Gärdauer?

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jogoda
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Gärdauer?

Beitrag von jogoda »

Ich stelle seit 3 Monaten Wein aus Tütenfruchtsäften her. In den Kitzinger-Anleitungen wird von einer Gärdauer von 2-4 Monaten geschrieben. Betrachte ich meinen Wein, so war die bisherige Gärung (von Apfel und Birnensaft - zirka 20 Liter, nach Anleitung, mit Steinberger, oder Portwein - und jetzt mit rotem Traubensaft - 20 Liter+4Kg Zucker+Steinberger+40ml Antigel+4gr.Hefenährsalz - noch in der Gärung) immer nach 10-14 Tagen so weit zurückgegangen, dass mir diese beendet erschien. Auf dem Boden hat sich deutlich Trub abgelagert und Bläschen sind nur noch "ganz" vereinzelt aufgetreten. Ich habe dann nach Anleitung geschwefelt und den Wein abgezogen. Der Geschmack erinnert jedoch an Federweisser. Meine Frage ist daher: Muss ich den Wein nach dieser Zeit nur abziehen?, ohne ihn zu schwefeln und dann in einem neuen Gärbehälter (wieder mit Gäraufsatz) für weitere 3 Monate im Dunkeln stehen lassen?
Tompson
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Gärdauer?

Beitrag von Tompson »

Weder noch.

Für den nächsten Neuansatz lies Dir doch mal die HP vomn Fruchtweinkellerich durch, insbesondere die Nachzuckermethode.
Man kann niemanden zwingen, dieser nachzuwinzern aber glaub mir, unsere Weine sind alle hervorragend :D

Für diesen Ansatz:
Koste, ob noch Zucker enthalten ist. Davon gehe ich aus. Wenn nein, dann vorsichtig nachzuckern (für 20 Liter vielleicht so zwischen 200-400g) und gucken, ob dieser nach 2 Wochen wieder vergoren wurde.
Aber ich meine, es ist noch genug Zucker da, also einfach stehen lassen, täglich den Ballon schwenken. Meßgeräte besorgen, um Alkohol und Säure messen zu können. Und naja lies erstmal, danach kannst Du gerne nochmal fragen...
www.fruchtweinkeller.de/Wine/default.htm
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jogoda
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Gärdauer?

Beitrag von jogoda »

danke für die schnelle Antwort. Ich werde dann noch einmal intensiver nachlesen. "Meßgeräte besorgen, um Alkohol und Säure messen zu können" - reichen dafür eine Oechslewaage und eine Alkoholometer? Diese Kapilar-Röhrchen finde ich nicht sehr gelungen. Damit bekam ich in der Vergangenheit bei jedem Messvorgang ein anderes Ergebnis. Was hälst du von diesen? cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie … 16633&rd=1 und cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie … 16454&rd=1 ? Und wo bekomme ich günstig einen Glaszylinder, für das Messen der Flüssigkeit?
Merlin_Gor
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Beitrag von Merlin_Gor »

Hallo,

das Geld für eine Oechselwaage kannst du dir sparen. Das ist der uninteressanteste Wert bei der Weinherstellung.

Unbedingt nötig ist die Möglichkeit die Säure richtig auszumessen. Da sollte man nicht sparen.
Gerade in sonnenarmen Jahren kann man da manch böse Überraschung erleben.

Das Vinometer dient auch nur dem Zweck, das Verhalten des Weines bei der Gärung anzuzeigen. Nimmt der Alkoholspiegel zu, oder auf einmal ab. Da man mit normalen Bordmitteln sowieso nicht den genauen Alkoholwert bestimmen kann, ist es auch egal ob es dies mehr oder weniger genau macht.
Ich selbst benutze es nur, um ungefähr abschätzen zu können wieviel Zucker noch zugeführt werden muß. Ansonsten könnte man sogar noch darauf verzichten (nach meiner bescheidenen Meinung).
Also auch hier: nicht mehr Geld ausgeben als nötig. Das Hobby ist teuer genug. (Anmerkung: Auch mit teurerem Gerät kannst du den Alkoholgehalt nicht genau ausmessen.)

Ebenfalls nicht uninteressant ist die Überlegung in einen Weinfilter zu investieren (Meine Mutter hat sich stets geweigert meine Weine zu probieren. Nach der Filterung sah das Produkt so verlockend aus, das sie nicht "Nein" sagen konnte. Sie war begeistert). Einfach mal hier im Forum nachlesen.

Last but not least einen vernünftigen Verkorker. Aber dazu gibt es bereits mehr als genug Artikel in diesem Forum

mfg

Merlin
jogoda
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Gärdauer?

Beitrag von jogoda »

OK, verrätst du mir, wie ein Säuremessgerät für Weinmessungen genau heißt? und wo ich soetwas günstig bekommen kann? Welche Produkte empfiehlst du?
Tompson
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Gärdauer?

Beitrag von Tompson »

Ja, also erstmal zum Alkoholmessen das Vinometer. Nötig, wie Merlin sagt, vielleicht nicht aber es kostet in der Billigausführung (nicht viel schlechter als Präzisionsvinometer) auch nur so 5Euro und man kann damit vom Anfang der Gärung bis zum Ende die Zunahme des Alkohols verfolgen. Wenn man jeweils mißt, wenn der Zucker vergoren ist, wird der Meßwert sogar halbwegs genau.

Zum Säuremessen ist ein Titrationsset für den Anfang ausreichend. Man gießt in ein Meßröhrchen bis zur Markierung Wein ein. Dann gibt man Blaulauge hinzu und mischt und wenn die Farbe ins Grüne umschlägt, liest man am Meßröhrchen die Skale ab (also da wo der Flüssigkeitsspiegel dann steht) und hat den momentanen Säurewert und kann den Wein dann entsprechend behandeln. Siehe auf HP Kapitel Säure (muß ich auch immer noch regelmäßig nachschlagen... ?-| )

Bezug über die üblichen Internethandel Arauener, Vierka usw. siehe Linkliste auf der HP
Vorsicht bei www.weinselbstgemacht.de hier haben viele von uns schlechte Erfahrungen gemacht :mrgreen:
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jogoda
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Beitrag von jogoda »

Vielen Dank für die Informationen. So wie ich es bis jetzt verstehe, ist ein "Tritrations-Set" gleich einem "Acidometer"(-Set)?
Birgit
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Gärdauer?

Beitrag von Birgit »

Richtig. Mit dem Acidometer führt man eine Titration durch.
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

donald_dark
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Beitrag von donald_dark »

Kann man saeure nich eigentlich schmecken?
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Josef
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Beitrag von Josef »

Hallo donald-dark,
natürlich kann man Säure schmecken, aber am Geschmack die genaue Menge bestimmen? Würde ich mir nicht zutrauen.
Außerdem spielt da der Zucker eine entscheidende Rolle, der hebt den Säuregeschmack wieder auf.
Gruß Josef
donald_dark
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Beitrag von donald_dark »

hm, bei meinen ansaetzen hatz bisher jedenfalls geklappt. ok, gut es waren bisher auch nur 2 gelungene dabei, einer muss noch lagern...
aber egal, wenn ich mal wieder was bestell, nehm ich noch nen acidometer mit
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