Schwefelung

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Manne
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Schwefelung

Beitrag von Manne »

Ich las schon in verschiedenen Büchern zur Weinherstellung, dass man vor dem 1. Abstich den Wein schwefeln soll. Mein roter Hauswein liegt seit 10 Tagen im Gärfass. 100 Liter Kunststofffass. Bei der Maischegärung war klar, dass man die Schwefellösung in die Maische einrührt. Wie soll aber die Schwefelung im Gärfass erfolgen. Wenn ich die Lösung in den fast vergorenen Wein einrühre, wirbelt es ja wieder alles auf und ich kann den Abstich nicht machen, ohne dass die abgesetzte Hefe mit raus geht. Dann muss ich ja wieder ein paar Tage warten. Oder mach ich da einen Denkfehler.
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JasonOgg
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Re: Schwefelung

Beitrag von JasonOgg »

Nein, du denkst schon richtig. Daher steht auf der Homepage auch (sinngemäß):

"Beim Ende der Gärung schwefeln und eine Woche stehen lassen"

Schwefelung dient vor dem Abstich als Oxidationsschutz. Wenn der Abzug von der Hefe plätschernd erfolgt, dann wird der Wein ordentlich belüftet. Ziehst du schonend ab, dann sollte auch eine fehlende Schwefelung in Ordnung sein.

Wenn Du schon denkst, hast Du so mieses Lesegut, dass eine Schwefelung der Maische notwendig war? Hier dient die Schwefelung eher zur Unterdrückung von Mikroorganismen, bevor ausreichend Alkohol aus der Gärung diesen Schutz übernimmt. Leider bremst die Schwefelung auch die Hefen, die diesen Alkohol er-gären sollen. Ich war noch nie in Versuchung die Maische zu schwefeln.
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Fruchtweinkeller
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Re: Schwefelung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Danke für die Antwort, ergänzend: Wenn die Gärung wirklich beendet ist sollte sich die Hefe innerhalb kürzester Zeit wieder absetzen. Und man muss das Hefesediment nach Zugabe des Pulvers ohnehin nicht aufmischen, da reicht es völlig, das KPS an der Oberfläche zu verwirbeln.
Und ja, die pauschale Maischeschwefelung wird von einigen Autoren empfohlen, ich sehe darin, wie JasonOgg, eher Nach- als Vorteile (siehe Homepage, Kapitel "Sauberkeit und Sterilität). Speziell beim Rotwein kommt erschwerend dazu dass eine (frühe) Schwefelung zu einem Farbverlust führen kann.
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willkomm2000
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Re: Schwefelung

Beitrag von willkomm2000 »

Hallo forumsfreunde,
Kurz nachgefragt...während ich grad im warmen süden bin liegt meine apfelweingärung zuhause in den letzten zügen. Sobald ich zuhaus bin zieh ich von der hefe ab und lagere immer spundvoll im keller für ein pasr monate bis zum filtern und abfüllen...

Ich ziehe immer gaanz langsam und vorsichtig von der hefe ab.
Allerdings: bislang hab ich immer den neuen behälter geschwefelt??? Hab wohl überlesen dass man das eine woche vor dem abstich machen solll...geht bei mir ohnehin schlecht wg urlaub...

Ist meine vorgehensweise bedenklich?
Gruss aus der provence
Klaus
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Fruchtweinkeller
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Re: Schwefelung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sollte kein Problem sein. Die Schwefelung am Gärende vor Abzug hilft wenn die Hefe an der Alkoholtoleranzgrenze ist.
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Re: Schwefelung

Beitrag von OGV Rettershof »

Ich habe Apfelwein vor dem Abziehen von der Hefe und vor dem Filtern geschwefelt. Im Nachhinein soll ein Teil dieses Weins zum Destillieren genommen werden. Gibt es eine Möglichkeit einen Teil vom Wein vor dem Brennen wieder zu entschwefeln.
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Fruchtweinkeller
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Re: Schwefelung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Siehe beispielsweise

http://lagerhaus.at/binaries/content/as ... llaten.pdf
https://lvwo.landwirtschaft-bw.de/pb/si ... hment=true

Nächstes mal bitte einen neuen Trööt erstellen, danke!
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