..und der nächste Neuling =)

[Fruchtweinkeller]

Ist im Prinzip egal. Ich rechne halt in Ochsen und bin daran gewöhnt.

[Feuerfuchs]

Grüß Euch!
Sicher bin ich mir nun nicht mehr, ob es immer noch um Apfelwein geht. Von diesem habe ich aber jährlich, je nach Ernte, zwischen 500 und 1500 Liter produziert- und zwar ohne jeglichen Zusatz.
Anfangs hatte ich noch Holzfässer, in denen man unter Verschluss Schwefelstreifen zur Desinfizierung abbrannte. Vorher lagen sie eine Weile im Weiher hinterm Haus, um sie dicht zu bekommen. Anfangs standen auch in unserer Küche noch Flaschen- Batterien mit Hefeansatz.
Die Ballone bei den ersten Versuchen wurden schon mit Sand gereinigt. Wobei der Versuch, die Gläser mit Gurten in einer Betonmischmaschine zu befestigen dreimal nur Scherbenhaufen produzierten.
Wegen der Reinigung stieg ich auf Plastikfässer um. Musste aber auch die Erfahrung machen, dass kleine Fässer sich durch die kleinen Öffnungen schlecht reinigen lassen. Also lieber Fässer bei denen Boden und Deckel gleich groß sind. Ab 500 l Volumen gibt es die dann auch mit "Mannloch".
Aber nun zur Produktion. Äpfel gewaschen und durch die Mühle, dann gepresst. Den Apfelsaft gefiltert und über einen 1 '' Schlauch in die Fässer im Keller geleitet. Dann Deckel zu und Gehraufsatz drauf. Fertig! Keine Hefe, kein Schwefel.
Der Keller ist ein alter Kartoffelkeller mit ca 8° Temperatur. Der Most fing bei etwas höheren Temperaturen von selbst zu gehren an und hat bei Winterkälte auch mal länger Pause gemacht. Etwa Ende März war der Apfelwein immer fertig. Hat man ihn dann umgezogen war das Ergebnis ein klarer, goldgelber Wein, in bester Qualität.
Vielleicht lag das Ergebnis am naturnahen, alten Keller. Aber der Wein wurde jedes Jahr aufs Neue immer sehr gut.

Gruß

Anderl

[Yb89]

Hi Leute...

Freitag und Montag gepflückt, Dienstag gepresst und zur selben Zeit den Gärstarter (mit Sherry Flüßighefe) angesetzt...
So richtig is der Starter noch nicht am blubbern bzw. es hat sich nur ein wenig Schaum gebildet.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte es aber schon mehr "blubbern" bzw. schäumen?!

Wo bekomm ich am schnellsten neue Hefe bzw. kann ich auch Hefe aus irgendeinem Supermarkt oder Dergleichen nehmen!?

Gruß

[Ayahuasca]

Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte es aber schon mehr "blubbern" bzw. schäumen?!

Hm, nach ueber 24 Stunden sollte der Gaerstarter aber schon ordentlich gaeren. Schmeckt das Zeug denn noch suess? Nicht, dass Dir die Hefe in ein paar unbeobachteten Stunden soviel Zucker da rausgefressen hat, dass die Gaeraktivitaet schon am Nachlassen ist...

Und ja, an sich sollte so ein Gaerstarter hoerbar vor sich hin schaeumen. Ohr ranhalten, wenn Du das typische Kohlensaeurezischen von offenen Sekt-/Seltersflaschen hoerst, dann tut er, was er soll.

Fluessighefe hat halt das Problem, dass Du nie weisst, was die schon so hinter sich gebracht hat. Ein heisser Sommer im Regal, das kann's im weitesten schon gewesen sein.

Wo bekomm ich am schnellsten neue Hefe bzw. kann ich auch Hefe aus irgendeinem Supermarkt oder Dergleichen nehmen!?

Man kann schon (http://forum.fruchtweinkeller.de/viewto ... =85&t=8857, Abteilung "Backhefe"), ich hab bei diversen 1.25-Liter Testansaetzen bisher gern die normale Trockenbackhefe genommen, weil's da nicht um das geschmackliche Ausreizen, sondern nur ums prinzipielle "wie schmeckt denn das nun am Ende" ging, aber in Deinem Fall (Du bist ja im dreistelligen Literbereich) wuerde ich mir solche Experimente sparen. Wer weiss, vielleicht ist die Hausmarke von meinem Lieblingssupermarkt an Trockenhefe aus Versehen eine, die tatsaechlich zur Weinherstellung taugt, und die in Deinem Supermarkt tut's weniger? Weiss man ja vorher nicht, und bei der Ansatzgroesse waer das schon aergerlich, wenn das schiefgeht.

Hefe am schnellsten .. tja. Da es bei Dir ja einigermassen dringlich ist, mach ich Dir mal folgenden Vorschlag: ich hab hier ganz frisch aufgemachte "Siha 3" Trockenreinzuchthefe am Start, vor ca. ner Woche geoeffnet, die Packung. Das Zeug hat nach 24 Stunden im Gaerstarter ordentlich geschaeumt, und anschliessend hat mir die Hefe innerhalb von knapp 4 Tagen aus 20 Litern Maracujaweinansatz den kompletten Zucker rausgefressen (das ging ab, unglaublich). Geschaetzte 4 Kilogramm!

Sag mir, wieviel Gramm Du brauchst, ich wuerd Dir die Kontodaten geben und zeitgleich schicken. Ich hab fuer 125 Gramm 7 Euro gezahlt, dann kommt noch normales Briefporto drauf, kriegt man hier sicher gut runtergerechnet.

Wenn Du Dich innerhalb der naechsten 30 Minuten geruehrt kriegst, is der Brief morgen noch auf der Reise. Wenn Du magst natuerlich nur, ich bin jetzt auf die Extraarbeit auch nich grad unendlich scharf, biete es aber mal an

Gruss Aya...

[Yb89]

Danke schon mal! Schreibe jetzt schnell vom handy aus;)

also ich habe 2 liter mit bisschen nährsalz und 200gramm zucker angesetzt. Es blubbert alle 2 minute einmal...

[Yb89]

Damit ich auf nummer sicher gehe, würde ich dein angebot annehmen... ich bräuchte hefe für 300 liter.

[Ayahuasca]

Danke schon mal! Schreibe jetzt schnell vom handy aus;)

also ich habe 2 liter mit bisschen nährsalz und 200gramm zucker angesetzt. Es blubbert alle 2 minute einmal...

Ach so, Du hast das im geschlossenen Gefaess mit Gaerroehrchen drauf? Daran kann es schon liegen. Ich lass die Gaerstarter (bedingt durch die Tatsache, dass ich schon lange Zeit selber meinen Hefeteig mache, war mir das Prinzip des "Hefe vermehrens" durchaus schon vorher bekannt *g*) normal einfach an der frischen Luft stehen. Zur Erklaerung: Du willst ja im Gaerstarter die Hefe vermehren und nicht den Apfelsaft vergaeren. Unter Sauerstoff verstoffwechselt Hefe Zuckermolekuele komplett zu Kohlendioxid und Wasser, dabei entstehen pro Zuckermolekuel (Einfachzucker) ueber 30 Energieeinheiten (ATP, falls Dir das ausm Biounterricht noch im Hinterkopf rumschwebt), die Zellen so brauchen. Unter Sauerstoffmangel entstehen zwar Alkohol und Kohlendioxid, aber halt nur noch 2 Energieeinheiten. Inwiefern sich das auf die Vermehrungsgeschwindigkeit der Hefezellen auswirkt, kann man sich sicher vorstellen.

Mach den Deckel runter, ruehr einmal gut um und dann lass das mal ueber Nacht stehen. Meiner Meinung nach muesstest Du morgen frueh schon einen deutlich motivierteren Gaerstarter zu Gesicht bekommen. Hoffe ich wenigstens

Gruss Aya...

[Ayahuasca]

Damit ich auf nummer sicher gehe, würde ich dein angebot annehmen... ich bräuchte hefe für 300 liter.

Da bin ich jetzt zu faul, zu gucken, wieviel das waer. Rechne mal selber aus und sag mir ne Grammzahl. Regeln wir per PM, wuerde ich vorschlagen. Zur Not morgen, siehe vorheriges Posting von mir?

Gruss Aya...

[Yb89]

Ich bin ein verdammter banker, ich hab im bio unterricht nur wenns um zahlen geht aufgepasst xD sorry!

Habe gerad mal probiert, schmeckt noch ziemlich süß...

[Yb89]

Wie lange hätte ich jetzt noch ca. Zeit bis ich die ganzen zutaten spätestens in den rest hineinfüllen müsste?

[Ayahuasca]

Wie lange hätte ich jetzt noch ca. Zeit bis ich die ganzen zutaten spätestens in den rest hineinfüllen müsste?

Wenn ich mir so anschaue, wie in nicht ganz so detailverliebten Gegenden Ebbelwoi gemacht wird [1], wuerde ich glatt sagen: auf 1-2 Tage kommt's nich an. Siehe das Posting von feuerfuchs.

Mach erstmal den Deckel von Deinem Gaerstarter und guck Dir das morgen nochmal an, ob der nich doch noch in die Gaenge gekommen is. Da es letztendlich Deine Entscheidung ist, bleibt mein Angebot aber trotzdem mal bestehen, Deine Entscheidung

Gruss Aya...

[1] Bin vor paar Wochen beim Rumgooglen natuerlich nicht nur auf den FWK, sondern auch diverse andere Seiten gestossen. Paar Privatberichte aus Hessen fand ich da ganz lustig eigentlich. Sinngemaess: mein Opa hat einfach immer den Apfelsaft in die 50 Literballons gefuellt, nen Wattestopfen in den Verschluss gemacht und paar Wochen spaeter war's lecker

[Feuerfuchs]

Servus zusammen!

Ich seh' das wie der Opa. Hab Anfangs auch mit verschiedenen Weinhefen probiert. Die Zuchtflaschen nur mit Watte locker verstöpselt. Geschmackliche Nuancen konnte ich bei den verschiedenen Hefesorten am Endprodukt nicht feststellen, was freilich auch an meinem Geschmackssinn liegen mag. Übrigens verwendete ein Bekannter immer normalen Hefe aus dem Supermarkt. Leider weiß ich seine Rezeptur nicht. Aber wie gesagt, ich hab auf alle Zutaten verzichtet. Und Anfangs ist man immer ein wenig ängstlich. Diese Phase mache ich eben mit meiner Traubenweinherstellung durch. Allerdings muß die Lese noch ein wenig warten, den es hat eben zu schneien begonnen.
Noch ein kleiner Rückblick in die althergebrachten Methoden. Am alten Hof einer Tante war die Stelle unter der Treppe im Haus nicht gepflastert sondern einfache Heimaterde. Darauf stand das Fass für den Apfelwein, das auch nur abgedeckt war. Die ganze Gährmasse trieb es einfach aus dem Fass. Anfangs wurde mit Most nachgefüllt und später mit Wasser um das Fass voll zu halten. Im Haus hat es die Zeit über etwas streng gerochen und über das Ergebnis kann ich auch nichts sagen, weil ich damals als Kind noch nicht kosten durfte.

Gruß

Anderl