Sperrflüssigkeit im Weinansatz

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Reto
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Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Reto »

Hallo,
ich bin seit einiger Zeit begeisterter Leser dieses Forums und konnte bereits zwei Honigweine erfolgreich herstellen.
Nun ist mir bei meinem Ingwerwein-Ansatz ein kleines Missgeschick passiert. Und zwar ist etwas von der Sperrflüssigkeit aus dem Gärröhrchen in den Ansatz geflossen. Diese Sperrflüssigkeit setzt sich folgendermassen zusammen: Methanol, Glycerin und 1% Salicylsäure.

Meine Frage: Ist das Gesundheitsschädlich? Muss ich mich von dem Ansatz verabschieden? Vor allem die Salicylsäure gibt mir zu denken.

Danke für Eure Auskunft.

Grüsse,
Reto
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Chesten
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Chesten »

Als Sperrflüsstigkeit im Gärröhrchen reicht ganz normales Wasser aus !
Warum machst du da so ein cocktail sein ?

Wenn du auf Nummersicher gehen willst würde ich den Ansatz entsorgen schon alleine wegen dem Methanol.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Reto
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Reto »

Die Sperrflüssigkeit habe ich im Landi (Fachhandel für Landwirtschaft in der Schweiz) gekauft. Die war halt einfach da und ich dachte das probiere ich jetzt mal aus.

Naja, der Ansatz ist noch keine Woche alt. Das tut nicht so weh nochmals neu anzusetzen.
Es würde mich aber schon noch interessieren ob diese Sperrflüssigkeit (Methanol, Glycerin, 1% Salicylsäure) lebensmitteltechnisch bedenklich ist.
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Chesten
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Chesten »

Glycerin, Salicylsäure sollten in den Konzentrationen eigentlich ungefährlich sein aber Methanol in der Sperrflüssigkeit ? Wie kommt man da drauf ?

Wie gesagt während der Gärung reicht normales Wasser völlig aus als Sperrflüssigkeit.
Während der Selbstklärung wenn man auf nummersicher gehen will kann man das Wasser durch eine Schwefellösung ersetzten für zusätzlichen Schutz, Schwefellösung wird mit Kaliumpyrosulfit hergestellt das ist auch die Substanz mit dem man den Wein schwefelt.
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Josef
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Josef »

Über wie viel Tropfen von der Sperrflüssigkeit reden wir denn hier?
Und wie groß ist der Ansatz denn?
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Fruchtweinkeller
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Glycerin ist unbedenklich, Methanol und Salicylsäure eher nicht; wobei ich vermute dass die Konzentration im Wein unbedenklich gering sein dürfte (siehe Fragen von Josef) und alle drei Substanzen ohnehin im Wein zu finden sind. Nichtsdestotrotz finde ich ich dass das Zeugs als Sperrflüssigkeit zu viel des Guten ist!
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Reto
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Reto »

Das war etwas mehr als die Hälfte dessen was im Gärröhrchen Platz hat. Schätzungsweise 8-10ml.
Auf einen 10L Ansatz.

Vermutlich eher 3-5ml
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Fruchtweinkeller
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Na, wenn wir mal schlimmstmöglich davon ausgehen dass die Sperrflüssigkeit zu 100% aus Methanol bestand kannst du dir jetzt die Erhöhung der Methanolkonzentration in deinen 10 Litern Wein ausrechnen ;)

Zum Vergleich: Der "natürliche" Methanolgehalt eines Rotweins liegt ganz grob im Bereich 100 mg/l.
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Reto
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Reto »

Also eher unbedenklich die Menge?
Entschuldigt, ich konnte leider keine mir verständliche Methode finden, die Methanolkonzentration in meinem Wein zu ermitteln... ?-?
:)
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Fruchtweinkeller
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn man die Dichte von Methanol einbezieht hättest du bei 10 mL auf 10 Liter etwa 80 mg/L zusätzliches Methanol im Ansatz (unter der Annahme dass die Brühe 100% Methanol enthält).
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Reto
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Re: Sperrflüssigkeit im Weinansatz

Beitrag von Reto »

Ich werde den Wein wohl eifach mal so fertigmachen und mich dann Schluck für Schluck an die Genießbarkeit herantasten... ;-)
Danke Euch für die Antworten. Super Forum hier. :clap:
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