Bildbericht: Degorgieren, Gunst der Stunde: Sektherstellung

wok
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Bildbericht: Degorgieren, Gunst der Stunde: Sektherstellung

Beitrag von wok »

Hallo Johannes,
eine Risskontrolle brauchst du eigentlich nicht durchführen, da diese Flaschen im Allgemeinen äusserlich in Ordnung sind.
Das Problem ist, dass die Champagnerflaschen eventuell müde sind und keine zweite Befüllung ertragen. Wobei ich diese Aussage mehr auf diese dünneren Flaschen beziehe, die nicht einer Flaschengärung ausgesetzt waren sondern erst am Ende mit Schaumwein befüllt wurden.


Gruss WOK
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Josef
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Beitrag von Josef »

Wegen eventueller Risse hatte ich eigentlich keine Bedenken.
Die Flaschen sollten eine gewisse Stärke haben bei Arauner wird sich auf das Gewicht bezogen, die ein Sektflasche haben sollte.
Aufgefallen war mir der erhebliche Gewichteunterschied bei gekauftem Sekt auch schon mal. Hatte der Sache aber keine Bedeutung beigemessen. In der Regel wird der teuere Sekt aber tatsächlich in schwereren Flaschen abgefüllt bzw. direkt darin vergoren.
Es ist ja ein gewisser Druck dem eine Flasche ausgesetzt ist. Wenn ich richtig liege dürfte er bei bis zu 6,5 Bar liegen.
Guenter
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Beitrag von Guenter »

Hallo,

zu den Flaschen kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nichts sagen, da ich auch gerade zum ersten Mal Sekt angesetzt habe. Aber mein Nachbar macht schon länger Sekt und der verwendet immer Freixenet-Sektflaschen. Diese Flaschen sind schwer genug (ca. 880 g) (und damit auch dickwandig genug) um den Druck auszuhalten, was man von "normalen" Sektflaschen nicht sagen kann. Ich würde auf keinen Fall normale/leichte Flaschen verwenden oder nur mit Schutzbrille schütteln 8-) .

Auf alle Fälle ist es interessant zu sehen, welche Kräfte bei einem Überdruck von 6-7 bar wirken. Ich habe bei einer Flasche den Draht nicht richtig in der Mitte zentriert und man sieht auf dem folgenden Bild, wie der Kunststoffstopfen aus der Flasche gepresst wird.



Upps.. leider ist das Bild ein wenig dunkel geraten, aber in meinem Heiz-/Gärkeller ist es ziemlich duster ?-|

Viele Grüße von der druckreichen Ostalb

Günter
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Quitte
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Beitrag von Quitte »

Zisch,.......Peng, hallo Johannes, herzlichen Glückwunsch zu Deiner ersten Sektherstellung.
:schlecht: Bei meiner Sektzubereitung hatte ich zuerst Kronkorken benutzt, diese aber nicht sehr Dicht waren. Daraufhin habe ich mir die Mühe gemacht und alle 12 Flasche verdrahtet.
Nur bei der Enthefung hatte ich echte Probleme. Ich wollte nicht auf den nicht kommenden Winter warten, sondern raümte ein Fach im Tiefkühlschrank aus, stellte dort eine Schüssel mit einer starken Salzlösung hinein und ließ sie eine ganze Nacht dort stehen. Am anderen Tag hatte ich 20 minus. Nun stellte ich meine Flaschen Kopfüber, (sie standen schon ca' 6 Monate auf den Kopf) in ein nochmals freigemachte Fach bis die Flaschetemperatur unter 4 Minus lagen.
Nun nahm ich ein Teil der gekühlten Flaschen mit in den Garten und stellte 6 Flaschen in die 20 Grad kalte Salzlösung. Das lange Warten, bis der Hefestöpsel zu Eis wurde war für mich aufreibend.
Dann schritt ich zu Tat. Mit Kronkorken hätte es bestimmt besser funktoniert, das Entkorken, leider hatten meine Kronkorken nicht "dicht gehalten" und ich die Drahtverkorkung vorgezogen. :| Nun bekam ich nicht schnell genug die Sektkorken aus der Flasche, sodas die Hefe garnicht so herausknallte, sondern mit Schwung, auch der leckere Quittensekt mit herausspritzte, mindestens 30%. :( Nun füllte ich jede Flasche mit den Sekt auf. Geblieben sind mir von den 12 Flaschen leider nur 8. Warum mein Kronkorkengerät nicht einwandfrei zu gebrauchen ist, ich habe es ganz neu bei Brouwland mit dazugehörigen Kronkorken gekauft. Da ich gebrauchte ca' 900 Gramm schwere für Flaschenvergärung benutzte Flaschen benutzt habe, stellt sich mir der Verdacht ein das der Verschlußmechanismus nur auf Flaschen passt die auch bei der Firma Brouwland gekauft worden sind. :schlecht:

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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Das mit den Kronkorken das ist auch bei mir noch nicht das Gelbe vom Ei. Ich habe zu spät bemerkt, dass man den Emily-Verkorker auch auf den Flschenhals einstellen muss. So habe ich einzelne Flaschen mehrfach versucht zu verkorken, bis der Deckel gerade saß. Da die Flaschen während der Hauptgärung standen, ist mir die Undichtigkeit einzelner Flaschen nicht aufgefallen. Jedenfalls weis ich das fürs nächste Mal. Eine drucklose Flasche habe ich bereits verköstigt, es war ein guter Wein, halt ohne Prickeln...
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
bengel00
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Beitrag von bengel00 »

So,will mich nun auch mal langsamm belesen und dann bald an die Sektherstellung machen.
Einige Fragen kommen mir jetzt schon auf:

Fibroin schrieb das die Flaschen bei der Stürmischen Gärung standen. Kann man diese nicht liegend lagern um fest zu stellen od der Kronenkorken dicht ist? Wenn er undicht sein sollte müsste doch der Sektansatz rausgedrückt werden was man ja da sieht?

Beim Degorgieren (heißt das wirklich so???) sollte doch der gefrorene Pfropfen beim öffnen des kronenkorkens mit einem ruck rausfliegen. Wäre es da nicht sinnvoll den flaschenhals nach dem runterkülen kurzzeitig etwas zu erwärmen? Z.B. kurz lauwarmes wasser drüber laufen lassen, um den gefrorenen pfopfen etwas anzutauen, so das er nicht am flaschenhals festhängt und beim öffnen mit schmackes rausfliegt?
Was hat es mit der Risskontrolle aufsich, wie mach ich die?

Sollte der Wein nur 9% Alc haben oder kann der auch mehr haben? Wie weit geht die Sekthefe noch weiter?

Die hier beschriebenen verfahren um die Hefereste zu gefrieren erscheinen mir als fast nicht realisierbar, Wann gibt es denn noch schnee bei uns?
Kann man das technisch anders lösen, evtl. mit Stickstoff?

Welche Fruchtarten eignen sich zur Sektherstellung?
Hab grad Erdbeer und Kirsch am brodeln, kann ich die zum ersten versuch nehmen?

Ich habe kein Filter zum Steril filtern. Ist der unbedingt notwendig oder kann ich diese anschaffung auch umgehen?


Ich weiß, vielle nervende Fragen.
Deshalb auch schon mal ein Herzliches Dankeschön an die fleißigen beantworter.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Sekthefe verhält sich mehr oder weniger wie eine "normale", dh sie fühlt sich im neuen Milieu umso wohler je weniger Alkohol dort enthalten ist. Insbesondere mag sie es nicht, plötzlich hohen Alkoholgehalten ausgesetzt zu sein. Die 9% dürften diese Problematik widerspiegeln.

Ob das mit Sticksoff geht kann ich nicht sagen, das musst du ausprobieren. Ich fürchte allerdings, dass du bei so hohen Temperaturunterschieden Spannungsrisse im Glas riskierst.

Antauen lassen würde ich den Hefepropfen nicht, das Teil soll ja kompakt herausfliegen und keinen "Schmier" hinterlassen. Aber du kannst es natürlich ausprobieren. Wenn die Sektgärung gut in Gang ist hast du einen Überdruck von einigen Bar, das reicht schon aus um den Propfen herausfliegen zu lassen ;) Es ist vor allem eine Kunst, etwas in der Flasche übrig zu lassen :shock:

Die Filtration ist sehr sinnvoll weil der Sekt umso schöner moussieren wird desto geringer der Trubgehalt ist. Je geringer der Trub, desto mehr CO2 bleibt im Wein, und desto höher ist die Chance dass die Flasche nach dem Degorgieren und dem sofortigen Verschluß auch noch einen knackigen Druck aufbaut.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

@bengel00
Fragen zur Sektbereitung hatte ich auch zur Genüge. Was habe ich gemacht? Mich schrittweise drangegeben. Mir war lange nicht klar, wie ich die Hefe praktisch aus der Flasche bekommen sollte, obwohl der Wein schon in den Flaschen gärte.

Wir Miniwinzer können eigentlich nur so winzern, wie es früher gemacht wurde, mit den Temperaturgaben der Natur. Daher bleibt dir nichts anderes übrig, zum Degorigieren auf Schnee zu warten. Wenn der Dank Klimaerwärmung nicht mehr kommt, dann ist guter Rat teuer. Heute wird das mit Hilfe von Klimaanlagen und Kühltechnk anders gehen, aber hast du sowas in Industrieform zu Hause? Vielleicht gehts mit CO2-Schnee. Das wäre auch nur was für Wintertemperaturen, damit der nicht sofort verschwindet. Reichlich kalt ist der aber für Erfrierungen und brechende Flaschen. Unter -20° nur für den Flaschenhals ist bestimmt nicht nötig. Alles nicht so einfach. Schnee und Salz ist einfacher händelbar.

Ich gehe davon aus, dass alle Fruchtweine versektet werden können, ob sie aber bis zum Winter 2009 fertig gegoren sind, das kann ich nicht sagen.

Jetzt sei mutig und gehe ans Werk. In die Flaschen kannst du den Wein schon tun, der dann nächste Schritt ist noch einige Zeit hin... :schlecht:
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Beitrag von bengel00 »

Und genau so werde ich tun. Probieren, auf die
Gusche fliegen, darauß lernen und dann richtig machen. Das ist ja auch immer das schöne dran, dass man immer wieder dazu lernt :)

Zum Thema Schnee:
Bei mir um die Ecke ist eine Skihalle die auch schnee verkaufen. Dieser ist sehr grobkörnig so wie Graupel oder sehr kleinen Hagelkörnern. Wenns dann soweit ist werd ich mir da wohl was holen.

Zum Ansetzen des Sektes:
Ich will am WE meinen fertig geklärten Bananenwein Abfüllen (ca. 15% Alc). Kann ich den Verdünnen so das er nur unter 9% hat und dann eine Flasche zum probieren ansetzen oder spricht etwas gegen das Verdunnen? Säure muss dann natürlich wieder neu eingestellt werden.

Flaschen:
Habe mir bei der Hochzeit meines Bruders ca 20-30 lehre Sektflaschen aufgehoben (Rotkäpchen) Steht was von Flaschengärung drauf, sie wiegen aber nur um die 300g und haben nicht mal diese wullst an der Halsmündung für einen Kronenkorken. Kann man diese trotzdem nehmen und mit einem Sektkorken verschließen?
wok
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Beitrag von wok »

Ganz klar NEIN!

Flaschengärungs - Flaschen wiegen 600 gramm ! :(


Gruss WOK
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich würde für so eine Aktion keinen Wein verdünnen, damit verwässerst du doch den Geschmack. Nee, nee, lieber einen Grundwein bis 9 oder 10% vergären, klären und dann versekten.
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Beitrag von fibroin »

Du hast es beim Sektgrundwein leichter, einfach nur Zucker für 9 % zugeben. (75-80°Oe) Diesmal brauchst du auf die Nachgärung keine Rücksicht zu nehmen. :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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