Bin ich eigentlich der Einzige ...

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Ehli
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Bin ich eigentlich der Einzige ...

Beitrag von Ehli »

Seid mir nicht böse aber diese Frage stellt sich mir dieses Jahr extrem oft. :?: Wenn ich hier von neuen Ansätzen lese ist immer was dabei vonwegen extremem Aufschäumen, 18% Alc in 9 Tagen...
So ein totaler Newbie bin ich ja nun beileibe nicht mehr. Momenten Blubbern und reifen hier 6 hoffentlich lecker werdende Weine gleichzeitig. Es scheint jedoch, dass ich der Einzige bin, bei dem die Ansätze ganz gemächlich werden. Da blubbret es gemütlich vor sich hin, es schäumt auch mal 3-4 cm hoch und bläst etwas mehr durchs Röhrchen.. Wenn ich dann nach 4-6 Wochen an die mit Schätzeisen gemessene 15 % komme erkläre ich die Gärung für "zum Ende kommend". 8-)
Runter vom Satz, kühl stellen und Abwarten :D Nee, Tee trinke ich dann nicht. Da habe ich bessere Tropfen :shock: Es heißt ja nicht umsonst "Gut Ding will Weile haben".
Gibt's denn ausser mir noch so 'nen "Langsamgährer"? Oder bin ich alleine auf weiter Flur und mache grundsätzlich alles falsch :?:
Die gewonnenen Ergebnisse vermitteln mir das nicht. :schlecht:
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Keine Panik und keine Hektik :D

Ich denke dass viele Fehlmessungen die Runde machen. Die Billig-Vinometer sind nun einmal oft ungenau, und die trübe Brühe mit CO2 verursacht weitere Ungenauigkeiten.
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Josef
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Bin ich eigentlich der Einzige ...

Beitrag von Josef »

18% in 9 Tagen ist wirklich nicht die Regel. :schlecht:
Du hast natürlich eine schnelle Gärung bei optimalen Bedingungen:
- Maischegärung und dadurch genug Trübstoffe
- Langsam nachzuckern, das heißt die Hefe nie überfüttern und nie verhungern lassen.
- Immer optimale Temperatur.
Das sind aber Bedingungen die man nur selten vorfindet. Optimal für eine schnelle Gärung, ob auch für einen guten Wein, ist eine andere Frage. :|
Ehli
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Beitrag von Ehli »

Hi Andreas,
hast mit Sicherheit den Hauch Ironie rausgelesen :D Bei mir herrsch während der Gärphasen weder Hektik noch Panik. Höchstens wenn ich einen vollen Bottich von a nach b transportiere und mal wieder über die Schuhe meines Sohnes stolpere :schlecht:
Fruchtweinkeller hat geschrieben: Keine Panik und keine Hektik :D

Ich denke dass viele Fehlmessungen die Runde machen. Die Billig-Vinometer sind nun einmal oft ungenau, und die trübe Brühe mit CO2 verursacht weitere Ungenauigkeiten.
Bei mir hat wirklich erst ein Ansatz so geschäumt, dass es oben raus kam und das war mein aller Erster. Traube weiß 14 Liter im 20l Kolben, die noch während ich den Rest gepresst habe ohne Zugabe von Hefe oder sonst irgend was übergekocht ist. War auch nicht wirklich lecker :D Aber mittlerweile dauert bei mir alles ein wenig länger und zeigt überhaupt keine spektakulären Ereignisse ausser dem Ergebniss. 8-)
Habe mir hiermit nur ein paar andere, ähnliche Erfahrungen erhofft.
Gruß Andy
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Ehli
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Beitrag von Ehli »

Hi Josef,
Josef hat geschrieben: - Maischegärung und dadurch genug Trübstoffe
- Langsam nachzuckern, das heißt die Hefe nie überfüttern und nie verhungern lassen.
- Immer optimale Temperatur.
Das sind aber Bedingungen die man nur selten vorfindet. Optimal für eine schnelle Gärung, ob auch für einen guten Wein, ist eine andere Frage. :|
Maischegärung, jep, dieses Jahr bisher alles. :D
Langsam Nachzuckern 8-) Ich gebe schon zum Start max. 2/3 der Menge zu, die in den Rezepten steht, da ich festgestellt habe dass es dann wesentlich besser angärt. Auch den ganzen Verlauf über nagen die armen Pilzchen bei mir eher am Hungertuchals dass sie übersättigt wären.
Temperatur schwankt natürlich auch zwischen normal 24°C und des Nachts inzwischen bis 16° (seit heute Nacht bleibt das Fenster zu)
Solange ich mir durch die langsame Gärung keine Krankheiten oder massive Geschmacksfehler einfange darf das ruhig so bleiben.
Andy
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Ich schließe mich Dir an. Einmal Schaumprobleme, dann habe ich auf Birgit gehört und Zymex stärker dosiert.

Mein absoluter Slow-Gärer oder Schneckenansatz ist momentan die Holunderblüte, die kein Ende finden will, aber auch nicht verhungert. Am 29.5. angesetzt, am 3.7. über 15%, seit 10.07. bei 16% bei stabilen Restzucker, aber es entsteht CO2, da werde ich langsam schon etwas unruhig bei meiner täglichen Schüttelei.

Eingeholt werden kann er noch von meiner Kellersau-Melissengeist, aber die ist 2 Wochen später bei jetzt knapp über 13%. Die bräuchte eigentlich stündliches schütteln.

Flotter machen sich die Jobeeren, wobei die rote etwas flotter ist und die schwarze möglicherweise ein Trübstoffproblem hat. Angesetzt am 8.7. waren beide am 8.8 bei 14%. Seitdem fressen sie Zucker und sind bei >15% (rot) und fast 15% (schwarz).

Alles gärt im Keller bei 20°C, außer im Maischestadium, da hatten die bestimmt 25°C

Was lange gärt wird gut 8-)
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wok
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Beitrag von wok »

Hmm, mein Jobaer vom Juli ist auch bei mir immer noch am Ackern. Gut Ding will Weile haben. Mit viel Glueck wird er zu Weihnachten klar sein. Bis jetzt hat sich noch nie jemand darueber beschwert und der Geschmack ist dazu auch noch gut.
Also du bist nicht allein.
Habe uebrigens am WE den Rest meiner Himbeere von 2008 in Flaschen abgefuellt. :D


Gruss WOK
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Ehli
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Beitrag von Ehli »

Danke Jungs,
das wollte ich lesen. :D
Die Würmer aus meiner Süßkirsche fressen mir seit Juni den Zucker aus der Hand... Jobaer hat auch noch reichlich kreisende Blasen und selbst der Sommerwein möchte gegelmäßig gefüttert werden. Einzig Erdbeer-Febi hat alle Aktivität eingestellt und wird diese Woche noch grob gefiltert.
Andy
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Professore
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Beitrag von Professore »

Auch bei mir findet weder Turbogärung statt noch schäumt es übermäßig (führe ich zum einen auf die Gärung im
Kunststofffass zum anderen auf den eher großzügigen Einsatz von Antigel zurück).

Gruß

Jochen

Uups, Ehli war schneller

[Dieser Beitrag wurde am 31.08.2009 - 22:45 von Professore aktualisiert]
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geognost
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Beitrag von geognost »

Dem kann ich mich anschließen, mit Antigel und der dosierten Zuckerzugabe scheint sich das Schaumproblem auf ein Minimum reduzieren zu lassen. Allerdings könnten sich die Jobeeren trotzdem mal etwas sputen - der Gefrierschrank quillt über mit Brombeeren und Holunder .... :schlecht:

Gruß geognost
Pantscher
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Beitrag von Pantscher »

Ihr habt Zeiten, davon kann ich nur träumen...
Selbst mein Maracujawein hat vom 31.1. bis zum 1.6. gedauert und hatte am Schluss nur 12,5-13%...
Auf etwa 12 Litern waren aber (mit dem Zucker aus dem Saft) etwa 3500g Zucker drin.

Aber irgentwie hat bei diesem Vinometer alles nur maximal 13% :schlecht:
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Josef
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Beitrag von Josef »

Am besten das Vinometer mal mit gekauftem trockenen Wein testen.

Vier Monate für eine Saftgärung liegt noch im Rahmen. Schließlich hast du ja nicht im Hochsommer begonnen, sondern im tiefesten Winter, da muss man bei der Geschwindigkeit schon Abstriche machen. ?-|
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