und ist generell anfällig für Weinfehler aufgrund des geringen Säuregehalts.
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Beitrag von Tompson »

Noja, ich kenn den Kitzinger nicht, der war mir zu teuer, da ich ja auf einigen Internetseiten schon eine gewissermaßen sehr bildhafte und praxisnahe Anleitung gefunden hatte.
Außerdem hat ein ebenfalls selbst Wein herstellender Kommilitone (schreibt man das so?) meiner Schwester mir beschieden, daß das Buch ******* ist und mir eine Kopie eines schon fast antiquaren ostdeutschen Anleitungsheftchen gegeben. Liest sich auch ganz lustig - habt Ihr mal Interesse, wie das so bei uns früher formuliert wurde? Ist auch glaube ich älter als das Kitzinger...

Zur Süßkirsche:
Wenn ich denn - zugegeben erst nach der Maischephase - die Säure einstelle, dürfte doch die Gefahr der Weinfehler gebannt sein, oder? Vom geschmacklichen her, bei aller persönlicher Differenzen, hat keiner voriges Jahr was zu kritisieren gehabt. Allerdings hatte der Wein auch ca. 25% Sauerkirschenanteil. Eigentlich nicht fade.
Kommt das fade nicht auch nur von der fehlenden Säure?
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Lynx
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Beitrag von Lynx »

Also dem Kommilitonen kann ich nur widersprechen, das Kitzinger Weinbuch würde ich als Standardwerk bezeichnen, abgesehen von der selbst zu machenden Erfahrung findest Du darin alles was du brauchst. Ausserdem kostet das ganze für etwa 250 Seiten nur um die 10€ was nicht gerade überteuert ist.


Gruß

Lynx



[Dieser Beitrag wurde am 08.07.2004 - 12:13 von Lynx aktualisiert]
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Beim Drogeristen lags bei uns für 19Eu - 40 Mark für eine Anleitung die zum Beispiel bei Tobi, Z&Z, nicht zuletzt Fruchtweinkeller oder der kröplinschen Homepage auch drinsteht... nö.
Den Inhalt will ich gar nicht schlechtmachen.
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Beitrag von MEMENTO_MORI! »

hallo tompson,

das kitzinger gibts auch bei arauner für 10,90€.
allerdings hast du schon recht. was im kitzinger steht, kannst du ohne probleme auch vom fruchtweinkeller erfahren. :D habe bis jetzt alle einträge im forum und natürlich die homepage studiert und das hätte (im nachhinein betrachtet) auch vollkommen ausgereicht.

gruß,
mm
Alle gefundenen Tippfehler dürfen gerne behalten werden. :-)
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo Tompson,
ich halte das Kitzinger für das kompletteste Buch über Fruchtweine, allerdings ist es von Aufmachung und von der Übersichtlichkeit her etwas schwierig. Wirklich hilfreich in dem Buch sind die Hinweise zu den Früchten.

Im aktuellen Fall Süßkirschen steht dort folgendes:

Das Aroma ist nicht so fein ausgeprägt. Süßkirschen besitzen wenig Säure, der Saft kann nicht oder kaum mit Wasser verdünnt werden, ja es ist sogar ein Säurezusatz notwendig. Aus diesem Grund ist die Anfälligkeit des Weines gegenüber Bakterien größer, die Weine sind gefährdet (Säureabbau)!
In Verbindung mit Sauerkirschen (Verhältnis 1Teil Sauerkirschen und 2Teile Süßkirschen) läßt sich ein besserer Wein herstellen. Ein geringerer Prozentsatz Sauerkirschen bringt schon entscheidende Verbesserung; man kann variieren(10%: 90% bis 50%: 50%)
Werden Süßkirschen allein zu Wein verarbeitet, ist auf jeden Fall eine Säurebestimmung durchzuführen und notfalls sofort Säure zuzusetzen. Andernfalls tritt leicht ein Zähwerden auf. Warme Temperatur begünstigt die verursachenden Bakterien und Schleimhefen. Die Gärung sollte nur bei Tempraturen um 15-20° C erfolgen.

Diese Tipps sind häufig hilfreich und wie wir bei Kontakten mit anderen Fruchtweinfreunden erfahren haben treffen sie häufig zu. Aber wie jedes Buch hat es seine Vor- und Nachteile.

Du hast letztes Jahr zu deinem Süßkirschansatz schon Sauerkirschen dazugegeben,und dieses Jahr hast Du ja sogar viele Sauerkirschen, also alles im grünen Bereich.

Welches Buch hast Du denn, poste doch mal Titel und Autor und Erscheinungsjahr. Es ist schon lustig die Fruchtweinherstellung im Laufe der Jahre zu verfolgen. Mein ältestes Buch ist aus Familienbesitz und aus dem Jahr 1896. Macht sehr viel Spaß so etwas zu lesen.

Birgit

PS: Werde mal bei Gelegenheit posten wann welche Weinkrankheit zuschlägt.

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Beitrag von Tompson »

Ja, so alt ist es dnn nicht. Da standen aber gestern 2 alte Hefte im Ebay drin - hatte ich auch schon mal überlegt mitzubieten, habe aber dann meine Jäger- und Sammlerinstinkte erfolgreich niedergekämpft :D
Müßte so um 1960 erschienen sein.
Wenn Du Interesse hast und ein Faxgerät zu Deiner Verfügung, währe das ja ganz einfach zu lösen. Ansonsten habe ich schon mal irgendwann wieder ein Fläschchen zum Testen 8-) , da kann ichs dann beilegen.
Sehr interessant waren auch die Gesetzlichkeiten, die aufgeführt sind, Getreide durfte nicht im Privatbereich vergoren werden! :shock:

Danke für die Süßkirschenbelehrung. Da habe ich ja voriges Jahr Glück gehabt.
Dieses Jahr muß ich mal schauen, ob genug Sauerkirschfederweißer nach dem Abpressen für einen 10 oder 15 Ltr. Ansatz zur Verfügung steht. <Im ersteren Fall wird es eine 30:70 im zweiten eher eine 10:90 Mischung mit dem Rest und den Süßkirschen. Eigentlich hängen noch gut 4kg auf dem Baum... :( Aber ich habe den Kanal gestrichen voll von Kirschentkernen und außerdem noch eine 20 Ltr. Tonne voll breits am Mittwoch abgenommener Johannisbeeren, die ich ja nun auch mal verarbeiten muß ?-|
Und da mein Mütterchen heute Geburtstag hat, nehm ich ihr halt den Rest zum Marmelademachen ab :D

Das KItzinger werde ich mir dann vielleicht doch mal irgendwann noch der Vollständigkeit halber zulegen :schlecht:
Oak ne jechn!
Birgit
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Beitrag von Birgit »

@ Tompson,

klar hab ich Interesse an dem Buch, wir sollten dran denken wenn wir mal wieder eine Flasche tauschen. Ich hab zwar in der Firma ein Fax welches ich benutzen darf, aber das ist ein altes Thermopapierfax :mrgreen: und die Auflösung ist lausig.

Übrigens wenn Du dich für das Kitzinger interessiert, schau mal nach der roten Ausgabe bei Ebay die ist häufig billiger als die blaue 8-)

Hier die Titelbilder

www.fruchtweinkeller.de/Wine/literatur.html

Gruß Birgit
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